Nick legte seinen Kopf an Jeffs Brust und schloss die Augen.
Jetzt gerade fühlte er sich so gut und warm und sicher, dass er gar nicht verstehen konnte, wieso er vorhin so sauer gewesen war, dass Jeff ihn beschützen wollte.
Vielleicht wüsste er das morgen wieder, wenn er nüchtern war, aber im Moment war das einfach total egal.
Er wollte sich auch gerade gar nicht wirklich erinnern, dafür war es nämlich zu schön.
"Mhhh... 'ch liebe dich", murmelte er und lächelte glücklich.
An sich war es ziemlich schade, dass er wohl ganz fix einfschlafen würde, denn eine ganze Nacht lang knuddeln war eigentlich viel zu toll, als dass er es einfach so hinnehmen würde, dass er davon nichts mitbekam.
Mit aller Macht öffnete er seine Augen wieder einen Spalt weit, um noch ein paar Sekunden länger zu gewinnen, doch es war ein aussichtsloser Kampf.
Mit der Decke und seinem Freund in der Rolle als bestes Kissen der Welt, war es einfach zu behaglich.
Das perfekte Schlafumfeld, vor allem weil er durch den ganzen Alkohol eh schon die richtige Bettschwere hatte.
Widerstand zwecklos.
"Schlaf gut, Jeffy...", nuschelte er leise, wobei er sich hinterher gar nicht mehr sicher war ob er die Worte wirklich noch hinausbekommen oder vielleicht nur gedacht hatte.

Jeff öffnete die Augen und sah auf Nick hinunter.
Huch, der schlief ja schon.
Und das, obwohl es hell war.
Moment... der Blonde hob den Kopf und blickte verwirrt zum Fenster.
Wann war es denn hell geworden?
Und warum zeigte der Wecker zehn nach elf Uhr an?
Manchmal hatte er wirklich komplett traumlose Nächte, so wie diese Nacht offensichtlich.
Er hatte das Gefühl, gerade noch mit Nick geknutscht und die Decke über sie gebreitet zu haben.
Aber sein Brummschädel war der unumstößliche Beweis, dass ein paar Stunden vergangen waren.
Naja, Nicks Schädel dürfte noch um einiges dicker sein, wenn er gleich aufwachte.
Wobei Jeff gerade überhaupt keine Lust hatte, aufzustehen oder sich überhaupt irgendwie zu bewegen.
Gemütlicher konnte man gar nicht aufwachen.
Doch zum Einschlafen war sein Kater zu eklig, also begann der Blonde, leicht durch Nicks verwirrte, dunkle Haare zu streicheln, während er mit geschlossenen Augen die Wärme und Stille genoss und das unangenehme Pochen in seinem Kopf zu ignorieren versuchte.

Nick spürte, wie etwas wieder und wieder durch seine Haare fuhr.
Hm, es war nicht unangenehm, deshalb entschloss er sich fürs Erste, das zu ignorieren so lange es noch ging.
Nicht all zu lange, leider.
Nick gähnte herzhaft, kuschelte sich weiter in sein Kissen, dass verdächtig nach Jeff roch, sich verdächtig nach Jeff anfühlte und wahrscheinlich einfach Jeff war und versuchte weiterzuschlafen.
Leichter gesagt als getan, denn je wacher er wurde, desto energischer meldete sich die Realität in Form eines dicken Schädels, einer absolut ausgedörrten Kehle und einem Geschmack im Mund, als hätte er an einem toten Maulwurf geknabbert.
Er streckte einen Arm aus um neben seinem Bett blind nach etwas zu trinken zu tasten.
Immerhin hatte er da mal Glück, seine Finger ertasteten den Schraubverschluss einer Flasche.
Wenn die jetzt leer war, würde er aber verdammt angepisst sein...
Nick setzte sich vorsichtig auf und barg seinen schmerzenden Kopf in seinen Händen, bevor er wirklich die Energie aufbringen konnte sich die Flasche heranzuziehen und aufzuschrauben.
Er setzte die Apfelschorle an und kippte sich fast die halbe Flasche in den Hals, bevor er sich wieder in sein Bett sinken ließ und sich so legte, dass er Jeff angucken konnte ohne sich den Hals zu verrenken.
Besonders fit sah der auch nicht aus, mit seinen blassen Wangen und den geröteten Augen.
Na, so konnten sie immerhin zusammen leiden, sagte man nicht immer Gemeinsamkeiten wären wichtig?
Irgendwer hatte das bestimmt mal fallen lassen, aber zum Nachdenken tat sein Kopf gerade viel zu weh.
"Mach das Licht weg...", murrte Nick und schloss die Augen wieder. "Oder... den ganzen Tag. Mach, dass es morgen ist, denn heute... jetzt akut... würd ich gerne sterben."

