#31

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 14:09
von Ruben Young • 508 Beiträge

Er war die Treppe runtergefallen?
Na, das erklärte wenigstens, warum ihm alles so weh tat.
Und der Mann hier neben ihm war ein Arzt, damit war das auch geklärt.
Trotzdem, die anderen Gestalten hier...
Oh Gott. Die hatten seinen Abgang bestimmt mit angesehen.
Wie peinlich.
Einen Moment lang schloss er die Augen, aber verstecken konnte er sich dadurch ja trotzdem nicht.
Stattdessen versuchte er sich auf die Frage des Arztes zu konzentrieren, auch wenn seine Kopfschmerzen von Nachdenken wirklich nicht besser wurden.
"Ich... weiß nicht genau", murmelte er und rieb sich über die Stirn.
"Ich... ich hab mich bei den Warblern beworben, und dann wollte ich zurück in mein Zimmer. Dabei... dabei bin ich dann wohl gefallen, richtig?"
Konnte es einen besseren Einstand geben?
Und wieso guckten alle bei seiner Erklärung noch seltsamer?
Irgendwas passte hier noch nicht so ganz genau zusammen.

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#32

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 14:23
von Sebastian Smythe • 466 Beiträge

Sebastian wechselte einen beunruhigten Blick mit dem Arzt, als Ruben seine Erklärung abgab.
Die Audition für die Warbler?
Die war fast ein halbes Jahr her!
Der Ältere öffnete schon den Mund, zögerte dann aber.
Durfte er Ruben so schnell schon aufklären?
Das konnte auch genau das falschen sein.
Doch Dr. Freeman nickte ihm zu und Sebastian wandte sich wieder seinem Exfreund zu.
"Du hast ein Bisschen was vergessen", sagte er behutsam. "Wir haben April. Du bist seit einem halben Jahr an der Dalton. Und bei den Warblern."
Er wollte schon seine Hand ausstrecken und sie Ruben beruhigend an die Wange legen, doch er zuckte zurück.
Wenn die Audition das Letzte war...
Dann erinnerte sich Ruben an nichts mehr von ihnen.
Nicht einmal an ihr erstes Gespräch, an den ersten Kuss... an ihr erstes Mal.
Und an nichts von dem, was sie schon alles zusammen erlebt hatten.
Ruben wusste wohl nicht einmal, dass er schwul war.
Ein Gutes hatte es aber, Ruben erinnerte sich auch nicht an Titus.
Eine ziemlich bittere Erkenntnis, wie Sebastian feststellen musste.
Jetzt wusste es niemand mehr.
"Die Erinnerungen kommen wieder", sagte Dr. Freeman beruhigend, als er Rubens entsetztes Gesicht sah. "Das meiste wird wahrscheinlich sehr schnell zurück kehren, der Rest irgendwann im Laufe der nächsten Zeit. Jetzt brauchen Sie erst einmal Ruhe. Ich lasse Ihnen ein paar Ibuprofen da für die Schmerzen und sehe morgen früh wieder nach Ihnen. Und Sie lassen ihn jetzt alle mal in Frieden."
Sebastian sah zu dem Arzt.
Ihn hatte er als einzigen nicht angesehen.
Er sollte hier bleiben?
Aber ganz sicher nicht.
Ruben hatte ihn auch hängen gelassen, als es ihm schlecht gegangen war.
Da würde er jetzt ganz sicher nicht den barmherzigen Samariter spielen.
"Bleibt jemand von euch bei ihm?", fragte er an die Warbler gewandt und ignorierte Dr. Freemans irritierten Blick.

