Das leise Stöhnen, das Jeff entschlüpfte, ließ Nick lächeln.
Er beugte sich noch etwas herunter, so dass er sich statt auf seinen Händen auf seinen Ellenbogen abstützen konnte.
Dadurch hatte er besagte Hände wieder frei, um Jeff die feuchten Haare aus der überhitzten Stirn zu streichen.
Der Jüngere glühte förmlich.
Klar, das erste Mal würde niemand am Anfang als easy und angenehm bezeichnen, doch Nick glaubte nicht einmal unbedingt, dass die Hitze nur daher kam, zumindest nicht ausschließlich.
Denn dieser Ausdruck, den Jeffs Gesicht bekam, kurz bevor ihm das nächste Stöhnen über die Lippen schlüpfte, der zeigte ziemlich deutlich, dass es ihm gefiel.
Zum Glück.
Und er wusste ja noch nichtmal, dass es mit jedem Mal besser werden würde.
Vielleicht hoffte er das, aber er konnte noch keine Vorstellung haben.
Und Nick würde ihn mit Freuden dabei begleiten, das alles zu entdecken.
Irgendwie war es für ihn auch aufregend und spannend.
Das war aber okay, fand er. Ein 'erstes Mal mit dem Jungen den man liebt', war doch immerhin auf eine Art und Weise auch ein erstes Mal, oder?"
Ganz sanft erhöhte Nick das Tempo seiner Stöße etwas.
Immerhin sollte es nicht nur die nächsten Male immer besser für Jeff werden, sondern auch schon dieses Mal.

Als er merkte, dass es beinahe gar nicht mehr drückte, ließ sich Jeff einfach fallen und von den fantastischen, neuen Gefühlen überrollen.
Dass es sich so... unglaublich anfühlen würde, hätte er sich gar nicht vorstellen können.
"Oh Gott...", seufzte er, als Nick etwas schneller wurde. "Das ist... der Wahnsinn..."
Er musste nicht einmal seine Haare zur Seite streichen, alles machte Nick.
Spätestens beim nächsten Mal musste er wohl auch irgendwas machen, aber jetzt war er dazu gar nicht fähig.
Dafür hatte ihn Nick gerade zu sehr im Griff.
Jeff öffnete wieder die Augen, um noch einmal in das Gesicht seines Liebsten zu sehen.
"Ich liebe dich", keuchte Jeff. "Nick, ich... ah..."
Der Blonde kniff die Augen zusammen.
Es wurde immer heißer, wirklich, Jeff hatte das Gefühl, zu verbrennen.
Er fasste nach unten an sein Teil und stöhnte auf, als es ihm kam.
Kurz hatte er Angst, er könne tatsächlich das Bewusstsein verlieren, so heftig war das Gefühl.
Seine andere Hand tastete nach Nicks Wange, denn am liebsten hätte er ihn jetzt gesehen.
Stattdessen zog er ihn in einen Kuss heran und genoss die Wellen seines Orgasmus mit Nicks Lippen an seinen.

Er hatte noch nie jemandem dabei zugesehen wie er kam, das fiel Nick erst auf, als er Jeffs Gesicht beobachtete.
Das hatte ihn vorher auch nie genug interessiert. Augen zu und los, das schien im Nachhinein meistens das Motto gewesen zu sein.
Doch jetzt, bei Jeff, konnte er die Augen einfach nicht abwenden.
Lange konnte er sie allerdings auch wirklich nicht mehr offen lassen, denn als Jeff - man sollte kaum glauben, dass das überhaupt noch möglich war! - noch enger um ihn herum wurde, brauchte Nick nur noch ein paar Stöße, bis er ebenfalls über die Klippe stürzte und sein Gesicht an Jeffs Schulter presste, um nicht völlig die Orientierung zu verlieren und einfach auf seinen Freund zu fallen wie ein nasser Mehlsack.
Schwer atmend löste er sich von Jeff und befreite sich von dem Kondom, dass er zuknotete, bevor er sich über die Bettkante hängte und eine Rolle Küchenkrepp hervorzog, in das er das benutzte Gummi einwickelte und kurzerhand auf den Boden fallen ließ.
Es war doch immer praktisch, sowas Griffbereit zu haben...
Dann allerdings gab es nichts mehr, was ihn noch davon abhalten konnte sich wieder neben Jeff zu legen und ihn in die Arme zu ziehen.
"Ich liebe dich auch", antwortete er warm, auch wenn das zugegebenermaßen ganz schön verzögert kam.
"Das war... der Wahnsinn, Jeffy. Ist alles okay bei dir?"

