Auf dem Weg ins Internat hatte Blaine sich seine Gedanken gemacht wie er Kurt wieder aufmuntern sollte.
Einfach würde das nicht werden, immerhin hatte er jeden Grund miese Laune zu schieben.
Die Verlobung einer guten Freundin hing irgendwie in den Seilen, seine Partyplanung war zunichte gemacht worden und ob seine Hochzeitsvorbereitungen sich bezahlt machen würden war auch noch fraglich.
Blaine hatte sich jede Menge Pläne zurecht gelegt, aber auch genauso viele wieder verworfen.
Für einen ausgedehnten Shoppingtrip war nicht mehr ausreichend Zeit, das Aufräumen hatte sich wirklich elendig in die Länge gezogen.
Von wegen 'Viele Hände, schnelles Ende'...
Gemeinsam Duschen und sich dann danach auf dem Laptop alte Folgen von Project Runway anzusehen war seine nächste Idee gewesen, aber an sich kannte Kurt die alle schon so gut, dass es Blaine nicht wundern würde wenn er sie teilweise schon auswendig mitsprechen konnte.
Außerdem konnte er die Stimme von Heidi Klum nur in kleinen Dosen ertragen, und die Frau hielt einfach viel zu selten den Mund.
So in der Art hatte es die ganze Zeit über in seinem Kopf ausgesehen.
Jetzt waren sie wieder in ihrem Zimmer und er war noch kein bisschen schlauer.
"Wollen wir mal schauen was die anderen treiben?", fragte er, um Kurt nicht die Gelegenheit zu geben sich einzuigeln und zu grübeln.
"Zum Beispiel ob Jeff seinen Überkater überwunden hat? Die beiden müssten doch wieder hier sein, die haben sich ja schon ein ganzes Ende eher verzogen als wir."

Kurt hatte die meiste Zeit des Aufräumens und zurück Fahrens schweigend verbracht.
Natürlich hatte er versucht, sich normal zu benehmen und mit Blaine zu unterhalten, ein bisschen gute Laune zu schieben.
Hin und wieder funktionierte das wirklich, dass er beim so tun auch tatsächlich bessere Laune bekam.
Heute war das nicht der Fall.
Ein leichter Kater, eine geplatzte Party und eine vielleicht aufgehobene Verlobung, da war es schwer, nicht deprimiert zu sein.
Aber Blaine wollte er damit nicht nerven, der selbst schon sehr nachdenklich aussah.
Kurt glaubte schon, Blaine hätte jetzt auch schlechte Laune, doch dann hatte Blaine schon eine rettende Idee, um sie abzulenken.
"Ja, können wir machen", meinte Kurt und platzierte ein recht authentisch aussehendes, wenn auch relativ schwaches Lächeln auf seinem Gesicht. "Aber lass mich vorher schnell Zähne putzen."
Er fühlte sich sowieso schon so ekelhaft, weil er nicht geduscht hatte.
Immerhin waren er und Blaine so vorausschauend gewesen, sich Wechselklamotten mitzunehmen.
Kurt ging in Richtung Bad und strich im Vorbeigehen seinem Freund sachte über die Schulter, in einem kleinen Versuch, sich für seine miese Laune zu entschuldigen.

"Das ist eigentlich keine schlechte Idee", gab Blaine zu und folgte Kurt ins Badezimmer.
"Duschen können wir nacher ja vielleicht zusammen, oder? Wir haben eh schon so viel vom Tag mit Aufräumen verschwendet, da sollten wir besser Zeit sparen."
Er grinste seinen Freund an und nahm seine Zahnbürste von der Ladestation.
"Hauptsache Jeff hat sich mittlerweile ausgekotzt, nochmal muss ich mir das nicht angucken."
Nachdem er sich die Zähne geputzt und den Mund ausgespült hatte, ging er wieder in den Wohnraum zurück und schlüpfte in seine Schuhe.
Eigentlich hätte er das auch lassen können, immerhin mussten sie nur einmal den Flur runter, aber jetzt hatte er sie ja schon an.
"Bist du fertig?", fragte er und steckte seinen Kopf durch die Badezimmertür.
"Du siehst gut genug aus, komm. Es sind nur Nick und Jeff."
Er ging zurück und öffnete schonmal die Zimmertür.
Tatsächlich kam Kurt auch nur wenige Momente später hinterher.
Blaine drückte seinem Freund eine kurzen Kuss auf die Lippen, dann schob er ihn auf den Flur und zog die Tür zu.

