"Was für ein Timing", murmelte Nick augenrollend, als es an der Tür klopfte.
Das mussten doch Blaine oder Kurt sein, eigentlich hatten nur die so ein sicheres Gespür für den falschen Augenblick.
Naja, Jeff hatte ja eh eine Ausrede nach der anderen parat.
Flink zog er sich an - sollte Jeff nur wagen nacher über die Kombination zu meckern.
So unter Zeitdruck konnte er doch keinesfalls darauf achten was er da gerade hervor zog.
"Solange du mir kein Schild umhängst bin ich damit einverstanden", grinste er und zog den Saum des Shirts hinunter.
"So, ich bin angezogen, kannst reinkommen", rief er in Richtung der Tür.

(Blaine-Jeff-Nick)

Blaine verzog das Gesicht, als er Nicks Aussage hörte.
Hatte er da doch irgendetwas unterbrochen? Irgendwie hatte er es doch geahnt...
Waren die beiden eigentlich irgendwann auch mal nicht miteinander im Bett?
Als er die Tür öffnete und etwas beklommen den Kopf ins Zimmer steckte, stellte er allerdings fest, dass Nick wohl gerade aus der Dusche zu kommen schien.
Seine klatschnassen Haare sprachen jedenfalls dafür.
"Hey, macht ihr gerade irgendwas spannendes?", erkundigte er sich, während er sich ins Zimmer schob.
"Kurt schläft gerade, gebt ihr mir Asyl?"
Er blieb abwartend im Türrahmen stehen und sah die beiden Jungen fragend an.

(Blaine-Jeff-Nick)

"Hey, Blaine", lächelte Jeff. "Noch machen wir nichts spannendes, aber wir haben es durchaus vor."
Blaines Information zu Kurt ließ Jeff seine Stirn besorgt runzeln.
Klar, es war noch früh, aber seit wann schlief denn Kurt, während Blaine schon wach war?
Das war irgendwie verdrehte Welt und auch ziemlich besorgniserregend, wenn Jeff daran dachte, wie Kurt gestern zusammengebrochen war.
"Wollen wir einen Ausflug machen?", schlug Jeff vor. "In die Stadt? Ach nein, ist ja Sonntag. Ähm... in den Zoo?"
Das wär doch perfekt.
Tiere angucken und mit Nick darüber philosophieren, welche am ehesten die Weltherrschaft übernehmen werden, war die perfekte Ablenkung von diesem beunruhigenden Traum, der immer noch in seinem Kopf fest saß wie eine schmerzhafte, nervige Zecke.
"Lasst uns in den Zoo fahren", beschloss der Blonde und klatschte unternehmungslustig in die Hände. "Wir nehmen meinen Wagen, los geht's!"

(Blaine-Jeff-Nick)

"Oh, das ist jetzt schon die beste Idee des Tages", freute sich Nick.
"Lass uns das machen."
Das war wirklich viel besser, als den ganzen Tag im Internat herum zu hocken.
Das mussten sie sonst schon oft genug, weil es sich zwischen Unterricht und Hausaufgaben und Warblerprobe und Sport fast gar nicht lohnte, weiter als bis vielleicht Westervilles Innenstadt zu fahren.
"Kurt gehts wahrscheinlich noch nicht gut genug um mitzufahren, oder?", erkundigte er sich ein bisschen bedauernd.
Zu viert wäre der Ausflug bestimmt lustiger als zu dritt, zu dritt blieb nämlich immer einer über.
Da konnte man noch so gut befreundet sein, es war einfach so.

(Blaine-Jeff-Nick)

"Zoo?", fragte Blaine gedehnt.
Eigentlich klang das nach einem ganz lustigen Vorschlag, aber es gab auch Nachteile.
Zoo bedeutete eine gute Stunde Autofahrt.
Und dann stundenlanges Gerenne auf einem riesigen Gelände.
Was würde er denn machen, wenn Kurt anrief und ihn brauchte, während er da durch die Gegend schlurfte?
"Hm, nehmt's mir nicht übel, aber ich glaub ich passe", meinte er.
"Ich hab noch ein bisschen was zu erledigen, morgen ist ja schließlich Montag... ja..."
Entschuldigend grinste er.
"Und ich will auf meinen Freund aufpassen, wenn ich ehrlich sein soll. Aber ich wünsch euch viel Spaß."