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#33

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 14:35
von Ruben Young • 508 Beiträge

April??
Nein, das war unmöglich.
Das konnte einfach nicht sein.
Gleich würde irgendjemand anfangen zu lachen und aus dem Nichts eine versteckte Kamera hervorzaubern, oder?
Aber das Theater ging weiter.
Ruben konnte nur noch mit großen Augen verfolgen, was um ihn herum geschah.
Ein halbes Jahr... Ihm konnte doch kein halbes Jahr fehlen, das war schlichtweg unmöglich.
Nur...
Solche Dinge passierten, richtig?
Aber doch nicht ihm.
So etwas las man beim Frühstück in der Zeitung, kommentierte es mit 'Oh, furchtbar' und biss wieder in sein Brötchen.
Ruben versuchte mit aller Macht die in ihm aufsteigende Panik zu unterdrücken, doch seine Sicht verschwamm plötzlich.
Oh, er konnte jetzt nicht auch noch heulen, in einem Zimmer voller fremden Leute.
Wobei die dann ja wohl gar nicht fremd waren, aber... doch, irgendwie schon.
Er presste sich eine Hand vor den Mund, während er weiter zuhörte.
Dass Sebastian nicht bei ihm bleiben wollte, überraschte ihn wenig.
Der Kapitän war ihm schon bei der Audition so furchtbar unnahbar vorgekommen.
Und er kannte ihn ja eigentlich genausowenig wie die anderen vier.
Es war schon seltsam, dass er überhaupt hier war.

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#34

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 14:41
von Sebastian Smythe • 466 Beiträge

Als Kurt nickte und einen Schritt vor trat, erhob sich Sebastian und warf einen letzten Blick auf den Jungen auf dem Bett, der gerade kurz davor war, in Tränen auszubrechen.
Das tat er sich nicht an.
Er würde sich auf gar keinen Fall dazu breit schlagen lassen, jetzt den Babysitter zu spielen.
Den Joker hatte sich Ruben gehörig verspielt.
Der Kapitän verließ den Raum und warf Nick und Blaine noch je einen Blick zu.
Sie hatten etwas zu erledigen, und darum kümmerten sie sich jetzt gleich.
Ruben brauchte doch sowieso Ruhe.
Die anderen folgten ihm auch nach draußen, bis auf Kurt.
Jeff sah immer noch total verheult aus und klammerte sich an Nick.
"Was ist jetzt?", fragte er. "Ziehen wir das mit Hanson jetzt durch? Was hat Wes gesagt?"

---> Flur//

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#35

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 15:23
von Kurt Hummel • 238 Beiträge

Kurt sah Sebastian ziemlich enttäuscht hinterher.
Wie kalt war das denn bitte?
Selbst wenn Ruben sich nicht an die Beziehung erinnern konnte, waren da immer noch fünf Monate Liebe gewesen, die Sebastian gerade eiskalt ignorierte und seinen Exfreund einfach alleine ließ.
Aber wahrscheinlich war Kurt sowieso der bessere dafür, jetzt für Ruben da zu sein.
Er war auf jeden Fall einfühlsamer und sanfter, auch wenn es schon ein ziemlich schönes Bild gewesen war, wie sich Sebastian auf der Treppe zu Ruben hinunter gebeugt und mit einer Hand über seine Wange gestreichelt hatte.
Kurt hasste es, wenn Beziehungen kaputt gingen.
Bei Jeff und Nick war es schon scheiße gewesen, auch wenn die nur eine Woche zusammen gewesen waren.
Aber bei Sebastian und Ruben?
Kurt hatte ja mitbekommen, wie schlecht es Ruben danach gegangen war.
Gut, Sebastian hatte er nicht gesehen, aber Blaine hatte ja etwas erzählt.
Wenn es beiden danach scheiße ging, warum machte man dann einfach Schluss?
Das würde er wohl nie verstehen.
"Hey", sagte Kurt leise und lächelte Ruben vorsichtig an, während er sich neben ihm auf die Bettkante setzte. "Mach dir keine Sorgen. Das kommt alles wieder, du wirst sehen. Wenn du willst, kann ich dir ein bisschen was erzählen. Oder warte."
Er stand noch einmal auf und ging ins Bad, um den Zahnputzbecher auszuwaschen und mit Wasser zu füllen, bevor er wieder zu Ruben kam und eine Schmerztablette aus der Packung nahm.
"Ich denke, das kannst du ganz gut gebrauchen, oder?", meinte er und reichte beides an den Kleineren weiter.

