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"Na, was hab ich für ein Glück."
Ruben lächelte unsicher und rutschte etwas näher an den Älteren hinan.
"Das war auch ein denkwürdiges erstes Mal, so viel ist sicher."
Er drehte seinen Kopf ein bisschen, um Sebastian besser ansehen zu können.
Was war das nur für ein Theater?
Es war ziemlich offensichtlich, dass sie beide wussten was Sache war, und trotzdem machten sie immer weiter.
So, als würde jeder den Anderen zuerst aus diesem albernen Tanz austreten sehen wollen.
Wenn Ruben ehrlich war, hatte er gerade ziemliche Angst.
Von jetzt an könnte alles schief gehen, aber vielleicht musste es das ja gar nicht unbedingt.
Der Jüngere senkte den Kopf wieder.
"Sag mal...", begann er zögernd.
"Woran ich mich gerade nicht so recht erinnern kann, ist warum wir uns überhaupt getrennt haben..."
Ruben versteckte schnell sein Gesicht an Sebastians Brust, was nicht unbedingt die geschickteste Wahl war wenn man bedachte, dass Sebastian auch einfach aufspringen und flüchten könnte.
Doch ihn ansehen konnte er gerade auch nicht, und es gab einfach keinen Platz an dem er sich lieber versteckt hätte.

Sebastian bewegte sich nicht, eigentlich war er gerade ganz schön überrumpelt von der Frage.
Ruby lag nahe bei ihm und hatte sein Gesicht an seiner Brust versteckt.
Wollte er ihn jetzt umbringen?
Nach dieser Aktion gerade fragte er ihn so etwas?
Aber vielleicht... Dr. Freeman hatte doch gesagt, dass einige Erinnerungen nur Häppchenweise wiederkehren würden.
Wenn Ruby sich an alles erinnerte, nur nicht an ihre Trennung?
Das wäre allerdings ziemlich übel, für sie beide.
"Du bist gegangen", sagte Sebastian leise. "Es ging mir schlecht, ich war... völlig am Ende und habe nichts mehr auf die Reihe bekommen. Ich konnte nicht mehr raus gehen, ich konnte keine Entscheidungen mehr treffen und das war dir zu viel. Du hast mich gefragt, ob ich dich noch will und ich wusste es nicht. Weil ich gar nichts wusste. Und es erschien mir... fair, dich gehen zu lassen, weil ich gemerkt habe, dass du unter mir leidest, unter... meiner Laune. Und du bist einfach gegangen. Bist ausgezogen und hast mich in dem Zimmer alleine gelassen. Und dann bin ich erst richtig abgestürzt. Ich hatte Panikattacken und Blaine, der nach mir gesehen hat, hat Dr. Freeman geholt, der mir Tabletten gegen die Angst gegeben hat."
Sebastian starrte an die Decke und erinnerte sich an diese schreckliche Zeit.
Und an diese schreckliche Einsamkeit, die ihn so erdrückt hatte, wenn er alleine im Zimmer gewesen war und sich keinen Zentimeter mehr hatte rühren können.
"Und als es mir dann irgendwann besser ging, habe ich gemerkt, wie du mich verletzt hast. Dass du dich nicht mehr hast blicken lassen, dich einfach nicht mehr interessiert hast. Du hättest irgendjemanden um Hilfe bitten können, jeder hätte dir geholfen. Wirklich jeder, sogar Kurt. Aber du hast es nicht getan. Du hast den einfacheren Weg genommen und hast dich verpisst."

