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Eine ganze Weile später trat Nick mit seinem heute ungewöhnlich anhänglichen Freund durch das Eingangstor des Zoos.
Zum Glück, hinter ihnen in der Schlange hatte nämlich eine Familie mit verwöhnten, quengelnden Kindern gestanden, und mittlerweile hatte Nick wirklich nicht wenig Lust gehabt, die Blagen mit einer beherzten Kopfnuss zum Schweigen zu bringen.
"Weißt du was wir machen?", erkundigte er sich, während er sich leicht bei Jeff einhakte und sein Gesicht einen Moment lang der Sonne entgegen hielt.
Wenn es den ganzen Tag so schön blieb, war es kein Wunder dass hier die ganzen Familien aufliefen. Aber hier drin wirkte es nicht annähernd so voll wie Nick befürchtet hatte, als er die gar nicht mal so kurze Warteschlange gesehen hatte.
"Wir gehen in einen dieser kleinen Souvenirshops und kaufen Kurt das kitschigste Kuscheltier, dass wir finden können. Aber das können wir auf dem Rückweg machen, oder?"
Er zog Jeff bei der ersten Weggabelung nach rechts, auch wenn der Pfeil für die vorgeschlagene Route des Zoos nach links deutete.
Vorgeschlagene Routen waren etwas für Normalsterbliche, nicht für Superhelden.
"Zu Ihrer Rechten sehen Sie Affen", kommentierte er in bester Reiseleitermanier. "Und nein, ich meine nicht den gut aussehenden jungen Mann rechts neben Ihnen, also mich, ich meine diese kleinen, zotteligen Tiere die sich dort von Ast zu Ast schwingen. Zu Ihrer Linken befinden sich... ähm..."
Nick zog Jeff näher an das Gehege und sah sich irritiert in dem abgezäunten Bereich um.
"Gitterstäbe und Sträucher, zwischen denen sich theoretisch ein Tief befinden könnte. Ich find nur keins, bin ich blind?"

"Ich wollte eh in den Souvenirshop. Ich will mir einen Kuscheldrachen kaufen", grinste Jeff und ließ sich von Nick an den Gehegen entlang ziehen.
Suchend sah er sich um, doch er konnte auch keine Tiere ausmachen.
Stattdessen nahm er Nick an den Schultern und schob ihn gegen die Gitterstäbe.
"Also, ich sehe ein besonders schön geratenes Exemplar des Homo Sapiens", meinte und verschränkte in astreiner Kennermanie die Arme, um sein Kinn in die Hand zu stützen. "Mit besonderer Betonung auf 'Homo'. Und so, wie es scheint, ist er gerade mitten in der Brunftzeit. Oder vielleicht bin ich es auch, du siehst heute nämlich zum Abnbeißen aus. Hast du dir dein Hochzeitsgefieder wachsen lassen?"
Jeff sah sich kurz um und als er sie alleine vermutete, raubte er Nick einen kurzen Kuss, bevor er ihn weiter zog.
"Oh!", machte er aufgeregt, als sie ans nächste Gehege kam. "Süß! Schau mal, Geparde!"
Er beobachtete die großen Raubkatzen, wie sie faul in der Sonne fläzten, und griff heimlich nach Nicks Hand, die neben seiner auf dem Geländer lag.
Was wäre denn, wenn Nick sauer wurde?
Ganz bestimmt wurde er sauer, wenn er von dem Traum erfuhr.
Er musste doch denken, dass Jeff doch was von Gabriel wollte.
Warum träumte man sonst von Leuten?
Auch wenn Jeff mit hundertprozentiger Sicherheit wusste, dass er weder von Kurt, noch von Blaine und schon gar nicht von Gabriel irgendwas wollte.
Nur ob Nick das auch so sehen würde?

