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Kurt - Ruby - Jeff

"Hey, Ruben", sagte Kurt und setzte sich neben dem Brünetten auf die Couch.
Gerade war die Warblerprobe und die anschließende Besprechung vorbei, von der Tyler nichts mitbekommen hatte, natürlich nicht.
Der hatte ja sofort die Kurve gekratzt, um wieder zu seiner neuen Schnalle zu kommen.
Allgemein hatte es große Zustimmung bekommen, als Blaine und Nick ihr Anliegen vorgetragen hatten.
Eigentlich wollten alle Sebastian wieder haben.
Nur der Vorstand hatte sich sehr bedeckt gehalten, größtenteils aus Loyalität dem aktuellen Kapitän gegenüber.
Wie die ganze Sache an Ruben vorbei gegangen war, hatte Kurt nicht so recht erkennen können, darum war jetzt der beste Zeitpunkt, auf ihn zuzugehen und mit der Mission 'Ruben aufmuntern' zu beginnen.
"Alles okay?", fragte Kurt.

Kurt - Ruby - Jeff

Er hätte abhauen sollen, als er noch die Chance dazu gehabt hatte... so wie Tyler, der war verschwunden, kaum dass die Probe beendet war.
Wieso hatte er das nicht gemacht?
Dann hätte er sich diese blöde Diskussion ersparen können.
Ruben seufzte lautlos und machte sich auf dem Ledersofa ganz klein, damit niemand auf ihn achten würde während die Warbler nach und nach den Raum verließen.
Dann könnte er einfach als Letzter gehen, und müsste sich nicht die 'Und, was meinst du dazu?'-Frage stellen lassen.
Aber so viel Glück hatte er heute einfach nicht. Er merkte wie sich jemand neben ihn setzte und sah auf, als er seinen Namen hörte.
Kurt.
"Aber sicher", meinte er ein wenig kurz angebunden und rang sich ein Lächeln ab.
Klar, die Aussicht Sebastian bald wieder ständig vor der Nase zu haben, wo er sich doch solche Mühe gab über ihn hinwegzukommen... Wie konnte ihn das nicht in strahlende Laune versetzen?
Okay, bei Tyler wurden sie nicht so sehr gefordert, und auch heute hatte er die Hälfte der Zeit damit verbrach, seinem ehemaligen Mitbewohner die Pest an den Hals zu wünschen, wegen allem was passiert war, aber...
Und er wollte ja auch, dass Sebastian wieder der Alte wurde und die Warbler übernahm und alles wie früher wurde, auch und vor allem zwischen ihnen beiden, aber...
Er glaubte einfach nicht daran.

Kurt - Ruby - Jeff

"Du siehst ein Bisschen zerknittert aus", sagte Jeff, der sich auf Rubens andere Seite fallen ließ. "Kurt und ich haben uns was überlegt."
Er legte einen Arm um den Kleineren und wechselte einen kurzen Blick mit Kurt.
"Wir drei schlüpfen jetzt in gemütlichere, schickere Klamotten und fahren dann nach Westerville. Kurt braucht eine Maniküre, ich muss zum Friseur und dich nehmen wir mit. Kannst dir aussuchen, was du machst, ich werd die Maniküre wahrscheinlich auch einfach machen, das fühlt sich ganz witzig an. Gibt nichts chilligeres. Und Friseur wär auch nicht die dümmste Entscheidung, oder?"
Schmunzelnd betrachtete Jeff Rubens wie immer recht abenteuerliche Sturmfrisur.

Kurt - Ruby - Jeff

"Es gibt keine bessere Ablenkung als ein Bisschen Beauty-Programm", sagte Kurt überzeugt. "Und alle Kosten gehen auf Jeff, weil dessen Tante den Salon in der Mall in Westerville betreibt. Da kriegen wir das komplette Programm umsonst, solange Jeff dabei ist."
Kurt sah Ruben erwartungsvoll an.
"Was meinst du? So ein kleiner Tapetenwechsel? Mal raus aus der Dalton, die fällt einem irgendwann auf den Kopf."
Wenn sie in dem Beauty-Salon wären, wüsste Kurt auf jeden Fall wieder, worüber er mit Ruben reden konnte und was mit Sicherheit nichts mit Sebastian zu tun hatte.
Und wenn Jeff dabei war, waren sie ein unschlagbares Team im Ruben ablenken.

Kurt - Ruby - Jeff

"Okay", meinte Ruben leise und lächelte etwas.
"Tapetenwechsel klingt eigentlich wirklich ganz gut."
Eigentlich war er sich nicht wirklich sicher, dass es ihm irgendwas bringen würde, wenn jemand seine Haare absäbelte oder an seinen Nägeln herumfeilte, aber Kurt hatte Recht.
Hier fiel einen wirklich die Decke auf den Kopf.
"Auch wenn ich nicht weiß ob ich gerade beleidigt sein sollte. Was soll mir das sagen, Friseur wäre nicht die dümmste Entscheidung?"
Er grinste Jeff an, der seinen Arm um ihn gelegt hatte.
Vielleicht würde es ja wirklich Spaß machen mit den beiden.
Und es schlug die Aussicht, in seinem Zimmer zu sitzen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen was diese warblerinterne Abstimmung gerade für einen Sinn gehabt hatte um Längen.