Bei Sebastians Worten presste Ruben die Augen fest zusammen.
So schlimm war es gewesen?
Nein, das klang als wäre ihm das nicht klar gewesen.
Nur nicht... dass es wirklich so übel war.
Seine Hand glitt leicht an der Seite von Sebastians Körper auf und ab.
"Du hast mich gehen lassen", flüsterte er.
"Ich wollte das nicht, ich wollte... nur irgend ein Zeichen, dass ich dir nicht egal bin. Ich weiß ja selber, dass eine Woche lächerlich kurz war, und ich hätte nicht gehen sollen, aber... ich bin gegangen."
Er seufzte und richtete sich nun doch wieder auf.
Verstecken hatte sowieso keinen Sinn, oder?
... Ein kurzer Blick in Sebastians Gesicht stimmte ihn schnell wieder um. Verstecken war einfach super!
"Es war mir nicht zu viel, dass du so warst... obwohl, natürlich. Es war zu viel, und es tut mir unglaublich Leid dich damit allein gelassen zu haben. Aber deshalb bin ich nicht gegangen. Es war mir zu viel, das, egal was ich gemacht hab, alles falsch zu sein schien. Ich wollte dir so gern helfen, aber... ich konnte nicht."
Ruben schwieg für einen Moment und atmete tief durch.
"Das war... falscher Stolz. Ich wollte nicht jemanden holen der dir hilft, sondern derjenige sein! Wieso durfte Blaine dir helfen und ich nicht?"
Es klang wirklich egoistisch, aber andererseits... war es denn so falsch? Er hatte doch alles versucht um zu helfen. Alles was ihm eingefallen war.
Und Blaine kostete es einen lausigen Besuch um zu ihm durchzudringen? Das hatte ihn ja schon gewurmt, als er noch gar nicht wusste wie übel es Sebastian da ging.

Sebastian sah den Jüngeren enttäuscht an.
Das war sein Problem?
Dass Sebastian sich nicht von ihm hatte helfen lassen?
Ruckartig setzte sich Sebastian auf und zog seine Hose hoch.
"Tut mir ja unglaublich Leid, dass ich dir nicht den Gefallen getan habe, dass es mir durch deine Hilfe besser ging", sagte er, während er über Ruby hinweg aus dem Bett kletterte und nach seinem Shirt griff. "Meinst du, ich hab mir das ausgesucht? Ich war sturzbetrunken, als Blaine kam! Ich hab mich betäubt und vielleicht habe ich mich ihm geöffnet, aber das hab ich gemacht, weil es mir bei ihm egal war, wenn ich ihm vor den Kopf stoße, weil es mir egal ist, was er von mir hält!"
Sebastian zog sich sein Shirt über und schnappte sich seine Jacke, dann sah er seinen Exfreund wütend an.
"Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie nutzlos und erbärmlich ich mich gefühlt habe? Und du solltest das nicht sehen, weil ich Angst hatte, du könntest mir dann nicht mehr vertrauen, du würdest mich für schwach halten und den Respekt vor mir verlieren. Du würdest dann irgendwann Schluss machen, weil ich nicht mehr der bin, in den du dich verliebt hast. Und Blaine hat mir nicht geholfen! Das waren die Tabletten! Alles, was er gemacht hat, war genau das, was du auch gemacht hast, nämlich da zu sein, damit ich nicht ganz alleine war. Im letzten halben Jahr hast du unzählige Male den Arzt geholt, wenn ich verletzt oder krank war. Und weil ich dich in deinem Stolz verletzt habe, haust du ab? Scheiße, vielleicht hab ich ja darauf vertraut, dass du schon das richtige tun wirst!"
Sebastian nahm seine Laufschuhe, dann ging er aus dem Zimmer und ließ die Tür laut hinter sich ins Schloss krachen.
---> 220//