Jeff beobachtete still und mit einem mitleidigen Lächeln, wie sein Freund erwachte und ihm den Kater schlichtweg ins Gesicht geschrieben war.
"Ich könnte dir einmal kräftig auf den Kopf hauen, damit du bis morgen durch schläfst", murmelte er. "Aber ich fürchte, damit mach ich den Grund deines Leidens nur noch schlimmer..."
Er gähnte herzhaft und strich Nick dabei über die Schulter.
Dann lachte er leise.
"Du warst so lustig gestern Abend, als ich hier rein gekommen bin. Sonst bin ich ja selbst auch ordentlich angezinkt, wenn du es bist, da kommt mir das immer ganz normal vor. Das war so niedlich."

"Nicht hauen...", murmelte Nick und rutschte näher an seinen Freund.
"Das hilft nicht... Nacken kraulen ist da viel besser..."
Gestern?
Da war doch Rubens Geburtstagsparty, stimmt... und es war ein super Abend gewesen, bis er sich mit Jeff in die Wolle gekriegt hatte.
Danach wars wahrscheinlich nicht mehr so der Knaller gewesen, aber die Zeit lag glücklicherweise in gnädiger Dunkelheit.
Irgendwer hatte ihn hierher geschleppt... Blaine? Nein, der wars nicht gewesen... Kurt? Das könnte schon eher hinkommen.
Seufzend öffnete Nick die Augen wieder, als seine Kopfschmerzen unerträglich wurden.
"Ich brauch ne Tablette", stellte er fest und hiefte sich aus dem Bett, um ins Bad zu wanken.
"Und du? Soll ich dir eine mitbringen? Da findet man schon den schwulsten Drink der Welt, und dann wird man so dafür bestraft..."

"Ja, wenn du schon unterwegs bist, nehm ich auch eine", sagte Jeff und sah seinem Freund hinterher, wie er ins Badezimmer verschwand.
Hatte Nick einen Filmriss?
Der Blonde hatte schon Sorge gehabt, was los gehen würde, wenn Nick erstmal nüchtern über den vergangenen Abend nachdachte.
Naja, vielleicht kam das ja noch.
Immerhin war Jeff ziemlich stolz, dass er trotz seines Promillewerts keinerlei Dummheiten gemacht hatte.
Trotzdem war er etwas irritiert, was das gestern eigentlich gewesen war.
Was hatte Gabriel vor gehabt?
Er hatte nicht versucht, ihn anzufassen, eigentlich hatte er ihn gar nicht wirklich berührt.
Dabei hatte er doch bestimmt vor gehabt, was mit ihm anzustellen.
Aber einen wirklichen, offensichtlichen Versuch hatte er nicht gestartet.
"Was willst du heute machen?", fragte er. "Machen wir einen ruhigen? Ein Eis essen vielleicht und in der Sonne faulenzen?"

--> Speisesaal //
(Ein paar Tage später)

"Es wird doch immer alles wieder gut, wieso sollte es dieses Mal anders sein?", fragte Nick leise.
Als Jeff sich in seinen Armen drehte hauchte er dem Blonden ein paar kleine Küsse in den Nacken, dann ließ er sich bereitwillig von seinem Freund hochziehen.
"Gute Nacht", flüsterte er in Blaines Richtung, bevor er den Laptop lautlos schloss, dann verließ er Hand in Hand mit Jeff das Zimmer.
Erleichtert atmete er auf, als sie wieder auf dem Flur waren.
Da drinnen war es ihm vorgekommen als wäre tiefste Nacht, dabei waren hier draußen sogar noch einige Schüler unterwegs.
Nick lächelte Jeff kurz an, griff seine Hand etwas fester und zog ihn nun seinerseits hinter sich her in ihr Zimmer.
"Und, was willst du jetzt machen?", erkundigte er sich und drehte sich um, so dass er direkt vor seinem Freund stand und seine Arme um dessen Nacken schlingen konnte.
"Film gucken könnten wir hier auch, wenn du bei dem Plan bleiben willst. Aber es gibt auch so viele andere Möglichkeiten!"
Grinsend drehte er sein Gesicht etwas und klaute sich noch einen Kuss von dem Jüngeren, bevor er einen halben Schritt zurück trat, wobei er allerdings nicht die leiseste Absicht zeigte, die Arme wieder von Jeff zu lösen.