--> Zimmer von Nick und Jeff

"Also, wenn ich ehrlich bin...", gestand Kurt amüsiert. "Mich wundert es schon, dass es so ohne weiteres Drama geklappt hat. Okay, Jeffs Drama habe ich mitbekomen, aber ich dachte, die beiden würden sich erst einmal ordentlich verrennen, bis sie es auf die Reihe bekommen."
Er zog sich seine Schuhe aus und stellte sie und Blaines ordentlich hin, naja, ordentlicher, inzwischen machte Blaine das schon richtig gut.
Bei Blaines Worten gluckste er und ließ sich bereitwillig weiter ins Zimmer ziehen.
"Jetzt wo du es sagst... ich glaube, ich könnte einiges an Ablenkung gebrauchen. Nicht, dass ich nicht wüsste, was die beiden jetzt gleich machen."
Als sein Freund ihn zu sich heran zog, schlang Kurt lächelnd seine Arme um ihn und begegnete den Lippen.
Was dachte er über Nicks und Jeffs Geturtel nach, wenn er selbst schönes Geturtel haben konnte?
Und Geknutsche?
Kurt schob Blaine weiter zum Bett, ohne sich von seinen Lippen zu lösen und drückte ihn herunter.
"Weißt du", murmelte Kurt leise, während er sich neben Blaine setzte und kurzerhand seine Beine um dessen Taille schlang. "Gestern bei dem Trinkspiel, so neben Sebastian und Tyler, hab ich mich ganz schön prüde gefühlt."
Er löste sich ein paar Zentimeter und öffnete die Augen, um in Blaines butterweiche, warme Augen zu sehen und sich leicht mit der Zungenspitze über die Unterlippe zu fahren.
"Aber wenn ich dich so ansehe... bin ich vollkommen glücklich und zufrieden damit, nur mit dem einen Kerl bisher alles gemacht zu haben. Vor allem bei dem Satz 'Ich hab noch nie mit einem Mädchen geschlafen' hat es mir kein Bisschen Leid getan."

"Wenn du dich im Vergleich mit Sebastian nicht prüde fühlen würdest, würde ich mir auch Sorgen machen", lächelte Blaine und fuhr mit seinem Zeigefinger Kurts Unterlippe nach, genau da wo gerade noch die Zungenspitze des Größeren zu sehen gewesen war.
"Gegen den wirkt ja sogar Nick wie der reinste Chorknabe. Und glaub mir, prüde bist du nicht. Das hätte ich mittlerweile bemerkt. Es gibt eben nur Leute mit Niveau und Leute... mit nicht ganz so viel davon."
Er rutschte an die Wand zurück und zog Kurt mit einer flüssigen Bewegung auf seinen Schoß, bevor er wieder dazu überging seinen Freund zu küssen.
War das nicht die beste Beschäftigung für den Tag nach einer Party?
So konnte man sich gegenseitig wunderbar von den Nachwehen ablenken.
"Ich hab von dem Spiel ja nicht viel mitbekommen, aber bei sowas werden doch meistens eh nur die extremen Sachen gefragt", meinte er und strich Kurt über die Wangen. "Also kannst du es getrost vergessen. Oder kam da etwa was zur Sprache, was du gern mal versuchen würdest?"

Kurt gluckste und rutschte etwas auf Blaines Schoß herum, bis seine spitzen Knochen sich nicht mehr so in Blaines Oberschenkel bohren konnten.
"Eher nicht. Wenn ich nicht gerade Lust hätte, mit einem Mädchen oder einem Verwandten ins Bett zu steigen, war nichts erwähnenswertes dabei. Außer... naja, das mit dem Sex im Freien war schon interessant. Da hab ich mich gefragt, wie man das anstellt und was daran so toll sein soll. Ich meine... wenn man im Bett liegt, im warmen Zimmer, auf der weichen Matratze, mit abgeschlossener Tür... was kann es denn besseres geben? Da kann man sich komplett auf den anderen konzentrieren und genießen anstatt sich immer nervös umzusehen oder sich blaue Flecken an harten Parkbänken zu holen. Oder Muskelkater beim Stehen."
Kurt schüttelte amüsiert den Kopf und küsste Blaine wieder.
Seine Hände strichen erst über dessen warme Wangen und dann hinunter über seinen Hals zu seinen Schultern.
Solche festen Schultern, meine Güte...
Da konnte Kurt immer wieder ins Schwärmen kommen.
An denen hielt er sich beim Sex lieber fest als an einem kalten Metallgeländer oder einer kratzigen Baumrinde.