Als Ruby eine Hand an seine Wange legte, glaubte Sebastian schon, er wolle ihn küssen.
Den gleichen Trick anwenden, den der Ältere eben noch bei ihm angewandt hatte.
Doch Ruby lächelte nur, unglaublich traurig, und verschwand dann.
Sebastian verschränkte die Arme und fluchte unterdrückt.
Scheiße, warum musste der Junge so gescheit sein?
Als ob er selbst zufrieden wäre.
Ja, warum war es bitte so schwer?
Wozu hatten sie denn gerade dieses Affentheater aufgeführt, beide so getan, als wüssten sie nicht, was eigentlich Sache war?
Weil sie beide wieder zurück wollten.
Sebastian verließ sein Zimmer und erreichte Ruby vor seinem Zimmer.
Wortlos griff er dessen Handgelenk und zog ihn ins Zimmer, schloss die Tür und zog dann Ruby sein Shirt über den Kopf aus.
Als sein eigenes Shirt verschwunden war, schob er den Jüngeren zum Bett und schubste ihn leicht, sodass er darauf fiel.
Der Ältere legte sich neben ihn und schob einen Arm unter seinen Kopf.
"Also, was ist?", murmelte er. "Noch eine Runde oder willst du noch etwas pennen? Ist schließlich noch mitten in der Nacht für dich."
Er blickte an die Decke und konnte es dummerweise einfach nicht verhindern, dass er jetzt etwas grinsen musste.
"Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin jetzt zufrieden."

Ruben sah verwundert auf die Hand hinunter, die sein Handgelenk umklammerte und ihn mit sich zog.
Erst als seine Zimmertür hinter ihm geschlossen war, wagte er es den Blick zu heben.
Das war Sebastian, tatsächlich.
Er konnte allerdings nur einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, dann wurde es dunkel, aber angenehmerweise nicht weil er schon wieder umkippte, sondern weil Sebastian ihm sein Shirt über den Kopf zog.
Die Frage, was das hier werden sollte, blieb ihm im Hals stecken. Er beobachtete nur, wie Sebastian auch selbst sein eigenes Shirt auszog und ließ sich dann zum und aufs Bett bugsieren.
Nur einen Augenblick später lag Sebastian neben ihm.
Ruben ließ die Luft entweichen, von der er gar nicht gemerkt hatte, dass er sie angehalten hatte.
"Oder... wir bleiben einfach noch einen Moment so hier liegen", schlug er leise vor und begann zu lächeln.
"Und ja... ich denke, jetzt bin ich auch zufrieden."
Er legte einen Arm über Sebastians Brust und seufzte glücklich.
"Ich bin jetzt aber nicht auf dem Rückweg umgeschlagen worden und liege im Koma und das alles hier ist nur in meinem Kopf, oder?", fragte er mit einem kleinen Grinsen. "Ich meine... es klingt weit hergeholt, aber man kann ja nie vorsichtig genug sein."

"Ach, so weit hergeholt ist das gar nicht", meinte Sebastian. "Wer beim Treppe rauf steigen besagte Treppe runter fällt, hat hohes Potenzial für außergewöhnliche Unfälle."
Er sah auf Ruby hinunter, der an ihn geschmiegt lag, und strich ihm leicht über den braunen, vom Sex noch verwirrten Haarschopf.
In ihm drin herrschte noch ganz schönes Chaos, aber es war das vertraute Chaos, das Ruby schon immer mitgebracht hatte.
Jetzt hatte er ihn wieder, und Ruby grinste so glücklich... offenbar hatte sich der Ältere geirrt.
Ruby hatte die ganze Zeit zu ihm zurück gewollt.
Klar, jetzt war er ja auch wieder der Alte.
Das bestätigte Sebastians Vermutung, dass er der Starke von ihnen beiden sein musste.
Aber das war auch okay, schließlich war das die Rolle, in der er sich auch am Wohlsten fühlte.
"Hau nicht mehr ab, okay?", meinte Sebastian leise. "Und ich stoß dich nicht mehr weg."

