(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Blaine legte seine Arme um Kurt, als der seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.
Immerhin hatte Jeff einen anderen Film auf Lager gehabt als ausgerechnet Brokeback Mountain, den der Blonde unter Garantie auch irgendwo in seiner Filmsammlung versteckt hatte.
Aber selbst den hätte er sich Kurt zuliebe jetzt angeguckt, immerhin ging es dem bestimmt gerade mies genug, auch wenn er das gut überspielte.
Schon während der ersten Minuten schien Kurt so seine Probleme zu haben, die Augen offen zu halten.
Blaine rutschte vorsichtig etwas herum, so dass sie es noch bequemer hatten und zog die Decke wieder so, dass sein Freund vernünftig zugedeckt war.
Auch wenn sie nicht wussten was genau hinter Kurts Zusammenbruch steckte, schaden konnte es bestimmt nicht.
Er strich Kurt über den Arm während er auf den Bildschirm sah und versuchte sich auf die Handlung des Films zu konzentrieren, auch wenn die Atmosphäre im Zimmer gerade wirklich anders war als bei ihren sonstigen Filmabenden.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Gerade stellte Kurt wieder fest, was er für einen wundervollen Freund hatte.
Er spürte Blaines Blick immer wieder auf sich, seine Arme, die ihn stützten und seine Hände, die ihn sanft streichelten und zudeckten.
Das tat ihm fast etwas Leid, immerhin wusste er auch genau, wie sehr sich Blaine um ihn sorgte.
Und das wahrscheinlich auch zurecht.
Kurt kuschelte sich an ihn und sah auf den Laptop, obwohl er eigentlich schon wieder total müde war.
Er konnte doch nicht schon wieder schlafen!
Aber vielleicht hatte Dr. Freeman sich schon was gedacht, als er ihm Bettruhe verordnet hatte.
"Magst du nicht noch was essen?", flüsterte Kurt Blaine zu. "Du hattest doch so großen Hunger."
Besser bewegte sich Blaine jetzt nochmal, solange Kurt wach war.
Am Ende würde Blaine lieber hungern anstatt Kurt durch eine Bewegung zu wecken.
Der Film war bestimmt nicht schlecht, aber irgendwie kam gerade nicht so richtige Filmstimmung auf.
Kurt war zu müde, Blaine zu besorgt und Nick und Jeff schienen andere Probleme zu haben.
Zumindest fehlte die regenbogenfarbene Liebeswolke, die sonst um sie herum schwebte und vor sexueller Spannung gewitterte.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Nick runzelte die Stirn, als Jeff sich tatsächlich so hinlegte, dass er ihn kaum berührte.
Auch wenn er das schon geahnt hatte, es fühlte sich einfach falsch an.
Nick überlegte gerade, ob er Jeff trotzdem an sich heranziehen sollte, als dieser ihm die Entscheidung aus der Hand nahm und von selbst näher gerutscht kam.
Er lächelte erleichtert auf. Das war... richtiger. Wenn auch noch nicht ganz so wie sonst, doch definitiv schon näher dran.
Dann drehte Jeff seinen Kopf etwas und sah zu ihm auf.
Nick erwiderte seinen Blick, der Film war ihm gerade sowieso herzlich egal.
Irgendwie schien niemand den wirklich zu gucken, auch Kurt und Blaine nicht.
Was machten sie hier eigentlich gerade?
Er ließ seine Augen über Jeffs Gesicht wandern.
Wenn er sich nur vorstellte, dass diese Lippen irgendjemand anderen anlächeln würden, bevor sie ihn küssten, wobei sich die Augen langsam und genüsslich schlossen...
Egal ob es realistisch war oder nicht, und egal ob es Gabriel war oder jemand anders, und egal ob es morgen oder in ein paar Monaten sein würde... Es war einfach eine Scheiß Vorstellung.
Jetzt sah Jeff aber eher ernst aus. Und traurig.
Nick biss sich auf die Unterlippe. Er fühlte sich eigentlich absolut im Recht, aber er wollte auch diese merkwürdige Stimmung nicht mehr zwischen ihnen haben.