Nick warf sich in Pose, als Jeff ihn mit Kennerblick musterte.
Oh ja, er war ganz bestimmt in der Brunftzeit.
Aber war er das nicht eigentlich immer?
Grinsend nahm er die Komplimente zur Kenntnis.
"Eigentlich gehören ja alle ausgestellten Lebewesen dem Zoo, aber dieses Homoexemplar hier ist eine Ausnahme, das ist zum Mitnehmen. Ein Glück dass du es gefunden hast, und nicht jemand anderes."
Er ließ sich widerstandslos zum nächsten Gehege mitziehen und betrachtete die faulenzenden Tiere.
"Sollen das nicht die schnellsten Tiere der Welt sein?", fragte er skeptisch. "Dafür sehen die aber gerade ganz schön verchillt aus. Zu warm kann ihnen ja nicht sein, immerhin kommen sie aus Afrika."
Während er sprach drehte er sich so, dass sein Oberkörper die Infotafel verbarg, von der er dieses Fachwissen gerade aufgeschnappt hatte.
Er verschränkte seine Finger mit denen von Jeff, als der seine Hand über die von Nick legte.
Sein Blick wanderte von den wenig aktiven Katzen zu seinem Freund, der mit einem etwas abwesenden Blick durch die Geparden durch sah.
"Brauchst du nen Kaffee?", erkundigte er sich leicht amüsiert.
War ja klar, dass so frühes Aufstehen nicht gesund sein konnte.
Oder steckte ihm die gestrige Aussprache noch etwas in den Knochen?
Nein, eigentlich dürfte das nicht so sein. Sie hatten den Abend schließlich ziemlich glücklich beendet.
Nick zumindest fühlte sich richtig erleichtert, nachdem nun so einiges auf den Tisch gekommen war.
Er zog seine Hand, die immer noch Jeffs festhielt, wieder vom Geländer und nutzte die Gelegenheit, um seinen Freund ein Gehege weiter zu ziehen.
Das war auch ein Vorteil an der Individualistenroute, hier war es nicht so bevölkert, was die Chance steigerte, dass sie niemandem in die Arme liefen der sich an solchen kleinen Gesten störte.
Dieses Mal waren es Giraffen die hinter dem Gitter zum Vorschein kamen, die waren nun auch wirklich nicht zu übersehen.
"Können Giraffen eigentlich kotzen?", erkundigte er sich und verzog das Gesicht etwas. "Wenn, dann bin ich froh dass ich keine bin, bei dem Hals. Uah..."
Er schüttelte sich leicht.

"Nein, keinen Kaffee", meinte Jeff. "Ich denk nur nach... ich mag Geparden, aber die zu zähmen und als Hauskatze zu halten, ist wohl nicht drin, oder?"
Und er fühlte sich schuldig und konnte verdammt nochmal nicht aufhören, daran zu denken!
Es war doch nur ein Traum, Jeff, reiß dich zusammen!
Und Nick war so niedlich gut drauf und zum Scherzen aufgelegt heute, das wollte er doch genießen.
"Ich hab keine Ahnung, ob die kotzen können", meinte Jeff. "Warte, ich les nach. Das ist doch eine wichtige Information, die muss doch auf diesen Schildern stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die ersten sind, die sich das fragen."
Er hüpfte zu dem Schild, aber das beantwortete leider nur solche Nerdfragen, die man auch locker bei Wikipedia lesen konnte.
"Wir können es ja ausprobieren", lachte Jeff. "Wir zeigen der Giraffe ein Bild von der Slytherschlange und entweder übergibt sie sich oder sie erstickt auf dem Weg des Erbrochenen nach oben dran. Dann hat Sebastian eine Giraffe gekillt, wie in Hangover 3."

Nick verschränkte die Arme und warf Jeff einen gespielt skeptischen Blick zu.
"Woher haben wir denn bitte Bilder von der Slytherschlange, Mr. Ford?", erkundigte er sich anzüglich.
"Gibts da etwas, dass ich wissen sollte? Oder hilfst du Ruben bei einem pervers angehauchten Geburtstagsgeschenk? ...Mach das lieber nicht, am Ende willst du dir noch die Augen auskratzen, und dann kannst du mich gar nicht mehr bewundern."
Grinsend schlang er seine Arme um Jeff und küsste ihn kurz.
"Aber ich glaube, Sebastian könnte die Giraffe eigenhändig erwürgen, und man würde ihn nicht dafür dran kriegen. Der ist doch immun gegen alles, mit seinem Vater."
Er drehte sich wieder zum Gehege und betrachtete die großen Tiere.
"Lass uns beschließen, dass sie es nicht können", meinte er nach einer Weile.
"Sonst wären die echt arm dran."
Die Giraffen waren aber auch nicht sonderlich aktiv. Die waren völlig damit beschäftigt, in der Gegend herumzustehen.
"Ich will Murmeltiere sehen", informierte er seinen Freund, wobei er ihn wieder anlächelte.
Wenn Jeff keinen Kaffee wollte, musste er ihn eben anders auf Zack bekommen, und das würde nicht funktionieren, solange sie wie ein altes Ehepaar von einem Gitter zum nächsten schlenderten.
"Gibts die hier wohl? Ich glaub ich hab die noch nie gefunden. Was sagt deine Spürnase, Raining Man?"