Kurt - Ruby - Seb - Blaine
"Was ist?", fragte Kurt verwundert, als Blaine verdattert stehen blieb.
Er sah an seinem Freund vorbei und richtete sich langsam auf.
Das war doch wohl jetzt ein schlechter Scherz.
Ein ganz, ganz schlechter Scherz.
Spätestens jetzt musste Blaine aber einsehen, dass Sebastian ein gewissenloses Arschloch war.
"Dein Ernst?", fragte Kurt und sah den Kapitän wütend an. "Hast du es echt so nötig?"
Bei dem Anblick hätte er am liebsten gekotzt.
Wie Ruben da an Sebastian gekuschelt lag, noch mit ganz roten Wangen, wahrscheinlich vom Gerammel gerade.
Dem Jungen konnte man nicht mal einen Vorwurf machen.
Er war ja schon mal von Sebastian um den Finger gewickelt worden.
Wieso hätte es jetzt nicht funktionieren sollen?
Aber Kurt hatte eigentlich gedacht, Ruben genug über Sebastian erzählt zu haben, dass der zumindest etwas misstrauisch wäre.

Kurt - Ruby - Seb - Blaine
"Ich gehe nirgendwo mehr hin", versprach Ruben und schloss seine Augen.
Bevor er aber beginnen konnte die Situation richtig zu genießen, hörte er auf einmal Blaines Stimme und fuhr auf.
Erschrocken sah er Kurt und Blaine in der Tür stehen, die sie anstarrten.
Blaine eher ungläubig, Kurt mit Mordlust in den Augen.
Oh, das hätte er jetzt aber gern als eine Koma-Fantasie abgetan.
"Nicht zerfleischen", rief er schnell und angelte sich ein Shirt, das neben seinem Bett auf dem Boden lag.
Da sollte noch mal einer sagen Chaos wäre nicht praktisch!
"Ich... kann mich wieder erinnern, seit heute morgen. Wegen Sebastian."
Er drehte seinen Kopf und lächelte den Älteren an. Das hatte er ihm noch gar nicht erzählt, aber wahrscheinlich konnte er sich so ungefähr denken, wann das passiert war, oder? Vielleicht auch nicht, und wenn schon er es wahrscheinlich auf den Kuss, aber als er ihn Ruby genannt hatte, da war irgendetwas umgesprungen. Das brauchten Kurt und Blaine jetzt allerdings nicht zu hören.
"Wir... ähm.. klären gerade alles", meinte er vage.
"Und ich werd mich auch bestimmt noch mal in Ruhe bedanken,... also, bei euch, aber... aber das ist gerade alles ein Bisschen komisch hier."
Oh, er war definitiv wieder er, oder... er erkannte sich zumindest wieder.
Dieses Geplapper was da aus seinem Mund kam, war ihm jedenfalls seit er Sebastian kennengelernt hatte nur allzu vertraut.

Kurt - Ruby - Seb - Blaine
Sebastian setzte sich etwas auf, als er auf einmal Blaine und Kurt in der Tür stehen sah.
Oh, das musste jetzt aber sein, oder?
Warum musste diese aufgetakelte Gottesabeterin eigentlich immer auftauchen und Stunk machen?
Als ob es ihn was angehen würde, was der Kapitän tat.
Oder Ruby.
War ja sehr nett gewesen, dass er sich ein Bisschen um den kleinen Ruben gekümmert hatte, aber babysitten und ihn morgens wecken musste er deswegen doch noch nicht.
"Und selbst wenn", sagte Sebastian gelassen und strich Ruby über den Oberschenkel. "Ist es immer noch meine und Rubys Sache, was wir miteinander anstellen, also kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten."
Er sah zu Ruby und hob überrascht die Augenbrauen, als der Kleine ihn als den Grund für seine zurückgekehrten Erinnerungen nannte.
Na bitte, wer sagte es denn?
Da löste er bei Ruby wohl doch so viel aus, wie er es sich wünschte.
"Genau, ist komisch genug", sagte er. "Bis später."