Das war ziemlich verfahren... aber solange sie sich hier bei Kurt und Blaine versteckten, musste er sich noch nicht damit befassen, wie er wirklich reagieren sollte. Vielleicht war der Film ja irgendwie doch eine gute Idee.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Was Nick wohl dachte, während er sein Gesicht so aufmerksam betrachtete?
Jeff konnte es nicht sagen.
Dabei kannten sie sich doch schon so unglaublich lange.
Jeff kannte keinen Menschen so gut wie Nick, und trotzdem war er sich gerade mit überhaupt nichts mehr sicher, was den Brünetten betraf.
Außer seiner Liebe.
Das war ja der eigentliche Ursprung.
Nick hatte Angst, ihn zu verlieren, und irgendwie hatte Jeff die auch.
Dass Nick Recht behalten würde, dass Jeff sich irgendwie einlullen ließ von Gabriels Annäherungsversuchen.
Denn niemand kannte Jeff so gut wie Nick.
Und wenn der der Meinung war, dass die Gefahr bestand...?
Jeff rutschte mit seinem Gesicht noch etwas näher zu Nick heran und auch ein Stück hoch, sodass sie jetzt beinahe Nase an Nase lagen.
Dass Nick ihn für so schwach hielt, tat weh, weil es ja auch offensichtlich stimmte.
Er wollte nicht immerzu der Schwache sein, der, der zurecht gewiesen wurde.
Klar, Nick war gerne der Starke, aber musste Jeff darum automatisch schwach sein?
Das war irgendwie unfair.
"Ich liebe dich", flüsterte Jeff ganz leise, sodass Nick es mehr an seinen Lippen ablesen konnte, Blaine und Kurt aber auch nichts hören konnten. "Ganz egal, was so alles passiert. Darauf kannst du dich zu hundert Prozent verlassen, ja?"
Jetzt gestand er sich seine Schwäche auch noch selbst ein.
Ganz egal, was passierte?
Ganz egal, wie dumm er war und zu was er sich hinreißen ließ?
Das klang ja, als würde er um Nicks Erlaubnis bitten, fremd flirten zu dürfen.
Das konnte er besser.
"Wenn du nicht willst, dass ich mit Gabriel Zeit verbringe, dann fällt mir das nicht schwer, weil er mir eigentlich egal ist", flüsterte er und hoffte, dass Blaine und Kurt gerade miteinander und mit dem Film zu beschäftigt waren, um mitzuhören. "Aber warum fühlt es sich für mich an, als würdest du mir nicht vertrauen?"

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Blaine lächelte Kurt entschuldigend an, bevor er ihn vorsichtig zur Seite schob.
"Eigentlich hast du Recht", meinte er und stand vom Bett auf um mal genauer in Augenschein zu nehmen, was Nick und Jeff da angeschleppt hatten, wobei er den beiden aber den Rücken zuwandte und das Getuschel, das von ihrem Bett hinüberkam gekonnt ignorierte.
Verstehen konnte man eh nichts, dazu war der Film zu laut, und selbst wenn, es war wahrscheinlich nicht für Kurts oder seine Ohren bestimmt.
"Wenn du noch etwas essen willst, sagst du einfach Bescheid, ja?", vergewisserte er sich leise.
"Und wenn es irgendwann in der Nacht ist, dann machen wir einfach ein Mitternachtspicknick. Ich sag dir, nachts schmeckt alles gleich drei mal so gut."
Er belegte sich ein Brot mit einer Käsescheibe, denn die würde Nachts bestimmt nicht mehr schmecken, dann griff er noch nach einer kleinen Wasserflasche, die er mit aufs Bett nahm und neben sich abstellte, bevor er Kurt wieder an sich heran zog.
"Ich weiß nicht mehr, wie wir vorhin gesessen haben", flüsterte er. Das war immer das Problem wenn man aufstand, es war nie so gemütlich wie vorher.
"Geht's so?"