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#36

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 15:38
von Ruben Young • 508 Beiträge

Während der Junge im Badezimmer verschwunden war, setzte Ruben sich vorsichtig etwas auf und stopfte sich ein Kissen in den Rücken.
Das tat zwar weh, aber so fühlte er sich nicht ganz so hilflos.
Und was das anging, musste er sich gerade an alles klammern, was er kriegen konnte.
"Danke", murmelte er und nahm die Tablette und den Zahnputzbecher entgegen.
Er wusste nicht einmal wirklich, wie der Brünette hieß, aber das traute er sich jetzt nicht zuzugeben.
Anscheinend kannten sie sich ja wirklich oder waren vielleicht sogar Freunde, sonst wär er doch nicht hier geblieben, oder?
Nachdenklich schluckte Ruben die Tablette.
"Ja... vielleicht erzählst du mir wirklich ein bisschen was", bat er zögernd.
Eigentlich machte ihm das immer noch eine Scheißangst.
Wenn er jetzt hörte was er gemacht hatte oder wen er kannte oder... alles Mögliche, und sich trotzdem nicht daran erinnern konnte, das war doch total gruselig.
Und nur weil dieser Dr. Fred... nein, Freeman meinte, dass er bald wieder alles wüsste... woher wollte er das so genau wissen?

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#37

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 15:47
von Kurt Hummel • 238 Beiträge

"Okay", sagte Kurt lächelnd und setzte sich ans Fußende, wo er sich in den Schneidersitz parkte und die Hände im Schoß faltete. "Jetzt muss ich erst mal überlegen, was du noch weißt und was nicht. Wenn das letzte die Audition ist... oh, dann bin ich übrigens Kurt. Der mit den dunklen, fest gegelten Haaren, der eben raus ist, ist mein Freund Blaine. Der Blonde war Jeff und der andere Brünette Nick. Naja, und Sebastian kennst du ja von der Audition. Naja, und Sebastian..."
Grinsend kratzte sich Kurt am Hinterkopf.
"Mit dem warst du bis vor Kurzem noch zusammen. Ein halbes Jahr, glaube ich. Das hat uns alle ganz schön umgehauen, dass du es geschafft hast, ihn in eine Beziehung zu kriegen. Und ihr wart auch ziemlich lange ziemlich glücklich. Also... okay, bis vor Kurzem. Irgendwas ist zwischen euch passiert, keine Ahnung, ob es war, dass ihr zusammen gezogen seid. Jedenfalls bist du eines Tages hierher in das freie Einzelzimmer gezogen und hast gesagt, mit Sebastian ist Schluss. Das kam auch ziemlich überraschend. Naja, und das Allerjüngste war, dass du, Jeff und ich in Westerville in der Mall waren, wo wir eine Maniküre, eine Pediküre und einen Friseurbesuch hatten. Sieht übrigens immer noch bombe aus, trotz des Sturzes."

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#38

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 16:03
von Ruben Young • 508 Beiträge

Ruben nippte an dem Wasser, während er dem Jungen - Kurt - aufmerksam zuhörte.
Kurt, Blaine, Jeff und Nick... das sollte er sich merken können.
Als Kurt allerdings an die Stelle mit Sebastian kam, verschluckte Ruben sich prompt und stellte den Zahnputzbecher hustend wieder zur Seite.
"Wie bitte?", krächzte er erstickt.
Jetzt wurde es aber wirklich unrealistisch.
Sebastian war doch so kühl und... ja, eben unnahbar, das hatte es vorhin schon ganz gut getroffen.
Niemals hätte er den Mut gehabt, mit dem Typen etwas anzufangen.
Und außerdem... oh!
"Dann hatte ich wohl doch Recht, was?", murmelte er schwach. "Ich habs ja vermutet, aber... dass ich wirklich schwul bin..."
Er rieb sich übers Gesicht und ließ seine Hände dort erstmal liegen, während er versuchte all diese neuen Informationen erstmal zu verarbeiten.
Leichter gesagt als getan.
Wussten seine Eltern das wohl schon?
Und wenn ja, wie hatten sie reagiert?
War das okay für sie?
Es würde ihn eigentlich nicht wundern, wenn er nicht den Mut gehabt hätte es ihnen zu sagen.
Andererseits war es ein halbes Jahr... das war eine verdammt lange Zeit.
Wie konnte er sowas denn einfach vergessen?
Ruben ließ seine Hände wieder sinken, die mittlerweile ziemlich zitterten.
"Das ist... total komisch", erklärte er etwas hilflos. "Du erzählst das, und... das ist ja anscheinend mein Leben hier, aber es fühlt sich an als würdest du über einen Film reden, den du letztens gesehen hast. Das ist... "