Kurt - Ruby - Jeff

"Das soll heißen, dass du einen unwiderstehlichen Straßenkötercharme hast mit deiner Sturmfrisur, das aber nicht bedeuten muss, dass man diesen Look nicht perfektionieren kann", sagte Jeff eifrig und fuhr mit seinen Fingern durch Rubens braune Haare, um sie probehalber von einer Seite zur anderen zu legen. "Weißt du, selbst der Gerade-Aufgestanden-Look will sorgfältig geplant werden. Meine Tante kann bei dir Wunder bewirken! Und dann verdrehst du auch noch dem letzten Jungen hier den Kopf."
Oh, das würde fantastisch werden!
Jeff war an sich nicht allzu überkandidelt, was sein Aussehen anging, nur seine Haare waren seine Lieblingsbeschäftigung.
Seine Haare und die aller anderen.
Bei Kurt war da nichts mehr zu machen, der war genau so perfektionistisch, Blaine ließ niemanden an seine Betonfrisur und bei Nick war Hopfen und Mais verloren.
Das heißt, jetzt, wo sie zusammen waren, könnte Jeff vielleicht doch irgendwann mal Anspruch auf Mitspracherecht geltend machen.
Und bis dahin würde er Ruben helfen, sein umwerfendes Gesicht mit der richtigen Frisur in Szene zu setzen.

Kurt - Ruby - Jeff

Kurt hörte Jeff grinsend zu und nickte bekräftigend.
An Rubens Haare wäre er zu gerne mal selbst dran gegangen, aber entweder wäre er an diesem schwungvollen Egal-Wohin-Look verzweifelt oder Ruben wäre mit einer einbetonierten Frisur mit einer Tonne Haarspray darin verendet.
Das mit dem Gerade aufgestanden oder wie Jeff das nannte, war nun so gar nicht Kurts Ding.
"Dann machen wir uns gleich los, sonst schaffen wir nicht mehr alles", sagte der Größere und klatschte unternehmungslustig in die Hände, bevor er und Jeff Ruben an beiden Armen packten und hoch zogen.

---> Joyce Ford BEAUTY Salon; Mall; Westerville//

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

"Ruhe jetzt", sagte Sebastian und genoss die Wirkung, die dieser Befehl hatte.
Ohne zu zögern stellten sich die Gespräche ein und alle Augenpaare richteten sich auf ihn.
Normalerweise hatte er nicht einmal etwas sagen müssen.
Um Punkt drei Uhr hatten die Warbler die Klappe gehalten und zu ihm gesehen.
Naja, zu dem Punkt würden sie schon noch zurück kommen.
Anderthalb Wochen lasches Price-Regime hatten schon ihre Spuren hinterlassen.
Aber sonst wäre es auch zu einfach.
"Nick, teil die Noten aus. Namen stehen oben am Rand zusammen mit der Stimmgruppe. Einmal drüber sehen, dann machen wir einen Testlauf."

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Blaine sah ertappt zu Sebastian und schloss seinen Mund wieder.
Tatsache, es war schon drei Uhr und die Probe fing offiziell an.
Sebastian war da schon immer sehr pünktlich gewesen, während es bei Tyler auch gerne mal fünf oder zehn nach drei geworden war, weil er sich nicht von seiner Schnalle hatte trennen können.
Irgendwie hatte er sich in der kurzen Zeit schon daran gewöhnt, erst noch gemütlich mit den anderen quatschen zu können.
Das hatte sich jetzt allerdings wohl wieder erledigt.
Blaine grinste vorfreudig, als Sebastian Nick direkt losschickte.
Keine schlechte Idee, direkt mit einem neuen Lied anzufangen, das brachte gerade richtig schön frischen Wind in die Sache.

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Genervt verdrehte Kurt die Augen und wandte sich seufzend um, als Sebastian um Punkt drei Uhr vorne stand und die Gruppe zu Boden starrte.
Oh, wie sehr er das vermisst hatte!
Ungefähr so sehr wie einen Himbeerslushie im Gesicht.
Der erschien ihm jetzt fast wie ein fruchtig frisches Gesichtspeeling, während Sebastians Blick wie eine unangenehme Laserbehandlung stach.
Ein Blick zu Blaine ließ ihn gleich noch genervter werden.
Wie der schon wieder grinsen musste...
Yay, Sebastian war wieder da, und dann auch noch single!
Jetzt würde der ganze Mist wieder von vorne anfangen.
Kurt sah zu Ruben, für den das auch die allererste Probe war und den Kurt vorsorglich neben sich hatte Platz nehmen lassen, um ihn im Notfall gegen eine Attacke von Sebastian zu verteidigen.
Genau das hatte er bei Rubens tatsächlicher Probe auch gemacht und es hatte sich als durchaus hilfreich erwiesen.