Kurt - Ruby - Seb - Blaine
Was hatte Sebastian denn bei Ruben im Bett zu suchen?
Das wollte Blaine ja nicht in den Kopf.
Er hatte ja nicht wirklich den Eindruck gemacht, sich noch für den Jüngeren zu interessieren. Und wenn, dann war es wirklich ziemlich unfair, das zu machen solange Ruben keinen Plan hatte was zwischen ihnen passiert war.
Während er noch verdattert analysierte, redete Kurt schon drauf los.
Das war gut, Blaine wusste gerade nämlich nicht was er noch sagen sollte.
Und er kam auch drum herum, da etwas hinzuzufügen, denn Ruben fing sofort an drauflos zu schnattern.
"Oh, wirklich?", fragte Blaine überrumpelt, als er die Erklärung des Parallelklässlers hörte.
"Das ist ja schön... ähm, Glückwunsch, denk ich mal."
Sagte man das in so einem Fall? Bestimmt, auch wenn er bisher noch keine 'Happy memory-regaining day' - Karten gesehen hatte.
Irgendwie hatten die beiden ja Recht, es war wirklich seltsam.
Vergleichbar mit dem 'Wir haben Jeff und Nick beim Knutschen erwischt' - Seltsam.

Kurt - Ruby - Seb - Blaine
"Oh", machte Kurt überrascht, als Ruben sie aufklärte.
War das jetzt was anderes?
Irgendwie... schon.
Kurt musste feststellen, dass er ganz schön enttäuscht war.
Er hatte sich so um Ruben gekümmert, ihm ganz viel erzählt, ihm erklärt und ihm geholfen, und Sebastian brachte seine Erinnerungen zurück.
Wie auch immer er das gemacht hatte, besonders angestrengt hatte er sich bestimmt nicht.
Kaum die Erinnerungen zurück, hing Ruben wieder an Sebastian.
Wie eine Fliege im Spinnennetz, egal wie sehr der Junge strampelte, er verfing sich nur noch mehr in Sebastians Fäden.
Und schien darüber auch noch richtig glücklich zu sein.
"Okay...", sagte Kurt und machte einen Schritt zurück. "Dann viel Spaß noch bei... was auch immer das hier für eine Show ist."
Er drehte sich um und griff nach Blaines Handgelenk, um ihn aus dem Zimmer zu ziehen.
---> Flur//

"Das war aber nicht besonders herzlich, oder bilde ich mir das nur ein?", fragte Ruben leise, nachdem die Tür hinter Kurt und Blaine zugefallen war.
Das war irgendwie blöd gelaufen, in mehr als einer Ebene.
Zum einen hatte es diese gerade total schöne Szene zwischen Sebastian und ihm aufgerüttelt und unterbrochen - hoffentlich nicht sogar beendet.
Und er hatte Kurt doch nacher einfach so in einer ruhigen Minute zur Seite nehmen wollen, um ihm zu erklären was passiert war.
Hätte er das ganz in Ruhe und in der richtigen Reihenfolge machen können, hätte Kurt sich wahrscheinlich sogar für ihn gefreut.
Immerhin hatte er sich ja nicht nur um ihn gekümmert, seit er die Gedächnislücke hatte, sondern auch schon vorher, als es ihm wegen Sebastian so schlecht ging.
Irgendwas musste er sich bei Gelegenheit mal was einfallen zu lassen, um das wieder gut zu machen.
Stimmt, sie waren ja sogar zusammen unterwegs gewesen, als er von der Treppe gefallen war.
Das hatte Kurt ihm erzählt, klar, aber sich daran zu erinnern war doch etwas anderes. Das hatte er bisher ganz gut ausgeblendet.
Er zuckte unwillkürlich leicht zusammen, als die letzten Momente durch seinen Kopf schossen, als er schon wusste, dass er fallen würde und sich nicht mehr festhalten konnte... Das war übel gewesen. Eigentlich sogar noch schlimmer als der Sturz selbst.
Schnell zog er das Shirt wieder aus um sich erneut an Sebastian zu kuscheln, das würde ihn bestimmt ablenken.
Wenn Kurt jetzt sauer war, würde er das eben später klären, fürs Erste war ja Blaine zur Stelle.
Und er war gerade viel zu glücklich, als dass er ernsthaft über Aufstehen nachdenken konnte.