Jeff holte tief Luft, als er spürte, wie Nick in ihm kam.
Fast wünschte er sich, dass da nicht dieses blöde Gummi wäre.
Er wollte Nick so nahe sein, dass es näher gar nicht mehr ging.
Aber das war natürlich dumm, das behielt er wohlweislich für sich.
Er drückte sich an Nick, als der ihn in seine Arme zog.
"Okay... mehr als okay...", murmelte er.
Er hob seinen Kopf und lächelte Nick etwas schüchtern an.
"Danke. Dass du... naja, dass du es gemacht hast."
Gott, war das bescheuert!
Danke, dass du es gemacht hast??
Was besseres konnte ihm wohl nicht einfallen, oder?
Aber er konnte gerade auch keine wirklich hochwertigen Gedanken fassen.
"Hat es... uhm...", murmelte er leise. "Ich weiß nicht, hat's dir auch gefallen?"
Am liebsten hätte Jeff jetzt seinen Kopf irgendwo gegen gehauen.
Was redete er denn da?
Hätte es Nick nicht gefallen, hätte er doch gerade nicht gesagt, dass es Wahnsinn gewesen wäre, oder?
Andererseits hatte Nick schon mit ganz anderen geschlafen.
Mit Jungs, bei denen er sich nicht hatte zurück halten müssen, bei denen er gleich hatte loslegen können.
"Nein, sorry", sagte Jeff schnell und versteckte sein Gesicht an Nicks Brust. "Vergiss es, das war bescheuert."

"Quatsch, warum denn?", fragte Nick erstaunt und strich Jeff durch die Haare, als der sein Gesicht an der Brust des Älteren versteckte.
"Klar hats mir gefallen, total gut sogar."
Er lächelte versonnen vor sich hin.
Das war sogar noch eine absolute Untertreibung.
Aber allein dass Jeff wirklich bereit gewesen war, die Schmerzen auf sich zu nehmen, und das für ihn...
Das war irgendwie unvorstellbar.
"Versteck dich nicht, Jeffy", flüsterte er und tippte dem Blonden mit einem Finger auf den Kopf.
"Dazu gibts doch keinen Grund. Wenn du mich nicht angucken kannst, denk ich, dass ich etwas falsch gemacht hab. Und dabei will ich jetzt einfach nur mit dir hier liegen und das alles genießen."
Er war gerade so unglaublich verliebt in seinen Freund... noch mehr als sowieso schon, was an der Überdosis Endorphine liegen mochte, die er gerade abbekommen hatte.

Total gut?
Hatte Nick gerade gesagt, total gut?
Oh Gott, er war schrecklich gewesen.
Nick, der doch sonst so wortgewandt war, fiel nichts besseres ein als total gut.
Immerhin, wenigstens gab er sich Mühe, Jeff diese schwache Lüge aufzutischen.
"Ich muss...", murmelte Jeff und setzte sich auf, während er nach der Tagesdecke griff, die am Fußende zusammen geknüllt lag, und sie um sich wickelte. "Ich muss mal... mich sauber machen, das klebt."
Ach bitte, was hatte er denn erwartet?
Dass er Nicks Welt erschüttern würde mit seinem Hintern?
Als ob er seine erste Jungfrau gewesen wäre.
Klar, Nick liebte ihn, aber sie waren in keinem kitschigen LowBudget-Film, in dem das reichte, um eine super Nummer draus zu machen.
Es tat verdammt weh, zu wissen, dass es für Nick nichts so besonderes gewesen war wie für Jeff.
Er war noch übervoll mit Emotionen, die gerade alle durcheinander flogen und ihn kaum einen rationalen Gedanken fassen ließen und... Nick fand es total gut.
Ohne seinen Freund anzusehen, rappelte Jeff sich auf, um schnell im Bad zu verschwinden, doch damit überstürzte er es offensichtlich.
Er hatte noch nicht genug Blut im Kopf, sodass es sich in dem sofort höllisch zu drehen begann.
"Oh...", keuchte er erschrocken und taumelte, bevor er sich am Nachttisch abfangen konnte.
Schnell setzte er sich wieder hin und schlug die Hände vors Gesicht.
"Tut mir Leid!", sagte er atemlos. "Ich... tut mir Leid, ich bin gerade... total durcheinander, i...ich weiß nicht, was los i...ist..."