"Naja, es hat bestimmt seinen Reiz", gab Blaine zu bedenken und legte seine Hände auf Kurts Hintern, um seinen Freund noch ein bisschen weiter nach vorne und damit auch näher an sich heran zu schieben.
Der warschon dazu übergegangen, mit seinen Händen über seinen Hals, sein Gesicht und seine Schultern zu streicheln, was sich wunderschön anfühlte.
Wie konnte jemand, der mit solchen unschuldigen Berührungen eine ganze Batterie von Gefühlsfeuerwerken starten konnte, sich für prüde halten?
"Wenn man echt in einer ganz abgelegenen Ecke ist und ganz romantisch picknickt oder sowas, da kann sich bestimmt etwas draus entwickeln.
Und ich glaube, die Tatsache dass man eben nicht abschließen kann, macht da ein bisschen den Nervenkitzel.
Allerdings ist man auch natürlich vor keinem Krabbelgetier sicher. So hat das alles seine Vor- und Nachteile."
Er lächelte und legte seine Hände in Kurts Nacken, um ihn wieder in einen Kuss zu ziehen.
"Ich bin gerade auch ziemlich zufrieden hier. Wo wir sind ist mir schon fast egal, solange ich dich dabei hab", flüsterte er gegen Kurts Lippen und spürte, wie diese sich zu einem kleinen Lächeln verzogen.

"Hm", machte Kurt leise und nachdenklich. "Ja, stimmt... das könnte wirklich mal ganz aufregend sein."
Während er darüber nachdachte, irgendwo im Wald beim Picknick zu sitzen, stürzte er sich wieder in die sanften Küsse, mit denen Blaine ihn überhäufte.
Bei dem Gedanken, wie Blaine ihn auf der Picknickdecke langsam auszog und mit seinen Lippen verwöhnte, durchfuhr ihn ein warmer, nein, eher heißer Schauer.
"Oha", hauchte er und grinste etwas, während er seine Hände in Blaines Nacken faltete. "Vielleicht nehmen wir das ja mal in Angriff, was meinst du? Wenn es warm ist... an einem Wochenende... okay, ich muss aufhören, da dran zu denken, sonst wird's gleich peinlich."
Kichernd küsste Kurt Blaine über den Hals und seufzte ob Blaines sanften Händen auf seinem Hintern.
"Du bist so warm", murmelte Kurt. "Du musst doch den ganzen Tag frieren, wenn du mit mir kuschelst."

Auch Blaine grinste bei Kurts Worten.
Es würde also peinlich werden?
Das klang gar nicht mal so unwillkommen.
"Das machen wir... vielleicht in den Sommerferien, was meinst du?", raunte er und knetete Kurts Hintern sanft.
"Wir könnten losfahren, und nur wir beide würden wissen wohin. Wir würden uns eine schöne Stelle suchen, an der uns niemand stören kann. Und dann würden wir uns auf die Picknickdecke legen, uns gegenseitig Füttern und so tun als wüssten wir nicht, wohin das Ganze führt."
Blaine presste seine Lippen wieder auf die von Kurt.
Vielleicht hatte der Recht, vielleicht sollten sie wirklich aufhören daran zu denken.
Das könnte kritisch werden.
"Also, im Moment friere ich ganz und gar nicht", murmelte er schmunzelnd, als er sich irgendwann wieder zum Luft holen löste, und fuhr mit seinen Händen Kurts Rücken hinauf, bis er über seine Schultern gleiten und schließlich sein Gesicht umfassen konnte.

Als er Blaines Hände sanft seinen Hintern massieren spürte, kam wie von selbst ein leises, genießendes Stöhnen über Kurts Lippen.
Wahnsinn, fühlte sich das schön an.
Irgendwie hatten sie das Talent, sich gegenseitig auf so subtile Weise langsam scharf zu machen, dass es einem den Verstand rauben konnte.
"Okay, ich geb zu... dass ich ganz schön beleidigt wäre, wenn du jetzt noch nicht wenigstens ein Bisschen heiß wärst", murmelte Kurt und öffnete die Augen, um einen Blick auf den küssenden und genießenden Blaine zu erhaschen.
Verdammt heiß.
"Wir kommen jetzt...", seufzte Kurt. "An diesen Point of no return, Baby. Wenn wir jetzt nicht aufhörn..."
Kurt verließ Blaines Lippen und schob den Kragen von Blaines Shirt etwas herunter, um sein Schlüsselbein mit sanften Küssen zu bedecken.
"...dann müssen wir auch bis ganz zum Schluss machen. Ich heule, wenn du mich jetzt loslässt, ich warne dich."