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Nick schnappte sich den Papierstapel, den Sebastian auf dem Schreibtisch bereitgelegt hatte.
Da musste er nach dem Gespräch mit Hansen aber ganz schön losgelegt haben, er hatte doch nur ein paar Tage Zeit gehabt um etwas Neues für alle fertigzumachen.
Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Leute auf Sebastian reagierten.
David wirkte wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte, während Wes einfach alles aufmerksam beobachtete.
Blaine strahlte als hätte er erfahren, dass Weihnachten dieses Jahr drei Mal vorkam, Kurt wirkte eher genervt und Ruben ziemlich aufgeregt, aber das war kein Wunder.
Dann hatte er das Blatt mit Jeffs Namen oben und suchte sofort auch sein eigenes heraus, bevor er sie dem Blonden beide in die Hand drückte.
"Halt mir den Platz frei", flüsterte er grinsend während er sich weiter daran machte die Notenblätter zu verteilen.

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Jeff saß unruhig auf seinem Platz und versuchte, nicht allzu breit zu grinsen.
Endlich war Sebastian wieder da, endlich konnte es mit den Warblern wieder richtig los gehen.
Sofort spürte er einen kleinen Stich des schlechten Gewissens.
Tyler war weg vom Fenster, und keiner erwähnte ihn weiter.
Nicht, dass es Tyler am Ende genau so ging wie Sebastian, als der abgesägt wurde.
Es war ja nicht so, als hätte Tyler es schlecht gemacht, ganz im Gegenteil.
Von allen Warblern war er, der ja genau genommen gar kein Warbler mehr gewesen war, der Beste für den Job gewesen.
Allerdings eben nach Sebastian.
Und die Umstände waren einfach zu verkorkst gewesen, unter denen Tyler sich den Posten ergattert hatte.
Als Nick ihn bat, ihm seinen Platz frei zu halten, machte sich der Blonde sofort richtig breit, indem er sich quer auf die Couch fläzte.
Doch ein Blick von Sebastian ließ ihn sich sofort wieder artig gerade hinsetzen und verstohlen eine Hand auf den Platz neben sich legen, während er den Blick über seine Stimme wandern ließ.

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Ruben nahm seinen Zettel entgegen und sah erleichtert auf die Noten herunter.
Das war das Beste was ihm passieren konnte.
Hätten sie ein altes Lied wiederholt, wäre es aufgefallen wenn er nicht hineingefunden hätte. Jetzt fingen alle neu an, da würde das nicht so sehr auffallen.
Okay, wirklich geheimhalten hatte er es nicht können, da machte Ruben sich nichts vor, aber trotzdem.
Er warf Kurt einen kurzen Seitenblick zu und lächelte.
Der Junge war in den letzten Tagen echt ziemlich hilfsbereit gewesen.
Und dass er jetzt neben ihm sitzen konnte, fand Ruben ziemlich beruhigend.
Und das nicht nur, weil er irgendwie seine erste Probe hatte, sondern auch weil er immer noch nicht auf den Gedanken klar kam, dass Sebastian und er zusammengewesen sein sollten.
Zum Glück war Ruben für diese Woche noch vom Unterricht freigeschrieben worden, deshalb hatte er sich wenigstens mit dem Thema noch nicht weiter befassen müssen.
Das würde erst Montag wieder losgehen.
Er sah auf, als Sebastian auf einmal wieder redete. Was hatte er gesagt?
Verdammt, er musste sich konzentrieren, sonst würde das nichts werden.

Sebastian - Blaine - Kurt - Nick - Jeff - Ruben

Sebastian ging mit seinen Noten zum Klavier und gab die Anfangstöne für den Song, den er ausgesucht hatte.
'One Way Or Another'
Er war eigentlich kein One Direction Fan, ganz im Gegenteil, wenn er fünf Jungs herum hüpfen und singen hören wollte, konnte er genau so gut B44 anmachen und sich dabei die Pulsadern aufschneiden, aber deren Version von diesem Lied war ausnahmsweise mal eine wirklich gute Grundlage für ein a-capella-Arrangement.
Eigentlich schlugen sich die Jungs auch gar nicht so schlecht, mal abgesehen von Ruben, der vor Unsicherheit kaum den Mund auf bekam.
Normalerweise hätte Sebastian darauf überhaupt keine Rücksicht genommen, egal, was dem Jungen passiert war.
Und vor allem Ruben, auf den er auch privat einen ordentlichen Stunk hatte, hätte er gerne von vorne bis hinten zur Sau gemacht, um ihn im besten Fall von den Warblern zu vertreiben.
Aber etwas hielt ihn noch ab, so eine absolut nervige Unsicherheit und Befangenheit, die er noch nicht ganz abgelegt hatte und die es ihm lediglich gestattete, Ruben ein Mal anzufahren, was sofort tödliche Blicke von Kurt und Nick zur Folge hatte.
Die hingegen ließen sich problemlos ignorieren.
"Okay, das war's", sagte Sebastian um Punkt sechs. "Ruben, kommst du mal her?"