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#39

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 16:25
von Kurt Hummel • 238 Beiträge

Kurts Augen wurden kugelrund, als er Ruben so überrumpelt und erschrocken sah.
"Oh... Oh Gott, Ruben, tut mir Leid!", sagte er und rutschte eilig etwas näher zu ihm heran. "Ich wusste nicht, dass du dich noch nicht... entschieden und geoutet hattest. Ich meine, ich hab dich erst kennen gelernt, als du schon was mit Sebastian am Laufen hattest. Also..."
Kurt zögerte einen Moment, dann nahm er Rubens zitternde Hand.
"Du brauchst keine Angst haben, wirklich. Eigentlich... also, wenn es ein Film wäre, würde ich ihn mir angucken. Die meiste Zeit warst du ziemlich glücklich. Gut, momentan ist es vielleicht etwas schwierig, aber darum haben wir dich doch mit in die Mall genommen. Und bis du dich wieder erinnern kannst, hältst du dich einfach an mich. Das klingt jetzt vielleicht etwas selbstgefällig, aber du hast vor einer Weile mal gesagt, dass ich ein richtig guter Freund bin. Also kannst du deinem eigenen Urteil vertrauen, oder? Du kriegst das schon hin und irgendwann wachst du auf und alles ist wieder da. Und dann kannst du auswerten, was die Wahrheit war und wo ich dir einen Bären aufgebunden habe", zwinkerte Kurt.

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#40

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 19:14
von Ruben Young • 508 Beiträge

Ruben lächelte schwach und drückte Kurts Hand.
"Schon gut", murmelte er und schüttelte den Kopf. "Das ist einfach nur... so verwirrend."
Es war einfach für Kurt zu sagen, dass er keine Angst haben müsste.
Wie sollte er nicht?
Selbst wenn er glücklich gewesen war und all das - oh Gott, das klang als wäre er gestorben, das war ja noch gruseliger - änderte das nichts daran, dass ihm ein komplettes halbes Jahr fehlte.
Ausradiert... einfach futsch.
Er wusste ja nicht einmal, wen er kannte und wen nicht.
Jeder würde das mitkriegen, und...
Nein, vielleicht nicht.
Immerhin hatte Kurt seine Hilfe doch angeboten.
"Ich will nicht, dass jeder das mitbekommt", erklärte er und lächelte schüchtern. "Vielleicht... kannst du mir wenigstens die ersten paar Tage lang helfen, bis ich weiß was hier Sache ist."
Und dann würde er sich doch bestimmt wieder erinnern können, oder?
Nur ein paar Tage, und dann wäre alles wieder gut.

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#41

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 19:34
von Kurt Hummel • 238 Beiträge