Völlig verblüfft zog Nick den immer noch leicht schwankenden Jeff an sich.
"Das weiß ich allerdings auch nicht", gestand er. "Warum hast du es denn plötzlich so eilig?"
Eigentlich blöd.
Da war Jeff schon der Einzige, mit dem er sich vorstellen konnte nach dem Sex weiter im Bett liegen zu bleiben und zu kuscheln, und er dachte nur daran, dass es klebte. Und einen Moment später klappte er auch noch fast zusammen.
Hatte er doch etwas Falsch gemacht?
Beim Sex eigentlich nicht, oder hatte er sich zu wenig um Jeff gekümmert? Nein, eigentlich... eigentlich nicht.
Aber was war dann plötzlich in den Blonden gefahren?
Oh...
"Findest du jetzt doch, dass es falsch war?", fragte Nick betreten. Das würde auch erklären, weshalb Jeff seinen wunderbaren Körper direkt unter der blöden Decke versteckt hatte.
Er streckte sich, bis er die Wasserflasche die neben seinem Bett stand erreichen konnte und drückte sie Jeff in die Hand.
"Hier, trink erstmal ein bisschen, ok?"

Jeff griff nach der Flasche und trank erst einmal einen tiefen Schluck, während er versuchte, sich etwas zu beruhigen.
Nick musste ihn ja jetzt für völlig bescheuert halten, und das wollte schon was heißen, immerhin standen sie sich beide in Verrücktheit in kaum etwas nach.
Unterm Strich war Nick wahrscheinlich sogar noch etwas verrückter... normalerweise.
"Nein", sagte Jeff leise und drehte sich herum, um Nick anzusehen, auch wenn es ihm gerade ziemlich schwer fiel.
Immerhin war er bestimmt nicht rot, sein Blut zirkulierte doch im Moment noch eher in den südlicheren Regionen.
"Nein, ich bereue es nicht, Nicki. Kein Bisschen, ich... es war fantastisch. Du warst fantastisch und ich... er...innerst du dich, was ich damals gesagt habe, als ich... aus Panik Schluss gemacht habe?"
Der Blonde griff nach Nicks Händen und beschloss, lieber darauf zu sehen als in Nicks Gesicht.
"Ich hab mir selbst so einen Druck gemacht, weil ich... ja, weil ich will, dass du es mit mir genießt. Und dieser Druck, der ist... nicht so einfach weg. Ich weiß, das war jetzt für dich wahrscheinlich nicht so besonders toll, einfach... weil ich ja nix drauf hab, aber... aber wenn du mir ein Bisschen Zeit gibst, dann lern ich das und dann... dann wird es für dich bestimmt auch schöner und... nicht nur... total gut", nuschelte Jeff leise und merkte jetzt, wie er doch rot wurde.

Nick sah den quasselnden Blonden einen Moment lang fassungslos an, dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte auf.
"Oh, Jeffy", murmelte er kopfschüttelnd und drückte mit seinen Händen die von seinem Freund sanft.
"Sag mal, du warst aber gerade schon dabei, oder? Weißt du eigentlich, wie sehr ich es genossen hab?"
Er zog eine Hand frei und legte sie unter Jeffs Kinn, um dessen Kopf etwas anzuheben, um ihm in das leicht gerötete Gesicht sehen zu können.
"Vielleicht was 'total gut' nicht die beste Formulierung, aber das musst du mir verzeihen."
Seine Hand wanderte vom Kinn weiter an Jeffs Wange, wo er sie einen Moment lang liegen ließ und mit dem Daumen über die Haut strich.
"Es hat mir gefallen wirklich gefallen, ganz ehrlich. Du weißt, dass ich dich nicht anlügen würde. Ich weiß einfach nicht, wie ich das beschreiben soll, und ich hab auch nicht gedacht, dass es wirklich so anders ist, wenn man nicht nur vögelt um Druck abzubauen, sondern... weil man dem, den man liebt nicht nah genug sein kann. Das hat mich ziemlich kalt erwischt, und darum weiß ich nicht wirklich wie ich es nennen soll. Aber du musst mir glauben, dass es mir gefallen hat. Und genau darum würd ich jetzt auch so gerne noch ein bisschen Kuscheln... ganz egal obs klebt oder nicht... bitte?"