"Och, Blaine", sagte Jeff bedauernd. "Aber wir möchten gerne, dass du mitkommst."
Das war nicht gelogen.
Jeff hätte den Lockenkopf wirklich gerne dabei, vor allem, um noch eine Extra-Ablenkung von dem Traum und seinen Schuldgefühlen zu haben.
Noch weiter bohren tat er aber nicht, denn er wollte auch, dass jemand auf Kurt achtete.
Und das konnte nun mal niemand besser als Blaine, der Gute.
Kurt war nach Nick Jeffs bester Freund und manchmal hatte er das Gefühl, er würde ihn schon länger kennen als Blaine.
Wahrscheinlich, weil erst Kurt den richtigen Blaine hervor gelockt hatte, den sensiblen, sanftmütigen und aufopferungsvollen Kerl, der hinter dem aufgeschlossenen, manchmal etwas abgehobenen und sehr selbstsicheren Leadsänger steckte.
"Aber beim nächsten Mal kommt ihr beide mit, ja?", vergewisserte sich Jeff noch. "Dann machen wir mal ein schickes Doppeldate. Ich sorge auch dafür, dass Kurt uns nicht in die Mall schleppt. Oder gebe mir zumindest alle Mühe."

"Oh, dafür wäre ich dir auf ewig dankbar", grinste Nick.
Mit Kurt in die Mall zu gehen artete nämlich regelmäßig in Leistungssport aus.
Jetzt hingegen hätte er auch nichts dabei gehabt, wenn die beiden mitgekommen wären, sie waren schone eine ganze Weile nicht mehr zu viert unterwegs gewesen.
Aber andererseits war die Vorstellung mit Jeff alleine durch die Gegend zu streifen ja nun auch nicht gerade abschreckend.
Raining Man und Dr. Tequila hatten wenigstens ein Auge dafür, wo es ein Abenteuer zu erleben gab. Mit Kurt und Blaine im Schlepptau wären sie da schon etwas eingeschränkter gewesen.
Außerdem konnte er voll und ganz verstehen, dass Blaine seinen Freund jetzt nicht hier alleine zurück lassen wollte.
Wenn es Jeff gewesen wär der im Bett lag, hätte er sich ohne Zweifel genauso entschieden.
"Wir können euch ja später nochmal besuchen kommen, wenn Kurt dann wieder auf den Beinen ist", schlug er vor.

"Nächstes Mal sind wir dabei", versicherte Blaine.
So viel dann zu seinem Asylgesuch.
Das konnte er jetzt wohl vergessen.
Sollte er noch jemanden besuchen und gucken ob er sich dort die Zeit vertreiben konnte?
Aber wenn er ehrlich war wollte er am liebsten zu Kurt zurück.
"Okay, ich halt euch nicht weiter auf", meinte er. "Ihr könnt euch ja melden wenn ihr wieder da seid, dann sehen wir ja ob wir was machen oder nicht."
Er winkte seinen Freunden kurz zu und schlüpfte mit einem "Viel Spaß dann" aus dem Zimmer.

--> Zimmer von Kurt und Blaine

"Ja, machen wir", sagte Jeff und lächelte Blaine hinterher, der aus dem Zimmer verschwand, bevor er sich seinem Freund zu wandte. "Und wir zwei machen uns jetzt auf den Weg in den Zoo, Dr. Tequila, bevor ich noch auf dumme Gedanken komme und unsere Hosen auf mysteriöse Art und Weise verschwinden. Dann müssen wir erst das Rätsel der verschwundenen Hosen lösen, und das löst sich ganz schwer im Zoo."
Er gab Nick einen kurzen Kuss auf die Lippen und einen Klapps auf den Hintern, dann schnappte er sich seine Schuhe.
Ablenkung pur, ein Zoobesuch war perfekt.
Jeff drehte sich um und ging noch mal zu seinem Freund, um ihn nochmal zu küssen.
"Ich liebe dich", sagte er, bevor er seine Lippen ein drittes Mal auf die des Älteren drückte. "Nur dich, Nicki."
Oh Mist, er brauchte wirklich dringend Ablenkung, sonst verriet er sich noch.
"Okay, los geht''s", sagte er schnell, bevor sein nicht vorhandenes Pokerface ihn noch verriet.

---> Zoo//

"Sebastians Gesicht", lachte Jeff. "Gott, er ist so ein schlechter Verlierer, er ist die größte Pfeife von allen. Ruben und Blaine haben wenigstens Sportsgeist."
Er zog sich, kaum dass sie in ihrem Zimmer waren, seine Sportsachen aus und warf sie in den Wäschekorb. Fröstelnd schlang er die Arme um seinen Oberkörper.
"Blöder Herbstregen", bibberte er und schaute Nick um Mitleid heischend an. "Ich bin ganz durchgefroren. Du musst mich unbedingt warm rubbeln."
Langsam schlenderte er auf seinen Freund zu und lächelte munter.
"Ich hab aus zuverlässigen Quellen gehört, dass du ziemlich gut im Rubbeln sein sollst. Man erzählt sich, du übst oft an dir selbst."