"Wir können mal da hinten schauen, da ist glaub ich so ein Plan", sagte Jeff und wandte sich von Nick ab, damit der nicht merkte, wie ihn dieser Kuss gerade aus dem Konzept brachte.
Nick war so verliebt in ihn und er war so glücklich.
Aber Jeff musste es ihm sagen.
Sie lügten sich nie an und Jeff wusste, Nick würde irgendwann sowieso Lunte riechen, weil er den Blonden einfach immer durchschaute.
Außerdem, egal, was dann war, er musste wenigstens beichten, sonst würde er irgendwann daran ersticken.
"Nick, w...warte mal", sagte Jeff und hielt Nicks Handgelenk fest, als der sich ebenfalls in Richtung Lageplan aufgemacht hatte. "Ich muss mal... mit dir reden."
Er schluckte schwer und zog Nick zu einer kleinen Auffahrt, die hinter einem Gebüsch an einem Tor endete, auf dem Zutritt nur für Mitarbeiter stand.
Jeff atmete tief durch und rieb währenddessen seine Handflächen an seiner Hose, dann griff er nach Nicks Hand.
"Ich muss... dir was erzählen", sagte er mit dünner Stimme. "Aber du musst... mir versprechen, dass du mich erst ausreden lässt, okay? Bitte."

Nick sah seinen Freund verwundert an, als der auf seinen Vorschlag hin nur in sich hineinmurmelte und sich von ihm abwandte.
So hatte er sich das nicht gedacht.
Irgendwas stimmte doch nicht mit Jeff.
Erst klebte er förmlich an ihm und flirtete, was das Zeug hielt und dann war er immer ruhiger geworden.
Irritiert ließ Nick sich von Jeff mitziehen.
Es musste wichtig sein, was sein Freund da auf dem Herzen hatte.
Sonst war er doch kein erklärter Fan von Gesprächen, und jetzt wollte er in einer versteckten Ecke im Zoo mit ihm reden?
"Alles okay?", erkundigte er sich besorgt, als er sah wie nervös Jeff mit einem Schlag wirkte.
Die Frage war eigentlich komplett überflüssig, wäre alles okay würden sie jetzt nicht hier stehen... oder vielleicht doch, aber dann nur weil sie übermütig geworden waren und sich eine stille Ecke zum Knutschen gesucht hätten.
Aber statt glücklich und übermütig wirkte Jeff total angespannt und nervös.
Das war irgendwie ansteckend.
Nick merkte, wie es auch in seinem Bauch unruhig zu kribbeln begann, als Jeff nach seiner Hand griff.
"Versprochen", murmelte er, während er die Hand des Jüngeren leicht drückte und nach seinem Blick suchte.
"Was ist los, Jeffy?", fragte er leise.

Jeff schloss kurz die Augen, als er Nicks nervösen Ton hörte.
Er nannte ihn Jeffy, er drückte seine Hand, er... er wäre doch bestimmt total verletzt, wenn er das erfuhr.
Vielleicht wurde er auch wütend, oder noch schlimmer, er wollte ncihts mehr von ihm wissen, weil er ihm nicht mehr vertrauen konnte.
Gestern hatten sie darüber noch geredet und jetzt machte Jeff alles kaputt.
"A...Also...", fing er krächzend an und merkte, wie ihm Tränen in die Augen traten. "Du weißt, dass ich dich über alles liebe, ja? Und du bist... du bist wirklich der Einzige, den ich will und auf den ich stehe und mit dem ich... intim werden will, das musst du mir glauben."
Der Blonde wischte sich mit der freien Hand über die Augen, um zu verhindern, dass ihm eine Träne über die Wange lief.
Er wollte jetzt nicht Nicks Mitleid, das hatte er nicht verdient.
"Das... ich weiß nicht, wie das passieren konnte, ich wollte das ganz bestimmt nicht! Und du musst mir glauben, dass ich nichts... wirklich nichts von Gabriel will, das waren wohl einfach... ich weiß nicht, Nachwirkungen vielleicht von dem ganzen Konflikt um ihn..."
Jeff brach die Stimme weg und er fluchte leise.
Wie sollte er denn jetzt auf den Punkt kommen?