Auf Jeffs Gesicht breitete sich langsam ein glückliches Lächeln, während Nick sprach.
Daran hätte er vielleicht denken können... nein, hätte er nicht.
Er war so verbohrt in seine Selbstzweifel, weil er noch keine Erfahrung hatte, dass er schon vom Vornherein davon ausging, dass er schlecht war.
Aber Nick liebte ihn, daran hatte Jeff gar keinen Zweifel.
Und scheinbar machte es doch einen Unterschied.
Nick musste es ja wissen.
"Doch, ich war dabei", murmelte er grinsend. "Ich hab nur keine Vergleichsmöglichkeiten... woher soll ich denn wissen, dass ich der erste bin, der dich so aus der Fassung bringt?"
Nach kurzem Zögern wickelte er sich wieder aus der Tagesdecke.
Es war ja nicht so, dass er sich für seinen Körper schämen würde.
Eigentlich war es das Einzige, dessen er sich sicher und selbstbewusst war.
Früher hatte er Nick immer verspottet, dass sein Körper der einzige war, an dem der nicht lecken durfte.
Gut, da war er noch hetero gewesen.
Und alles war normal gewesen.
Nur Freundschaft, ganz entspannt.
Da hatte er sich noch nicht innerlich von Selbstzweifeln zerfressen lassen, weil er Angst hatte, nicht genug für Nick zu sein.
Und er hätte keine Beziehung zu Nick.
Und damit war der Fall klar.
Jeff zog Nick mit sich herunter und warf die Decke über sie, damit es nicht zu kalt wurde.
"Okay, Kuscheln", sagte er und schlang einen Arm um Nicks Brust, während er seinen Kopf auf dessen Schulter legte.

"Das weißt du nicht", gab Nick grinsend zu. "Da musst du mir jetzt einfach mal vertrauen."
Zufrieden ließ es sich von Jeff mit runter ziehen.
Oh, war das herrlich.
Sonst war es für ihn immer Sex - sauber machen - Hose an gewesen, und das war völlig okay.
Sollte er etwa mit Gabriel knuddeln oder irgendein Bettgeflüster austauschen?
Manchmal hatten sie noch zusammen ein Bier getrunken und etwas gequatscht, das war aber auch schon das Höchste der Gefühle gewesen.
Aber es war doch unerwartet schön hier einfach nur zu liegen, mit einem dämlichen Grinsen auf den Lippen dass einfach nicht verschwinden wollte und mit dem wunderbarsten Jungen überhaupt im Arm.
Mit einer Hand fuhr er sachte über Jeffs Rücken.
"Mhh... Das gefällt mir", murmelte er zufrieden und schloss entspannt seine Augen.
Eigentlich war an der Situation gerade nichts, was man wirklich als was unglaublich besonderes beschreiben könnte.
Sie hatten ja schon öfter geknuddelt, und in letzter Zeit auch gerne mal leicht bekleidet, nachdem sie miteinander rumgemacht hatten.
Aber trotzdem... das hier fühlte sich anders an.
Und das war für Nick genauso neu wie für Jeff.

Jeff lag mit geschlossenen Augen und rundum glücklich und zufrieden in Nicks Armen.
Kein Wunder, dass Nick das so gerne hatte machen wollen, das fühlte sich auch einfach nur schön an.
"Mir auch", seufzte er leise, dann gluckste er. "Ich fühl mich gerade so unglaublich... erfahren. Was ja eigentlich bescheuert ist, weil das gerade mein erstes Mal war. Aber... trotzdem."
Nur langsam begann es, in seinem Hintern unangenehm zu ziehen.
Das musste wohl so sein, zumindest hatte Kurt so was gesagt.
"Sag mal...", fing er etwas zögernd an.
Eigentlich erzählten sie sich ja alles, aber da war eine Sache, die hatte er sich noch nie getraut, zu fragen, einfach weil er dachte, dass er damit seine Unwissenheit und Naivität auf seine Stirn tätowiert hätte.
Aber jetzt hatte er mit Nick geschlafen, der Ältere war sein Freund und dann waren sie ganz nebenbei auch noch beste Freunde.
Spätestens jetzt war es doch okay, zu fragen.
"Ich hab mich immer schon gefragt, ob du... naja, ob du nur aktiv bist oder ob du das andere auch schon ausprobiert hast."

Bei Jeffs Aussage musste Nick leise lachen.
"Viel zu lernen Du noch hast, junger Padawan", grinste er und hob seinen Kopf, um auf den Blonden herunterzusehen. "Trotzdem, damit hast du jetzt ja quasi... einen Punkt auf der Lebensliste abgehakt, ich kann das wohl verstehen."
Er ließ seinen Kopf wieder zurücksinken und hörte sich mit geschlossenen Augen Jeffs Frage an.
"Meistens bin ich aktiv", gab er zu. "Aber ausprobiert hab ichs auch schon, und es ist auch nicht so, als ob mir das nicht gefallen hätte. Vielleicht etwas ungewohnt, aber nicht auf eine negative Art. Wieso fragst du?"
Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde noch etwas breiter.
"Wenn du es mal ausprobieren willst, musst du Bescheid sagen. Da ich hoffentlich in naher und ferner Zukunft der Einzige bin, mit dem du im Bett landest, weißt du?"
Ein ziemlich cooles Gefühl, das behaupten zu können, das musste Nick zugeben.
Glücklich legte er nun beide Arme um Jeff und zog ihn an sich.