Jeff erwiderte das Grinsen und legte leicht den Kopf schief.
"Mr. Cavanough, das versaute Grinsen auf Ihrem Gesicht spricht Bände", meinte er mit leiser, weicher Stimme und strich seinem Freund sachte über die Brust, bevor er ihn in Richtung Bett zog.
Er setzte sich und zog Nick an seiner Hand über sich.
Wenn das nicht mal eine willkommene Ablenkung war.
Klar, die ganze Geschichte steckte ihm noch ganz schön in den Gliedern, aber er hoffte einfach, dass Nick ihn mit ein Bisschen Geknutsche und Gefummel auf andere Gedanken brachte.
"Küss mich", murmelte Jeff und legte eine Hand an Nicks Wange, um seine Lippen zu sich herunter zu holen.
Er wusste genau, was Nick solche Angst machte.
Er hatte sie ja selbst.
Sonst waren sie immer so supe drauf, dann funktionierten sie einfach wie geschmiert und Jeff war bis über beide Ohren und unwiderruflich verschossen in diesen Kerl über ihm.
Aber jetzt, wo es wirklich kompliziert war... Jeff konnte es nicht leiden, wenn Sachen kompliziert waren, weil er dann immer verklemmt und kopflos wurde.

"Na so ein Glück. Wenn mein Gesicht das schon erledigt, kann ich ja die Klappe halten", grinste Nick während er sich von Jeff zum Bett ziehen ließ.
Das war bestimmt eine bessere Idee als jetzt zu diskutieren, irgendwelche Sachen zu sagen die der Andere wieder falsch verstand und die Stimmung wieder vor die Wand zu fahren.
Nick legte sich langsam auf Jeff und verharrte mit seinem Mund nur wenige Zentimeter über dem von seinem Freund.
"Aber gerne", raunte er und legte seine Lippen auf Jeffs, als der sein Gesicht umfasste.
Beim Küssen waren sie mittlerweile mindestens so eingespielt wie Kurt und Blaine.
Wahrscheinlich hatten sie auch zwischendurch an einem Tag die Knutscheinheiten durchgeackert, die das andere Paar auf eine Woche verteilte, kein Wunder dass sie da schnell aufgeholt hatten.
Ansonsten war es gerade aber etwas holperig.
Das war auch wahrscheinlich noch nicht ausgestanden.
Aber das mit dem Verdrängen hatten sie in Kurts und Blaines Zimmer ja schon ganz gut hinbekommen, dann würde das jetzt doch bestimmt noch besser funktionieren.
Nick fuhr mit einer Hand unter Jeffs Shirt und strich ihm sanft über den flachen Bauch, während er mit seiner Zunge in den Mund des Jüngeren fuhr und den Kuss etwas vertiefte.

Jeff seufzte genießend, als Nick ihn in einen Zungenkuss verwickelte.
Der Brünette wusste einfach, wie es ging und wie der Blonde es mochte.
Doch so richtig auf die heißen Gefühle konzentrieren, die sich in ihm ausbreiteten, konnte er sich nicht.
Dafür schwirrte gerade einfach so viel durch seinen Kopf.
Aber sie hatten ja auch gerade erst angefangen.
Jeff legte seine Hand auf Nicks und schob sie sachte weiter hinunter, während er den Kuss leidenschaftlich erwiderte.
Wie er diesen Kerl liebte!
Warum konnte es nicht so einfach sein?
Sie liebten sich, daran hatte keiner von ihnen einen Zweifel, wo also war das Problem?
Jeff stöhnte leise, als Nicks Hand seinen Schritt erreichte, und ließ sie los, um seine Arme stattdessen um seinen Freund zu umarmen und seinen Oberkörper an sich zu drücken.
Ach, er kam irgendwie nicht so richtig in Fahrt... normalerweise war er jetzt schon Feuer und Flamme.
Hoffentlich merkte Nick das nicht, am Ende dachte er noch, es würde an ihm liegen.