Kurt nickte sofort.
"Klar helfe ich dir. Wenn du dir bei irgendwas oder irgendwem unsicher bist, dann frag mich einfach. Okay, ich gebe zu... wir sind nicht die allerdicksten Freunde. Also, wir sitzen nicht abends im Pyjama zusammen auf dem Bett und flechten uns gegenseitig Zöpfe, während wir über Jungs lästern. Aber vielleicht können wir es ja werden. Nicht das mit dem Zöpfeflechten, ich lass niemanden an meine Haare. Und ich mag dich wirklich gern. Und kann mir außerdem vorstellen, wie beängstigend die Situation für dich ist."
Kurt rutschte etwas herum, sodass er neben Ruben saß, und sah ihn lächelnd von der Seite an.
"Wir gehen zwar nicht in eine Klasse, aber zwischendurch und auch nach dem Unterricht hältst du dich einfach an mich und ich erklär dich durch den Alltag. Ob du es komplett geheim halten kannst, wage ich mal stark zu bezweifeln, immerhin fehlt dir momentan ja auch ein halbes Jahr Schulstoff, aber es ist ja nicht für immer. Ach, und..."
Kurt zögerte und blickte einen Moment auf seine Hand, die Rubens hielt.
"Naja, ich weiß nicht, wie ich dir das jetzt so richtig sagen soll... also, dass zwischen dir und Sebastian Schluss ist, das... hat sich inzwischen herum gesprochen. Und es kann sehr gut sein, dass so einige Jungs... eben Annäherungsversuche starten. Also, nur damit du dich nicht wunderst. Du hast einen ziemlich guten Ruf wegen deinem Exfreund."

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#42

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 20:35
von Ruben Young • 508 Beiträge

"Wegen dem Typ?", fragte Ruben erstaunt.
"Seid ihr euch sicher, dass ich mir nicht schon vor nem halben Jahr den Kopf eingehauen hab? Ich meine... der kam mir gerade so süß und warmherzig vor wie eine tiefgekühlte Zitrone. Und den Eindruck hatte ich auch bei der Audition vorhi~ ähm... letztens."
Er schüttelte frustriert den Kopf.
Zu wissen, dass ein halbes Jahr vergangen war, war eine Sache. Doch ihm kam es nach wie vor so vor, als wären gerade mal ein paar Stunden vergangen.
Und vor diesen paar Stunden hatte er vor Sebastian gestanden und kaum den Mund aufbekommen, als er mit ihm geredet hatte.
Einfach weil der Ältere ihn total einschüchterte.
Und allem Anschein nach waren sie ja verdammt kurz darauf zusammen gekommen. Wenn ihm ein halbes Jahr fehlte, und sie ein halbes Jahr zusammen waren...
"Zum Zöpfeflechten sind meine Haare auch zu kurz", stellte Ruben fest als er sich mit einer Hand durch den Kopf strich. Er verzog etwas das Gesicht, als er eine dicke Beule ertastete.
"Aber... ich mag dich auch gern, denke ich. Das hört sich blöd an, ich weiß, aber ich kann mich ja jetzt quasi nur am ersten Eindruck orientieren."
Den Schulstoff hätte Kurt jetzt wirklich nicht erwähnen müssen, er wusste zwar nicht wie intensiv er in den halben Jahr gelernt hatte, aber es war einfach alles für die Katz.

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#43

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 20:50
von Kurt Hummel • 238 Beiträge

"Oh, ich fühl mich geschmeichelt, dass ich einen so guten ersten Eindruck mache", lachte Kurt. "Aber bei dir muss man auch nicht vorsichtig sein, du bist einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Und das sage ich als Freund von Blaine, der die Nettigkeit mit Löffeln gefressen hat. Das wirst du schon noch mitkriegen, wenn wir beide mehr Zeit miteinander verbringen, wird Blaine automatisch auch immer mit dabei sein."
Jetzt musste Kurt immerhin nicht mehr aufpassen, dass er vor Ruben nicht mehr zu sehr auf seine Beziehung schwärmte.
Ruben erinnerte sich ja an die Trennung nicht.
Er erinnerte sich nicht mal an den Sebastian, den er geliebt hatte.
"Naja, ich zähle mich nicht gerade zu den größten Sebastian-Fans", gestand Kurt leise. "Aber bei dir war er anders. Denke ich. Er ist eben, als du gestürzt bist, sofort angerannt gekommen, hat dich hoch gehoben und hier ins Zimmer getragen. Aber was erzähl ich dir", seufzte er und lächelte Ruben an. "Keiner kennt ihn besser als du. ... kannte. Aber Dr. Freeman hat ja gesagt, das kommt wieder."