Sie sollten öfter zusammen Sport machen, denn es ging wesentlich schneller sich aus den Klamotten zu befreien, wie aus ihren Uniformen.
Sehr komfortabel.
Er legte die Arme um Jeff und zuckte zusammen. "Du bist ja echt kalt, ich dachte du sagst das nur so", beschwerte er sich und zog seinen Freund mit sich zusammen ins Badezimmer, und von dort aus direkt mit unter die Dusche.
Er seufzte zufrieden auf, als das warme Wasse auf sie hinunterprasselte. Er schnappte sich sein Duschgel und verteilte etwas auf seinen Händen, bevor er sie über Jeffs Rücken gleiten ließ.
"Und ja, deine Quellen sind richtig. Ich bin ziemlich gut im Rubbeln."
Er presste seine Finger etwas fester in die vom Sport angespannten Muskeln und arbeitete sich Jeffs Schultern entlang, während er sich an ihn schmiegte.

Jeff schloss seufzend die Augen, als das warme Wasser und Nicks sanfte Massage ihre Wirkung entfalteten.
"Mh... ich liebe es, wenn du mich anfässt. Und ja, ich weiß, wie schmutzig das gerade klang."
Er drehte sich grinsend um und küsste Nick, während er selbst nach dem Duschgel griff.
"Ich will auch", meinte er. "Nicht dass ich eine Entschuldigung bräuchte, um dich zu berühren."
Er seifte Nicks Körper langsam und genüsslich ein, fühlte die harten, warmen Muskeln, die glatte Haut und die etwas hervor tretenden Adern an seinen Armen.
"Geht's dir gut?", fragte er währenddessen. "Mir geht's grad nämlich absolut fantastisch."

"Ich wüsste nicht, wie es mir gerade besser gehen sollte", antwortete Nick und grinste. "Halt warte, das war gelogen. Ich weiß doch etwas!"
Er ließ seine Hände weiter an seinem Freund hinunter wandern, bis er dessen knackigen Po in den Händen hielt. Ja, tatsächlich. Das war sogar noch besser.
Er versuchte Jeff ins Gesicht zu sehen, was sich aber als ziemlich schwierig gestaltete, da er gerade ziemlich ungünstig stand, und so einen Riesenschwall Duschwasser mitten ins Gesicht bekam. Als hätte es nur darauf gewartet, dass er den Kopf hob.
Das wär auch kein Problem gewesen, wenn er nicht gerade hätte weiterreden wollen. So konnte er nur ein komisch gurgelndes Geräusch von sich geben, bevor er den Kopf schnell abwandte.
"Hu, ich ertrinke", jammerte er und nutzte das als Grund, sich an Jeff festzuklammern. Mhhh... das fühlte sich so gut an. "Rette mich!", forderte er und wagte es doch noch einmal, mit amüsiert funkelnden Augen aufzusehen. "Soll ich dir meine Reißleine zuwerfen?"

"Ich rette dich!", rief Jeff sofort und packte Nick an seinem Schwanz. "Warte, ich zieh dich hoch. HNNNNNNNGGGGG!!!"
Lachend zog er seinen Freund an dessen Penis zu sich und massierte ihn dabei leicht, ließ dann aber wieder los.
"Lass mich jetzt nicht alleine, Dr. Tequila! Ich beatme dich!"
Er presste seine Lippen auf Nicks, aber küssen tat er ihn nicht, sondern pustete kräftig Luft in den Mund seines Freundes, wodurch sie beide husten mussten.
"Ah, scheiße, das war bescheuert", lachte Jeff. "Naja, wenigstens deine Reißleine ist noch funktionstüchtig."

"Nimm das mit dem reißen nicht zu wörtlich, sonst schlabbert meine Leine gleich nur noch", warnte Nick lachend.
Bereitwillig ließ er sich näher zu Jeff ziehen, schlang die Arme um ihn und öffnete seinen Mund, um die heiße Knutscherei einzuleiten, mit der Raining-Man ihn gleich zweifelsohne retten würde.
Pustekuchen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Nick hustete und grinste Jeff kopfschüttelnd an. Immer wieder für Überraschungen gut, sein Süßer.
"Sicher, dass du nicht die Seiten gewechselt hast und mich gerade umbringen wolltest?", hakte er nach. "Das kam mir nämlich sehr wie ein Attentat vor. Jetzt musst du dir aber Mühe geben, mich davon zu überzeugen, dass du auf meiner Seite stehst."
Während er sprach glitt seine Hand herab und strich über Jeffs Reißleine, die ebenfalls glücklicherweise funktionstüchtig war. Das musste man ja auch mal überprüfen, wenn gerade kein Notfall war.