"Na, jetzt mach mal noch nicht die Pferde scheu", lachte Jeff. "Ich will erst mal das eine richtig entdecken, bevor ich auch nur einen Gedanken an das andere verschwende. Das würd ich mich jetzt auch noch gar nicht trauen. Und komplett neu wäre es ja für mich auch nicht, auch wenn ich nicht weiß, ob man das mit Heterosex überhaupt vergleichen kann."
Der Blonde strich mit seiner Hand leicht über Nicks Seite und drückte seine Lippen für einen Moment auf das Schlüsselbein des Älteren.
"Jetzt bin ich erstmal rundum zufrieden. Und ich glaube ehrlich, dass ich... eher passiv bin. Weiß nicht, das kommt mir am passendsten vor. Aber frag mich nicht, wie ich darauf komme, ich könnt's nicht sagen. Bei Kurt und Blaine weiß man es ja auch, ohne dass irgendjemand es aussprechen muss."
Der Gedanke, dass er jetzt wirklich in Zukunft der Einzige für Nick sein sollte, kam Jeff fast etwas unwirklich vor.
Inzwischen hatten Nicks ständige Fickdates schon fast zum Alltagsbild gehört.
Sie hatten sogar irgendwann etwas weniger weh getan, weil sich Jeff einfach schon zu sehr daran gewöhnt hatte.
Aber so war es, er war jetzt der Einzige.
Und es tat Nick nicht das kleinste Bisschen Leid, im Gegenteil.
"Als ob ich mit wem anders ins Bett gehen würde", murmelte Jeff. "Ich stell mich ja bei dir schon total an und krieg einen halben Nervenzusammenbruch. Eigentlich komisch, bei den Mädels hat es mir nie was ausgemacht. Aber wie du gerade schon meintest, es ist was ganz anderes, wenn man... es einfach nicht macht, um den Druck loszuwerden."
Dass er mal so entspannt über Sex reden können würde, hätte er ja auch nicht geglaubt.
Aber hey, das hier war Nick, wenn überhaupt, dann mit ihm.
Naja, und mit Kurt, wenn man nicht zu sehr ins Detail ging, das wollte Jeff einfach nicht wissen, was Kurt und Blaine so machten.
Dann könnte er mit den beiden wohl nie wieder normal umgehen können.
Jeff machte einen tiefen Atemzug und lächelte etwas.
Jetzt war er ganz schön platt.
Wenn die Endorphine abebbten, machte sich die Erschöpfung ziemlich bemerkbar und drückten ihm die Augen mit großer Macht zu.
Und sein Hintern tat weh, scheiße... aber gegen die Schmerzen vorhin bei der Vorbereitung war es kaum erwähnenswert.
Das war auszuhalten...

"Glaub mir, das kann man nicht", informierte Nick seinen Freund fröhlich.
"Und das mit dem Nervenzusammenbruch wird sich auch irgendwann erledigt haben, denke ich. Immerhin funktionieren wir in so ziemlich jeder Situation bestens zusammen, wieso sollte es im Bett auf einmal anders sein? Wir sind ja quasi noch in der Aufwärmphase, und es ist schon der Hammer."
Etwas nachdenklich sah er an die Decke.
Ihm würde wirklich kein Grund einfallen, denn irgendwie...
Als sie Mitbewohner wurden, hatte es irgendwie gepasst, so schräg es auch gewesen war.
Als sie Freunde wurden, dann beste Freunde... es hatte gepasst.
Mehr als gepasst eigentlich sogar, aber alles was man über diese Aussage hinaus denken konnte, rutschte unweigerlich ins Kitschige ab, und da weigerte Nick sich gegen.
Der Kernpunkt war ja auch einfach, dass ihm kein Grund einfiel, warum es als Paar und auch im Bett nicht passen sollte. Mehr als passen.
Jeff war ganz schön schweigsam geworden, solche langen Gedankengänge konnte er sonst selten zuende bringen. Okay, zugegebenermaßen lag das auch oft daran, dass er sich gerne selbst dabei unterbrach, indem er einfach loslaberte.
"Hey", murmelte er lächelnd. "Was ist los da? Schläfst du gerade auf mir ein?"