Verwundert runzelte Nick die Stirn, als Jeff zu reden begann.
Irgendwie kam er gerade wirklich nicht dahinter, wovon sein Freund redete.
Es war ein ziemliches Durcheinander, was da aus dem Jüngeren hervorplatzte.
Dass er ihn liebte, dass er keinen Anderen wollte...
Genau das hatte er ihm doch gestern Abend schon gesagt, und dann war doch alles gut gewesen?
Was war ihm denn passiert?
Sie hatten sich doch überhaupt nicht mehr aus dem Bett hinaus bewegt.
Nick zog seine Hand aus der von Jeff und umfasste stattdessen das Gesicht des Blonden mit beiden Händen.
Jetzt wo Jeff von alleine ruhig geworden war, war sein Sprechverbot doch wohl aufgehoben, oder?"
"Ich versteh nicht so richtig, was du meinst", gestand er und sah in die von Tränen schimmernden Augen.
Wenn er eins nicht mochte, war es wenn Jeff weinte, auch wenn er es gerade zu verstecken versuchte.
Doch man sah es nicht nur, man hörte es auch in seiner Stimme, und Nick hätte seinen Freund am liebsten an sich gezogen, doch der musste das jetzt erstmal loswerden.
"Baby, sag mir was los ist, ja? Was wolltest du nicht?", versuchte er die Sprache aus ihm hervorzulocken. "Komm, Jeffy. Du weißt, dass du mir alles sagen kannst."

Jeff kniff die Augen zusammen, als Nick sein Gesicht umfasste und ihm so gut zuredete.
Wenn er wüsste...
"Ich... Nick, ich hab heut Nacht... scheiße! Ich hatte einen Traum, einen... sehr heißen Traum, a...aber nicht mit dir, s...sondern mit... mit Gabriel. Das tut mir so Leid! Ich will nichts von ihm, wirklich, das musst du mir glauben! In dem Moment, also im Traum, da... das war echt heiß und es... h...hat mir da auch total gefallen, weil... weil ich in dem Traum nicht an dich gedacht hab, erst als... als Gabriel gesagt hat, dass er mein Kuscheldrache ist, weil er mich ja grad f... also, in mir ist. Und da hab ich erst gestutzt und bin dann auch aufgewacht u... und hatte... ein Problem im Schritt, und das tut mir so Leid, weil ich das gar nicht genießen will! Ich will so was nicht träumen, ich will doch nur mit dir zusammen sein! Und du... du bist so unglaublich süß, heute schon den ganzen Tag so gut drauf und ich, ich... werd das Gefühl nicht los, dich wieder betrogen zu haben, so wie... wie damals, als ich mit Gabriel rumgemacht habe und..."
Jeff zuckte mit den Schultern und öffnete ängstlich die Augen, um Nicks Gesicht zu sehen.
"Es... a...also, du...", fing er nach einigen Momenten an, weil er durch den Tränenschleier Nicks Gesichtsausdruck nicht entziffern konnte. "K...Könntest du was... sagen, Nicki?"

Ein Traum?
Das war alles?
Weswegen machte Jeff denn dann so einen Wirbel?
Nick wollte schon erleichtert auflächeln, doch als er sah wie fertig Jeff deswegen war hielt er inne.
"Das war doch nur ein Traum..."
Nick ließ seine Hände auf Jeffs Schultern sinken.
"Da kannst du doch nichts für, Baby. Wer kann schon groß mitentscheiden was er träumt?"
Jetzt schlang er seine Arme doch um seinen Freund.
"Du hast mich doch nicht betrogen", murmelte er dem Blonden zu.
"Wie unfair wär ich denn, wenn ich wegen einem Traum sauer sein würde? Komm schon, das weißt du besser. Und du würdest mich wenn auch nicht wieder betrügen. Als das lief, waren wir doch gerade nicht zusammen. Moralisch gesehen ist da alles im grünen Bereich."
Er kramte in seiner Hosentasche nach einem Taschentuch, und tatsächlich wurde er fündig.
Es war zwar ein bisschen zerfleddert, aber noch ungenutzt.
"Hier", meinte er und drückte er seinem Freund in die Hand.
"Hör auf deine Wunderwaffe einzusetzen, Raining Man. Das ist Dr. Tequilas große Schwachstelle."
Er sah seinen Freund aufmerksam an und lächelte dann.
"Und du bist echt aufgewacht wegen dem Kuscheldrachen? Dann hab ichs ja auch irgendwie in den Traum geschafft", stellte er fest.