Jeff hatte richtig geknickt ausgesehen vorhin.
Jetzt momentan zwar nicht mehr, aber so ganz wollte dieser Gedanke nicht aus Nicks Kopf verschwinden.
Wie lange konnten sie jetzt wohl alles beiseite schieben und ignorieren?
Geklärt war ja noch nichts.
Aber Nick wollte einfach nicht, dass die Stimmung jetzt wieder kippte.
Es wär doch viel schöner, wenn einfach wieder alles im Lot wäre.
Aber er wusste leider, dass das nicht so einfach war.
Trotzdem wollte er da momentan nicht dran denken.
Als Nick seine Hände weiter wandern ließ, wurde er auf einmal ganz fest gegen den Jüngeren gepresst.
Er löste seine Lippen von Jeffs und begann stattdessen sanft seinen Hals entlang zu küssen.
Meistens konnte er Jeffs Puls unter der dünnen Haut rasen spüren, doch heute schlug sein Herz wohl noch ziemlich ruhig.
Und mit der Hand in seinem Schritt kam er auch nicht umhin festzustellen, dass es dort auch nicht so munter zuging wie sonst.
Nick konnte es ihm nicht verdenken, er konnte sich ja selbst nicht konzentrieren.
Dabei wollte er das doch. Das sollte gerade der einfachste Teil sein.
Einfach nicht nachdenken und nur genießen...
Nick presste seine Lippen in Jeffs Halsbeuge und ließ seine Hand wieder etwas nach oben wandern.
"Lassen wir's langsam angehen", schlug er leise vor und ließ seine Finger wieder unter Jeffs Shirt gleiten, wo er federleicht über die warme Haut strich.
"Wir haben ja keinen Stress... Ich... will keinen Stress bei uns, Jeffy", murmelte er ohne den Blonden anzusehen.

Natürlich merkte er es.
Jeff seufzte lautlos, was hatte er denn erwartet?
Dass Nick so in Fahrt kam, dass es ihm egal war, wie der Blonde auf seine Berührungen reagierte?
Das glaubte er doch wohl selbst nicht.
Nick ging zu hundert Prozent auf ihn ein, was sie taten, war nie, sich selbst mit Hilfe des anderen zu befriedigen.
Sie waren mit den Gedanken und den Gefühlen immer beim anderen, da konnte man nichts voreinander verbergen.
Und eigentlich wollte Jeff das auch gar nicht.
"Gute Idee", murmelte Jeff und küsste Nick sachte in die Haare. "Ich will auch keinen Stress... nicht mit dir, Nicki."
Der Konflikt war damit nicht weg, aber sie konnten ihn ja auch ohne Stress lösen.
Hoffentlich...
Jeff rollte sich herum, sodass er auf Nick lag, und umfasste sein Gesicht, um es zu sich zu drehen, doch Nick wich seinem Blick aus.
"Guck mich an, Baby", wisperte Jeff und lächelte etwas. "Ich liebe dich, hörst du? Ganz, ganz, ganz... ganz dolle. Ich liebe dich mehr als JayJay, schon vergessen?"
Er beugte sich wieder hinunter und küsste Nick auf die Lippen und danach über die Wange, während er ihm sanft und ohne Eile über die Schultern streichelte.
Das stimmte, sie hatten keinen Stress, sie hatten alle Zeit der Welt.
Es war noch früh am Abend und sie hatten nichts weiter vor.

"Das kann ich gar nicht. Immerhin ist das wohl so ziemlich die größte Liebeserklärung, die du mir machen konntest", lächelte Nick und suchte jetzt doch vorsichtig nach Jeffs Blick.
Er hob eine Hand und legte sie an die Wange des Blonden.
"Ich liebe dich auch. So sehr..."
Er schloss kurz die Augen als Jeff leicht über seine Schulter strich, dann schlug er sie wieder auf und ließ die Hand, die er an Jeffs Wange gelegt hatte weiter in dessen Nacken wandern, wo er mit seinen Fingerspitzen durch die blonden Haare fuhr.
Die andere legte er auf Jeffs Rücken, allerdings immer noch unter dem Shirt.
Er trennte sich doch nicht freiwillig von der glatten Haut, sah er so aus?
"Eigentlich machen wir diese Pärchensache doch ganz gut, oder?", fragte er.
Ein Patentrezept schien es ja nicht zu geben. Man musste doch nur mal die schwule Fraktion der Warbler betrachten.
Sebastian und Rubens Beziehung konnte man nicht mit der von Kurt und Blaine, oder noch schlimmer, mit Luke und Jon vergleichen.
Aber bei allen funktionierte es... meistens.
Wieso sollte es da ausgerechnet bei ihnen anders sein?
"Ich meine... ein bisschen Idiotentoleranz musst du mir noch zugestehen, ich lern ja noch", meinte Nick leise und grinste etwas. "Aber ansonsten sind wir immer noch wir, und es gibt einfach so viele Vorteile... Pass auf, ich zeig dir einen!"
Er zog Jeffs Gesicht wieder heran und küsste ihn sanft.
"Ist doch nicht zu verachten, oder?", murmelte er gegen die Lippen des Blonden.