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

"Ja, vielleicht später", meinte Kurt leise und lächelte. "Ein Mitternachtssnack, das hatten wir auch noch nie."
Es tat ihm schon Leid, dass Blaine aufstand, es war einfach zu gemütlich gewesen, aber so hielt er vielleicht länger durch, ohne einzuschlafen.
Gerade war er schon hart an der Grenze gewesen.
Als Blaine wieder neben ihm saß, schob Kurt seine Arme etwas herum.
"So haben wir gesessen", stellte er zufrieden fest. "Zumindest fast. Bei dir ist es immer gemütlich."
Er warf einen Blick zu den anderen Beiden, die schienen gerade aber irgendwas zu tun haben, das sehr viel wichtiger war als der Film.
Ob es was ernstes zwischen ihnen war?
Oje, wenn es bei den beiden wieder kriselte, dann hätte Jeff ja noch einen Grund, traurig zu sein.
Kurt legte seinen Kopf zurück und schloss die Augen, als er wieder müde wurde.
Er strich sachte über Blaines Oberschenkel und lauschte etwas auf den Film, der eigentlich ganz interessant klang.
Naja, vielleicht konnten sie den ja ein andermal nochmal schauen.
Jetzt war er einfach zu müde.
Und zu ausgelaugt und das, obwohl er die meiste Zeit des Tages nur gesessen und gelegen hatte.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Nick war kurz versucht den Blickkontakt abzubrechen, als Jeff begann ihn zu hinterfragen.
Die Frage konnte er nicht beantworten.
Er vertraute Jeff ja, aber...
"Ich hab Angst", flüsterte er zurück und legte Jeff, der mittlerweile mit ihm auf Augenhöhe lag eine Hand an die Wange.
Es hing einfach so viel zusammen... Was wäre denn, wenn sie sich trennen würden, und Jeff dann mit einem anderen zusammen wär?
Ob sie wenigstens weiter beste Freunde sein könnten? Wahrscheinlich nicht, nicht so unbefangen wie früher.
Und dann wäre es seltsam etwas zusammen zu unternehmen, also müssten sie Sachen mit anderen Leuten machen. Und Kurt würde, wenn er sich entscheiden müsste, auf jeden Fall bei Jeff bleiben. Und Blaine war da, wo Kurt war.
Und zu den meisten anderen hatte Nick nicht so eine tiefe Bindung, dass er sich vorstellen konnte regelmäßig Zeit mit ihnen zu verbringen - beziehungsweise konnte er das schon, aber die wenigsten würden ihn regelmäßig am Kopf haben können.
Das konnte eigentlich nur Jeff.
Und so lief alles immer wieder auf die Tatsache hinaus, dass er ohne Jeff wohl ziemlich aufgeschmissen wäre.
"Ich verbiete dir nichts", antwortete er mit leiser Stimme und richtete seinen Blick jetzt wieder auf Jeffs Augen.
"Da würde ich mich nicht wohl mit fühlen. Und wenn ich das machen würde, dann würde ich dir wohl echt nicht vertrauen, dabei will ich echt nicht, dass du das denkst. Ich... mag es nur einfach nicht so richtig."
Da konnte er doch schließlich nichts für, oder? Was man mochte und was nicht, suchte man sich ja schließlich nicht aus.
Er näherte sich Jeffs Gesicht noch ein wenig und suchte in dessen Blick nach irgendwelchen Signalen, dass er dazu momentan nicht berechtigt war.
Als er keine entdeckte küsste er seinen Freund kurz und lehnte dann seine Stirn gegen die des Blonden.
Er öffnete schon den Mund, um sich wieder zu entschuldigen, doch das ließ er dann doch.
Immerhin schienen sie ja fürs erste etwas zur Normalität zurück zu kommen.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Jeff sah seinen Freund stumm an.
Nick hatte Angst?
Okay, das hatte er schon öfter gesagt, aber Jeff hatte es irgendwie nicht so groß gesehen.
Hatte Nick wirklich Angst, ihn zu verlieren?
Wahrscheinlich eher, was war, wenn sie nicht mehr zusammen wären.