"Da hab ich wohl ein paar Gefühle verletzt", murmelte Sebastian amüsiert. "Das Herzchen kann es nicht verwinden, dass ich tatsächlich mal gut für dich bin, das zerrüttelt sein Bild des diabolischen, rücksichtslosen Aufreißer-Kapitäns."
Er ließ sich wieder richtig ins Kissen sinken und sah zu Ruby auf, der irgendwie nachdenklich wirkte.
War ja auch kein Wunder, der Junge hatte in diesen für ihn ziemlich frühen Morgenstunden ganz schön was zu verarbeiten gehabt.
Sebastian hatte ja gerade selbst was zum Nachdenken.
Jetzt, wo sie sich wieder versöhnt hatten, würde Ruby bestimmt wieder zu ihm ziehen wollen.
Er musste sich noch irgendeine Formulierung einfallen lassen, um ihm zu sagen, dass er es dieses Mal nicht überstürzen würde.
Immerhin war das Zusammenziehen eine Art Rettungsaktion gewesen, um Ruby von Tyler weg zu bekommen.
Jetzt hatte er ja dieses Einzelzimmer.
Und freiwillig würde auch niemand mit Sebastian zusammen ziehen, zumal jegliche Neuzugänge erst einmal zum letzten Neuzugang Tyler abgeschoben würden.
Es war schon abgefahren genug gewesen, auf einmal zusammen zu wohnen, und es hatte die Kiste zwischen ihnen nicht gerade leichter gemacht.
"Ich müsste irgendwann demnächst mal unter die Dusche", meinte Sebastian schließlich. "... weiß nicht, vielleicht hast du ja Lust, mitzukommen. Da gibt es so ein paar Stellen an meinem Rücken, da komm ich ganz schlecht dran..."

"Wie, und die hast du nicht mehr gewaschen seit ich weg war?", fragte Ruben trocken.
"Das hättest du mir aber ruhig sagen können, bevor wir in der Kiste gelandet sind."
Er grinste und verschränkte seine Arme auf Sebastians Brust, damit er sein Kinn darauf ablegen und zu dem Älteren aufsehen konnte.
"Weißt du echt nicht ob ich Lust hab mitzukommen? Das wundert mich allerdings. Sooo viele Antwortmöglichkeiten gibt es ja nicht, und wenn wir den fifty-fifty Joker nehmen, kann ich dir verraten, dass 'Nein' die falsche Lösung ist."
Japp. Dafür würde er sogar Aufstehen in Kauf nehmen.
Nur... nicht sofort.
Er reckte sich etwas und legte seine Lippen auf die von Sebastian. Einen kleinen Moment lang verharrte er so und lächelte vorfreudig, dann öffnete er den Mund etwas und verwickelte Sebastian in einen Kuss.
Jetzt hätte er gerne seine Hände frei gehabt um durch Sebastians Haare streichen zu können, aber da lag er gerade so blöd drauf. Wenn er seine Arme auseinander ziehen würde, würde er wahrscheinlich einen Bauchklatscher auf Sebastian machen.
Ruben lehnte sich wieder zurück und lächelte.
"So, jetzt können wir von mir aus Aufstehen."
Er rutschte an die Bettkante und griff erneut nach dem Shirt, dieses Mal allerdings mit dem Plan es auch anzubehalten bis sie in Sebastians Badezimmer angekommen waren.
Dann ging er zu seinem Schrank hinüber und suchte sich frische Sachen zusammen.
"Okay, wollen wir?"
Er griff nach Sebastians Hand und versuchte den Älteren aus dem Bett zu ziehen.

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