Jeff grinste und kicherte etwas.
Gott, manchmal konnte Nick so niedlich sein, selbst wenn er nicht betrunken war.
"Mh, ja, das ist ein richtig großer Vorteil", sagte der Blonde überzeugt. "Und... vielleicht sind wir nicht das perfekteste Pärchen. Aber wir haben was, was die anderen nicht haben. Wir sind nämlich schon die besten Freunde, seit wir noch Kinder sind. Das können nicht mal Luke und Jon voneinander behaupten."
Vielleicht war das auch der Grund, dass sie immer noch so am Stolpern waren.
So lange waren sie nur Freunde gewesen und eine Beziehung war einfach noch so viel mehr, nicht nur, was den Sex betraf, auch emotional.
Das sprach Jeff aber nicht aus, das würde Nick nur wieder verunsichern.
Der hatte manchmal sowieso schon nicht die höchste Meinung von sich selbst, da musste Jeff nicht noch was unbedachtes sagen.
Allgemein hatte Nick die Angewohnheit, den Fehler zuerst bei sich selbst zu suchen und ihn auch meistens zu finden, selbst wenn er gar nicht bei ihm lag.
Wahrscheinlich hatte er darum auch so viel Angst.
Doch Jeff wollte einfach nicht einfallen, wie er ihm diese Angst nehmen konnte.
"Mist", murmelte Jeff erstickt und wischte sich eilig übers Gesicht, als er merkte, dass er gerade zu heulen anfing. "Tschuldigung... Gott, das ist jetzt echt bescheuert."
Er versteckte sein Gesicht in Nicks Shirt und brummte genervt.
Wer fing denn beim Kuscheln und leichten Fummeln bitte zu heulen an?
Ach halt, das war ihm ja schon mal passiert, zumindest so in der Art.
"Okay, das ist jetzt peinlich", meinte er und hob schwach lächelnd den Kopf, um sich noch mal über die Augen zu fahren. "Ich will einfach nicht, dass du Angst hast und... ich denke die ganze Zeit krampfhaft nach, was ich machen kann, dass du dich sicher fühlen kannst mit mir. Das macht mich ein Bisschen fertig, aber... das braucht wahrscheinlich einfach nur Zeit."

"Perfekt ist ja auch langweilig", überlegte Nick und sah gedankenverloren an die Decke.
Erst als Jeff sich über das Gesicht fuhr, merkte er dass da etwas nicht stimmte.
"Weinst du?", fragte er erschrocken und legte seine Arme um den Blonden um ihn an sich zu drücken.
Was hatte er denn jetzt angestellt, dass er Jeff zum Weinen gebracht hatte?
Er hatte doch gerade nicht einmal mehr etwas gesagt
Ein bisschen betreten hörte er sich Jeffs Erklärung an.
"Ach was, peinlich", murmelte er leise und wischte selbst mit einem Finger über Jeffs Gesicht, als er eine Stelle entdeckte an der der Jüngere eine Träne hängen lassen hatte.
"Wenn überhaupt sollte mir das peinlich sein, ich weiß ja selber nicht was das ist. Warum das so ist... Aber ich will dir doch nicht solche Sorgen machen."
Irgendwie musste er das abstellen.
Das war wohl die Sache an Beziehungen, die anstrengend war.
Was man machte oder dachte betraf nicht mehr nur einen selbst, sondern auch den Anderen.
Dass Jeff heulte konnte er ja auch nicht gut haben.
Andererseits, das war auch schon so gewesen, bevor sie zusammen gekommen waren.
Und das war dann wohl ihr Vorteil, den sie dadurch hatten, dass sie sich schon so lange kannten.
"Hm... ja, vielleicht braucht das wirklich Zeit", stimmte er schließlich zu, auch wenn er mit dieser Lösung nicht zufrieden war.
"Ich krieg das schon hin, wir kriegen das hin. Mach dir keine Sorgen, okay?"