Jeff ließ sich ziemlich überrumpelt von seinem Freund umarmen, der kein Bisschen sauer zu sein schien.
Er sagte sogar noch, dass er nicht sauer auf ihn war, im Gegenteil, er verstand nicht mal, warum er es sein sollte.
Erleichtert schlang Jeff seine Arme um Nick und drückte sich an ihn.
"Rechtlich gesehen war es vielleicht nicht betrügen, moralisch war es aber kacke. Total kacke und... ich meine, wir haben gestern erst darüber geredet und ich hab dir aus vollster Überzeugung gesagt, dass ich nur dich will und dann... träum ich von Gabriel, das... hat sich nach dem Aufwachen so unglaublich falsch angefühlt. Und tut es immer noch."
Jeff hob seinen Kopf und küsste Nick mehrmals auf die Wange.
Dann nahm er das Taschentuch entgegen und trocknete sich das Gesicht ab, bevor er sich die Nase schnäuzte.
"Ich wünschte, ich könnte diese Wunderwaffe kontrollieren. Ich komm mir immer vor wie Schiggy, der unkontrolliert ständig die Aquaknarre loslässt, wenn ihn eine Situation überfordert."
Vorsichtig, aber auch endlos erleichtert lächelte der Blonde seinen Freund an.
"Immerhin... naja, dass ich so fertig bin, zeigt dir zumindest, dass ich dich wirklich niemals hintergehen würde. Das ist das Letzte, was ich will, dich zu verletzen."

"Du hast mich nicht verletzt", versprach Nick.
"Das war doch nur eine Zusammenfassung von gestern Abend. Das war der blöde Raubritter... ohne Rüstung, und dann kam der Kuscheldrache und hat die Jungfrau gerettet, indem er sie geweckt hat."
Er grinste seinen Freund an.
"Ist alles nur eine Sache der Interpretation, siehst du?"
Dass das für Jeff wirklich so eine große Sache war... irgendwie war das ziemlich süß.
Nick drückte dem Jüngeren einen Kuss auf den Mund.
Immerhin standen sie ja nach wie vor in der abgeschiedenen Ecke, da konnte er das noch ziemlich gefahrlos machen.
"Jetzt kein langes Gesicht mehr ziehen, okay? Ich liebe dich, du liebst mich, da kommt nichts zwischen. Auch kein Gabriel, vor allem kein Gabriel, okay?"
Er griff nach Jeffs Hand und zog ihn langsam mit sich.
Wenn es sich immer noch falsch anfühlte, dann musste er ihn eben ablenken.
Immerhin wusste Jeff jetzt ja, dass er kein schlechtes Gewissen haben musste.
"Und jetzt gehen wir beide auf Murmeltiersuche, okay? Oder... wir bleiben noch ein bisschen und knutschen wie die typischen verliebten Teenager, die sich nicht gegen ihre Hormone wehren können, und deshalb keine stille Ecke ungenutzt lassen können. Ich bin da ganz flexibel."

Jeff seufzte lächelnd.
"Eins weiß ich sicher. Ich werde in meinem Leben niemals Depressionen haben, solange ich mit dir zusammen bin. Du hast das unglaubliche Talent, alles ins Positive zu verkehren."
Er ließ sich von Nick ein Stück in Richtung Gehweg ziehen, doch bei dessen zweitem Vorschlag trat ein kleines, schelmisches Lächeln auf sein Gesicht.
"Glaubst du im Ernst, ich würde mit dir auf Murmeltierjagd gehen, wenn ich stattdessen auch mit dir knutschen könnte? Ich meine..."
Der Blonde trat Nick entgegen und schob ihn mit seinem Körper in Richtung des Tores, bis der Ältere mit dem Rücken dagegen stieß.
"... ich bin ein hormongesteuerter Teenager, du bist ein hormongesteuerter Teenager... hier ist eine stille Ecke, ich denke, das sind genügend Pro-Argumente."
Jeff schob seine Hände hinten in Nicks Gesäßtaschen und lächelte ihn an, bevor er die Augen schloss und sich in den Kuss stürzte.

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