Aber das würde nicht passieren, das wollte Jeff ja noch viel weniger als der stille Streit, der momentan zwischen ihnen herrschte.
Also nickte er verstehend und begegnete den sanften Lippen seines Freundes.
"Das kapier ich. Dass du das nicht magst. Ist ja auch verständlich."
Er strich Nick leicht mit der Hand über den Rücken und lächelte leicht.
"Wenn du mich selbst entscheiden lässt, dann entscheide ich mich dafür, nichts mehr mit Gabriel zu unternehmen. Ich kann die Zeit viel besser nutzen, indem ich sie mit dir verbringe. Und dir zeige, dass du überhaupt keine Angst zu haben brauchst."
Das klang doch gut.
Wenn man es in Ruhe bedachte, dann war es eigentlich verständlich, dass sie noch nicht so völlig eingespielt und problemlos funktionierten wie Kurt und Blaine zum Beispiel.
Ihre Beziehung war eben noch sehr frisch, und für sie beide war es die erste ernsthafte Beziehung, einiges mussten sie wohl erst noch lernen.
Und wenn es Vertrauen war, auch wenn sich Jeff und wohl auch Nick nichts mehr wünschte als dass sie das schon längst gelernt hätten.
Jeff schloss die Augen und bedeckte Nicks Lippen wieder mit seinen eigenen.
Dass Blaine und Kurt noch da waren, war egal, die schauten doch eh den Film.
Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie in Gegenwart des anderen Pärchens knutschten, ach was, sie hatten schon richtig heftig rumgemacht in Gegenwart der beiden anderen.
Und nackt gebadet... hach, selige Erinnerungen.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Als Blaine das nächste Mal auf seinen Freund hinunter sah, hatte der schon die Augen geschlossen und schien nicht viel vom Film mitzubekommen.
Ob er wirklich schlief konnte Blaine nicht beurteilen, aber selbst wenn nicht, war er nicht weit davon entfernt.
"Ich kann die beiden auch rausschmeißen, wenn du lieber schlafen willst", wisperte er Kurt leise zu und fuhr mit den Fingerspitzen durch seine Haare, während er Nick und Jeff einen prüfenden Blick zuwarf.
Die beiden waren gerade sowieso dabei, sich aneinander festzusaugen, das bedeutete, dass sie vom Film doch eh nichts mehr mitschnitten.
Und falls sie echt Stress gehabt hatten, konnte man den jetzt ja wahrscheinlich als gelöst betrachten, also konnten sie auch gleich in ihr Zimmer abschieben und da weitermachen, bevor sie noch vergaßen wo sie waren und ihm gleich Jeffs Shirt an den Kopf fliegen würde.
Andererseits war es noch zu früh um selbst zu schlafen, und der ex schwule Cowboy auf dem Bildschirm war immer noch besser als die absolute Ruhe, die hier wieder herrschen würde wenn sie erstmal wieder alleine und der Film aus wäre.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Kurt war schon fast weggenickt, als Blaines Stimme ihn wieder etwas weckte.
"Mh... ne", murmelte er, ohne die Augen zu öffnen. "Die stören doch nicht."
Eigentlich wollte er am liebsten mitbekommen, was bei Nick und Jeff los war, damit er Jeff im Fall der Fälle besser trösten konnte.
Doch er war auch viel zu müde, um da groß zu lauschen, zumal die beiden so leise flüsterten.
Kurt öffnete die Augen einen Spalt und stellte fest, dass sie nicht mal mehr flüsterten, sondern schon am knutschen waren.
"Wenn sie anfangen, sich auszuziehen, kannst du sie ja rausschmeißen", gluckste Kurt und zog sich einen von Blaines Armen um den Oberkörper.
Die Augen schloss er wieder, weil ihm wieder etwas schwindelig wurde.
Eigentlich war es gerade richtig schön hier, zu viert, ganz in Ruhe.
Ob sich Blaine langweilte?
Aber er hatte ja den Film.
