"Nick ist auch kräftiger als du", versuchte Blaine diesen Umstand zu erklären, auch wenn er nicht wusste ob es wirklich daran lag.
Es wäre wenigstens einleuchtend.
Vielleicht war der Ältere auch einfach nur robust wie ein Pferd.
"Außerdem... nenn mir eine Sache, in der Nick ein normaler Maßstab wäre. Der ist doch immer irgendwie anders. Warum sollte das gerade jetzt nicht so sein?"
Er grinste und rieb Kurt über den Rücken, als dieser sich aufsetzte.
"Das machst du jetzt nicht nur wegen mir, oder?", vergewisserte er sich.
"Wenns dir irgendwie noch schlecht geht oder du echt zu schlapp bist, dann kann ich uns auch einfach was herholen. Und dann könnten wir noch einen Versuch starten, den Film von gestern zu gucken. Jeff kennt den doch eh schon, und wenn der richtig kitschig sein sollte, kann er den auch mit Nick alleine gucken. Vielleicht kann er dann etwas Profit draus schlagen, ohne dass wir uns das mit angucken müssen."
Eigentlich war er ganz froh, dass Kurt den Antrieb fand, ich selbst wieder aus dem Bett zu hebeln.
Und Essen konnte ja wirklich nicht schaden, oder vielleicht ein Kaffee...
"Abflugbereit?"
Er streckte seinem Freund eine Hand entgegen und zog ihn wieder komplett in die Senkrechte.

--> Flur //

Kurt räumte, als er in ihr Zimmer kam, gleich alles weg, was sie zum Spiel mitgenommen hatten. Den Regenschirm, den er natürlich als Einziger in weiser Voraussicht mitgenommen hatte und unter den sich auf dem Hinweg nicht nur Blaine und er, sondern auch Nick und Jeff gequetscht hatten - Kurt vermutete, dass sie ihn einfach hatten ärgern wollen - ließ er aufgespannt im Flur stehen, damit er trocknen konnte.
Er hörte Blaine in der Dusche, sein Freund hatte die liebenswerte Angewohnheit, immer zu singen, wenn er duschte, und zog seinen Mantel und seinen Cardigan aus. Was konnte er noch ablegen, um sein Versprechen einzulösen? Die Hose wäre fast schon zu viel des Guten. Socken, auf jeden Fall. Die waren eh nass, weil seine schönen schicken Markenschuhe leider absolut nutzlos waren, wenn es an die Aufgabe ging, Wasser abzuweisen.
Seine Socken landeten also auf der Heizung. Und sein Hemd? Vielleicht knöpfte er es einfach auf? Nein, dann sah er aus wie auf einem billigen 80er Jahre Poster, am besten noch mit Surfer-Tolle und Perlenkette. Also ganz weg mit dem Hemd. Und sein Unterhemd? Das sah nicht besonders sexy aus, aber im Grunde war das Blaine doch egal, oder? Blaine fand ihn immer sexy.
In Hose und Unterhemd setzte sich Kurt also schließlich aufs Bett und rutschte zur Wand hinter. Dass er sich immer noch so viele Gedanken darum machte, wie er Blaine glücklich machen konnte. Blaine würde ihn auch in rosa Plüsch-Pyjama sexy finden. Aber das hieß noch lange nicht, dass Kurt sich keine Mühe mehr geben wollte.
Trotzdem war er unsicher, ob das jetzt gut war. Hätte er sich gleich ganz ausziehen sollen? Oder alles an lassen, damit Blaine ihn ausziehen konnte?
"Ich hab's versaut", platzte er raus, kaum dass Blaine ins Zimmer trat, und schüttelte enttäuscht den Kopf. "Oh Mann, ich schwinge große Reden und dann sitz ich hier im Unterhemd. Ich hab das mit dem Verführen einfach nicht drauf..."

"Was hast du versaut?" Blaine hob eine Augenbraue und näherte sich dem Bett, als sein Freund zu jammern begann.
Er wusste gerade wirklich nicht, was gegen das Unterhemd sprechen sollte. Es war zwar ungewohnt, Kurt so schlicht gekleidet zu sehen, aber das war nicht negativ. Im Gegenteil. Das Hemd schmiegte sich um den schmalen Körper seines Freundes und schaffte es selbst die Stellen, die noch verdeckt waren, ins richtige Licht zu rücken.
"Muss ich mir erst einen Spiegel um den Hals hängen, damit du merkst wie sexy du bist?", erkundigte er sich nur halb scherzhaft. Wenn hier jemand aussah als würde er sich keine Mühe geben war das ja wohl derjenige, der einfach im Bademantel hereingeschlabbert kam.
Er setzte sich mit auf die Matratze und streckte seine Hände aus, um über Kurts Oberarme zu streichen, die wirklich beneidenswert geformt waren wenn man bedachte, was für ein Sportmuffel er war. Das kam wahrscheinlich vom Marathon-Shoppen.
"Ich bin nach wie vor verführ-bereit", raunte er und presste seine Lippen auf Kurts linke Schulter. "Ich bin Ihnen völlig ausgeliefert, Mr Hummel."