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#44

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 18.04.2013 22:59
von Ruben Young • 508 Beiträge

"Oh, wirklich?", fragte Ruben überrascht.
Das hatte er jetzt wirklich nicht gedacht.
Eigentlich war er nichtmal auf den Gedanken zu kommen nachzufragen, wie er überhaupt in sein Bett gekommen war.
Da hatte er gerade andere Sachen, über die es sich mehr nachzudenken lohnte.
Ruben zog seine Hand aus der von Kurt und rieb sich über die Augen.
"Ich bin ziemlich müde", murmelte er.
"Du kannst ruhig gehen, ich dreh schon nicht mehr durch oder sowas, ich will einfach nur schlafen."
Vorsichtshalber nahm er noch eine Tablette aus der Packung und spülte sie mit dem restlichen Inhalt des Zahnputzbechers hinunter.
Die erste hatte den Schmerz zwar etwas betäubt, aber es war immer noch ziemlich unangenehm.
Ruben zog seine Füße aufs Bett, um sich überhaupt erstmal die Schuhe auszuziehen, rückte er sein Kissen wieder zurecht und krabbelte unter die Decke.
"Vielleicht wirds ja auch ganz witzig die Leute neu kennenzulernen", gähnte er.
"Wenn ich dann wieder weiß was ich vorher gedacht hab, kann ich Vergleiche ziehen."
Er lächelte Kurt noch einmal zu und schloss dann die Augen.

// Warblerprobe
--> Proberaum //


zuletzt bearbeitet 18.04.2013 23:09 | nach oben springen

#45

RE: Rubens Zimmer

in Einzelzimmer 22.04.2013 10:00
von Ruben Young • 508 Beiträge

Ruben wachte langsam auf, als er etwas Feuchtes an seinem Gesicht spürte.
Widerlich, was war das denn?
Da war es wieder, an einer anderen Stelle.
Fast wie... ein Tuch... oder ein Waschlappen.
Er öffnete die Augen einen Spalt weit und sah Sebastian, der ihm wirklich mit einem feuchten Lappen übers Gesicht wischte.
"Hey", murmelte er und schaffte es, sich ein schwaches Lächeln abzuringen.
Eigentlich war es gar nicht so unpraktisch, dass er umgekippt war.
So hatte er wenigstens das Recht darauf, verwirrt zu sein.
Das hatte er gerade auch bitter nötig, denn mit einem Schlag erinnerte er sich wieder an so viele Dinge... teilweise sehr verschwommen, teilweise konnte er es nicht wirklich einordnen in welcher Reihenfolge Dinge passiert waren.
Aber was er ganz deutlich wusste, war, dass Sebastian und er sich wirklich getrennt hatten.
Nicht einmal im Streit, sondern ganz still, verzweifelt und irgendwie... endgültig, zumindest hatte es sich so angefühlt.
So als ob er Sebastian wirklich, wirklich egal war.
Doch wieso saß er dann hier und kümmerte sich um ihn?
Pflichtgefühl?
Aber wieso hatte er ihn dann geküsst?
Vielleicht mochte er den Jungen, den er vor einem halben Jahr gewesen war lieber als den, der er jetzt war. Vielleicht mochte er nur nicht, was aus ihm geworden war, auch wenn diese Veränderungen zu einem großen Teil durch ihre Beziehung herbeigeführt wurden.
Die Erkenntnis traf ihn ziemlich hart.
Wenn er jetzt sagen würde, dass er sich wieder erinnerte, würde Sebastian ihn wieder allein lassen.
Und er könnte es ihm nichtmal wirklich verdenken.
Immerhin war es aus zwischen ihnen.
Dabei gab es immer noch einen Teil in ihm, der sich am Liebsten an dem Älteren festhalten und die Augen schließen würde, nur so lange bis alles wieder gut war.
Doch das ging nicht, egal wie er die Sache auch drehte und wendete.
Für ihn war es aus, für den vor-einem-halben-Jahr Ruby hatte es noch nicht einmal angefangen.

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