So konnte Kurt es getrost zulassen, dass er langsam einschlief.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Nick spürte wie sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich als Jeff ihn nun seinerseits küsste.
Gut, so ganz als Sieger ihres kleinen Streits fühlte er sich gerade nicht, denn auch wenn Jeff sagte, dass er sich jetzt freiwillig dafür entschied nichts mehr mit Gabriel zu unternehmen, so hätte er diese Entscheidung ja gar nicht treffen müssen, wenn Nick nicht vorher so einen Aufstand geschoben hätte.
Also war es doch nicht richtig freiwillig.
Aber er wäre ein Idiot wenn er sich jetzt an solchen Kleinigkeiten aufhängen würde, anstatt sich darüber zu freuen, dass der Konflikt... na, wenn auch nicht gelöst, dann doch zumindest fürs erste bei Seite gelegt war.
Nick schob seinen Arm unter Jeffs Kopf und schloss ebenfalls die Augen.
Jeff sagte ja, dass er keine Angst haben sollte.
Wenn das nur so einfach wäre wie es klang...
Aber wenn sie so zusammen da lagen, eben wie jetzt gerade, kam es Nick fast selbst lächerlich vor.
Da merkte man doch einfach, dass sie zusammen gehörten.
Nach einer Weile löste er sich wieder von den weichen Lippen des Jüngeren und sah prüfend zu Kurt und Blaine hinüber.
"Ich glaub Kurt pennt schon", flüsterte er und ließ sich wieder zu seinem Freund hinuntersinken.

(Jerry-Ben-Karl-Nadja)

Jeff hob ebenfalls kurz seinen Kopf und nickte leicht, dann sah er Nick besorgt an.
"Ich hab irgendwie Angst um ihn", murmelte er. "Aber so, wie ich mich kenne, mache ich mir gerade wieder einen Riesenkopf und nachher war es wirklich nur ein kleiner Schwächeanfall."
Er strich Nick eine Weile gedankenverloren durch die dunklen Haare, dann lächelte er ihn an.
"Wollen wir vielleicht rüber gehen? Dann haben die beiden ihre Ruhe."
Jeff drehte sich herum und rutschte dabei noch näher zu Nick heran, sodass er in dessen Arm lag.
"Blaine, wollt ihr alleine sein?", flüsterte er, um Kurt nicht zu wecken. "Dann gehen wir rüber. Den Film können wir auch ein andermal gucken."
Drüben könnten sie auch in Ruhe etwas knutschen und genießen, dass die Situation zwischen ihnen wieder entspannter war.
Beziehungen waren harte Arbeit, das stellte Jeff in letzter Zeit immer öfter fest.
Aber sie waren die Arbeit definitiv Wert.
"Komm, Nicki, wir gehn rüber", sagte Jeff und rappelte sich auf.
Er griff nach der Hand seines Freundes und lächelte Blaine noch mal aufmunternd an.
Vielleicht floh er auch gerade von der besorgniserregenden Situation mit Kurt.
Er hatte mit Nick gerade genug Sorgenpotential.
Und vielleicht wurde die Situation auch noch ein Stück entspannter, wenn Jeff den Kranken nicht die ganze Zeit vor Augen hatte.
Was tun konnte er gerade sowieso nicht.

---> Zimmer von Nick und Jeff//

Blaine nickte bei Jeffs Frage und sah nochmal zu seinem Freund, der mittlerweile wirklich eingeschlafen war.
"Wär ganz gut", antwortete er ebenso leise.
"Könnt ihr vielleicht auf dem Weg noch den Laptop zuklappen? Dann brauch ich nicht wieder aufzustehen."
Immerhin verließen Nick und Jeff jetzt wieder Hand in Hand das Zimmer, zumindest bei den beiden schien sich alles wieder eingerenkt zu haben.
Er wartete, bis die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, dann schob er Kurt von sich herunter und legte ihn vorsichtig auf die Matratze, bevor er sich neben ihn legte und ihn wieder in die Arme zog.
Die ganze Nacht im Sitzen zu verbringen, war bestimmt auch nicht sonderlich gesund.