Kurt lächelte und seufzte leise, als Blaine ihn so sanft küsste.
"Ich bin der totale Stimmungskiller... nur gut, dass du so leicht verführbar bist. Und noch besser, dass du nur von mir verführbar bist", fügte er lachend hinzu und schwang sich auf Blaines Schoß.
Er lächelte und legte seine Hände an die Wangen seines Freundes.
"Naja, wenn du magst", murmelte er, dann küsste er ihn sanft. "Dann darfst du mich jetzt gerne auspacken."
Auf Blaines Schoß zu sitzen war jetzt schon aufregend. Kurt bewegte seine Hüften leicht, sodass sein Hintern über Blaines Schritt rieb. Durch den weichen Stoff des Badenantels sollte das gut zu spüren sein. Hoffte er. Verdammt, konnte er nicht einfach mal sein Hirn ausschalten??

"Gut, dass du das noch dazu gesagt hast", gluckste Blaine. "Sonst würde ich mich jetzt ein bisschen billig fühlen."
Er schob seine Hände ein Stück unter Kurts Hemd und spielte mit dem Saum.
Natürlich wollte er ihn auspacken, was für eine Frage.
Aber Kurt, Mr Ich-kann-nicht-verführen, schaffte es gerade mit den kleinen Bewegungen auf seinem Schoß, sein Gehirn ziemlich in Matsche zu verwandeln. Naja, lange konnte er nicht mehr herumrutschen. Blaine spürte nämlich schon, wie sich zwischen seinen Beinen etwas regte. Gleich würde Kurt hängen bleiben - oder direkt andocken.
Nein, das ging ja nicht. Dafür musste er ihn ja erst auspacken.
Er schob das Hemd hoch und zog es seinem Freund über den Kopf.
"Mh... besser als Weihnachten", lächelte er und ließ seine Hände über Kurts Oberkörper wandern. "Du bist doch mein Lieblingsgeschenk."
Seine Hände wanderten weiter nach unten und machten sich an Kurts Hose zu schaffen, wobei er schon das ein oder andere Mal zittrig Luft holen musste,

Kurt wurde nicht nur vor Erregung, sondern auch vor Stolz ganz rot im Gesicht, als er merkte, wie aufgeregt Blaine jetzt schon war. Tief in ihm drin war er noch ein schmächtiger Teenie, der von muskulösen, unerreichbaren Typen träumte. Blaine war so ein Typ und er sah ihn an, als wäre er selbst so ein Typ. Das war so verrückt und doch war es wahr.
Kurt schob die Seiten des Bademantels etwas auseinander und ließ seine Finger über Blaines schönes Schlüsselbein streichen.
"Mh, ich liebe deine Schulterpartie", sagte er leise und beugte sich hinunter, um Blaines Halsbeuge zu küssen. "Ich finde ein schönes Schlüsselbein beinahe genau so erotisch wie einen schönen Hintern."
Während seine Lippen sich an Blaines Schlüsselbein zu schaffen machten, schlichen sich seine Hände zum Gürtel des Bademantels und lösten den Knoten.

Blaine sparte sich eine Antwort und genoss lieber mit geschlossenen Augen das Gefühl, wie Kurts weiche Lippen über ihn glitten.
Erst als er bemerkte, dass sein Freund den Bademantel geöffnet hatte bewegte er sich etwas, um ihn abzuschütteln - den Mantel, nicht Kurt.
Da es aber nicht fair war, dass er hier als einziger splitterfasernackt saß, wurde auch Kurt fachgerecht ausgepackt.
Eine Schande, dass der seinen Körper so gerne unter viel zu vielen Lagen von Kleidung versteckte. Andererseits auch gut, denn so hatte nur er das Privileg, ihn so zu sehen wie jetzt gerade.
Langsam - schließlich hatte er alle Zeit der Welt, fuhr er mit seinen Fingern über die helle Haut, die schon einen zarten Rotton angenommen hatte.

Kurt rutschte etwas herum und plumpste recht unsexy aufs Bett, richtete sich aber kichernd wieder auf und zog Blaine wieder an sich, damit er nicht aufhörte, ihn überall zu küssen.
"Bei Game of Thrones heißt es, nichts ist besser als eine Frau nach einem Kampf", sagte er und bemerkte, wie atemlos seine Stimme klang. "Ist das hier in etwa vergleichbar?"
Er strich mit seiner Hand Blaines Bauch und das schöne Sixpack hinab und legte seine Hand, nun doch etwas unsicher, auf den nicht mehr ganz so weichen Penis seines Freundes. Dass er das immer noch nicht gewohnt war, also echt. Sie waren doch nun schon eine Weile zusammen und hatten auch schon oft genug Sex gehabt. Halt, oft genug konnte man nie Sex haben. Zumindest nicht mit Blaine.
Würden sie jetzt Sex haben oder blieb es beim Fummeln? Dann hätten sie sich aber nicht ganz nackig machen müssen. Kurt war sich fast sicher, dass Blaine Sex haben wollte. Und Kurt wollte es auch, aber wenn er ehrlich war, war es ihm gar nicht so schrecklich wichtig, ob sie den eigentlichen Akt durchführten oder nicht. Er liebte das Gefühl, Blaine in sich zu spüren, aber er liebte es genau so sehr, wenn sie es einfach mit der Hand oder dem Mund machten. Hauptsache, sie waren miteinander beschäftigt und Kurt wurde von seinem Freund berührt.