"Nicht heulen", murmelte Blaine und schloss die Augen, als er Kurts Lippen an seinem Schlüsselbein spürte.
Oh, wie herrlich.
Er drängte Kurt sanft auf die Matratze hinunter und rutschte über ihn, bevor er ihn wieder küsste.
Aufhören... Kurt loslassen... also wirklich.
Dazu müsste ihm schon jemand die Hände abhacken.
Er ließ besagte Hände über seinen Freund wandern und suchte sich schließlich einen Weg unter dessen Kleidung.
Mit leichten Bewegungen strich er ihm über den Bauch.
Er liebte es einfach, Kurts warme Haut unter seinen Fingerspitzen zu spüren, die von der sorgsamen Pflege immer wunderbar zart und weich war.
"Ich fürchte wir haben den Punkt schon überschritten", flüsterte er und begann leichte Schmetterlingsküsse auf Kurts Hals zu verteilen. "Denn wenn du mir jetzt sagst, dass ich aufhören soll, fang ich selber an zu weinen."

Kurt keuchte leise und seufzte dann, als er Blaines zarte Finger auf seinem Bauch spürte.
"Mmh... wir sind schon zwei Heulsusen", murmelte er und strich mit seinen Händen über Blaines Schultern, bevor er mit seinen Fingern die Schulterblätter hinunter krabbelte und damit das Shirt hoch zog.
Es war schon Mist, dass Blaine die Küsse unterbrechen musste, damit Kurt ihm das Shirt über den Kopf ziehen konnte.
"Viel besser", sagte er und lächelte zufrieden, als er Blaines durchtrainierten Oberkörper sah. "Oh, du kannst so neidisch auf mich sein, Baby. Ich hab beim Rummachen immer so ein schönes Sixpack zum Anfassen."
Er umfasste Blaines Kopf und zog ihn in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss.
Dabei schlang er seine langen Beine um Blaines Hüfte und drückte ihn sanft an sich.

"Ich hab doch dich, das würde ich um Nichts in der Welt eintauschen", antwortete Blaine ein wenig atemlos, als sie den Kuss irgendwann wieder kurz unterbrachen.
Sie blieben aber auch gerade lange genug zum Luft holen voneinander getrennt, dann fanden sich ihre Lippen wie von alleine wieder.
Er presste sich etwas gegen Kurt, als der ihn an sich drückte.
Nein, aufhören stand wirklich nicht zur Debatte.
"Warte...", raunte er irgendwann und setzte sich auf, bevor er auch Kurt hochzog.
Mit flinken Fingern befreite er auch Kurt von seinen Klamotten, sodass sie beide oben ohne waren, als sie sich aufs Bett zurücksinken ließen.
Er fuhr mit seinen Händen über die helle, samtweiche Haut und lächelte.
Kurt war so schön... daran würde er sich niemals sattsehen können.

Kurt ließ sich lächelnd von Blaine entkleiden und strich mit seinen Händen währenddessen über jeden Zentimeter Haut, den er bei Blaine schon frei gelegt hatte.
Blaine war heiß, in jeder Hinsicht, und Kurt konnte ihn gar nicht loslassen, selbst, wenn er gewollt hätte.
"Mh... schön", seufzte Kurt leise, als Blaine ihn auch überall streichelte, und schloss die Augen.
Er kämmte mit seinen Händen sachte durch Blaines Haare, um das Gel loszuwerden und seine Locken zu spüren.
Blaines Haare waren für ihn ein Rätsel.
Er wusste nicht, ob es ihm mehr gefiel, wenn sie so perfekt in Form gegelt waren, wie Blaine es machte, eine Kunst, die sein Freund bis zur Perfektion gebracht hatte, oder ob er es mehr mochte, wenn sie sich so niedlich ringelten, dass es an den Fingern kitzelte, wenn man hindurch streichelte.
Auf jeden Fall hatte Blaine etwas unglaublich tapsiges und verwurschteltes, wenn ihm die Locken vom Kopf abstanden und dann konnte Kurt gar nicht anders als ihn in den Arm zu nehmen und zu knuddeln.
Oder in diesem Fall, wo er so angeheizt war, ihn an sich zu drücken und seine Hände in dem knackigen Hintern seines Freundes zu vergraben, und - verdammt! - war der fest.
Kurt massierte die Backen und drückte ihn mehr an sein eigenes Becken, wodurch er selbst aufstöhnte.
"Fass mich an", bat er mit ziemlich erregter Stimme.