Nacht... hm, es war bestenfalls Abend.
Von Nacht und seiner eigentlichen Schlafenszeit waren sie noch weit entfernt.
Aber das einzige was jetzt noch in Reichweite war, war seine Geschichtsmappe, und man musste sich das Leben ja nicht noch selbst schwer machen, deshalb rutsche er noch etwas näher an seinen Freund und hoffte, durch die Körperwärme die der ausstrahlte ebenfalls schnell müde zu werden.

~00:52am~

Im Nachhinein war es wohl das Knurren seines Magens, das Kurt weckte.
Er blinzelte und sah das schlafende Gesicht seines Freundes vor sich.
Vorsichtig drehte er seinen Kopf in Richtung Radiowecker.
Kurz vor eins, also hatte er schon um die sechs Stunden geschlafen.
Und Kohldampf hatte er, meine Güte.
Aber seine letzte Mahlzeit war auch schon dreizehn Stunden her und da hatte er sich auf Salat und Mineralwasser beschränkt, weil er meinte, unter seinem linken Unterarm ein paar Gramm Fett gesehen zu haben.
Vielleicht war er deswegen abgeklappt.
Aber er hatte schon zu oft nur Salat zu Mittag gegessen, als dass er davon auf einmal zusammenbrechen würde.
Bei den vielen Gedanken übers Essen begann sein Magen wieder so laut zu knurren, dass Blaine sich etwas bewegte und leise brummte.
Kurt schob vorsichtig seinen Arm weg und setzte sich auf.
Er hatte zwar Kopfschmerzen, aber ansonsten fühlte er sich schon viel besser.
Und als wäre das noch nicht genug, sah er auf Blaines Schreibtisch auch noch ein paar Reste vom Abendbrot.
Kurt stand lautlos auf und schlich hinüber, um sich auf den Stuhl zu setzen und sich ein Brot zu belegen.
Wenn er schon mal Nachtessen betrieb, konnte er auch ruhig zwei Scheiben Käse drauf legen.
Und noch eine Scheibe Salami.
Es guckte doch keiner, oder?
Blaine hätte sicher wieder einen süffisanten Kommentar für ihn über von wegen, ob die Kalorien nur ansetzten, wenn ihm jemand beim Essen zusah.
Ehe er sich versah, packte er noch eine Scheibe Käse drauf und biss herzhaft ins Brot.
"Oh Gopp, iff baff bup...", murmelte er kauend und sah zu Blaine, aber der schlief offensichtlich wieder tief und fest.
Kurt griff nach der Flasche Orangensaft und trank einen langen Schluck, dann verschlang er weiter sein Brot.

Es war ungemütlich... richtig ungemütlich, stellte Blaine im Halbschlaf fest.
Zwar war es die selber kuschelige Decke wie immer, und auch das Kissen, von dem er zumindest einen kleinen Zipfel erwischt hatte, war angenehm weich.
Aber etwas fehlte.
Mit geschlossenen Augen tastete Blaine suchend die freie Stelle neben sich ab.
"Kurt?", murmelte er mit schwerer Stimme und öffnete die Augen einen Spalt weit.
Kein Kurt.
Suchend ließ Blaine seinen Blick durch das Zimmer gleiten.
Das wäre einfacher wenn es hell wäre... und wenn er seine Augen vernünftig aufbekommen würde...
Als er seinen Freund schließlich entdeckte lächelte er verschlafen und zog sich etwas hoch, bevor er sich mit beiden Händen den Schlaf aus den Augen rieb.
"Morgen", begrüßte er den Brünetten abwesend und warf einen kurzen Blick auf den Wecker.
Oh, doch nicht morgen.
Deshalb war er wohl auch so müde.
Aber was machte Kurt dann mitten in der Nacht...?
Blaine rieb sich über die Stirn, um sein Gehirn ein bisschen anzukurbeln.
"Oh...", machte er schließlich leise und sah Kurt aufmerksam an - so weit das im Dunkeln hier möglich war. "Gehts dir besser?"