"Oh ja", grinste Jeff und stieß erst mit seinem Freund und dann mit Nick an.
Er trank einen Schluck und hustete erschrocken.
"Gott, Nicki!", beschwerte er sich ächzend, aber gleichzeitig lachend. "Du musst uns nicht betrunken machen, wir lassen dich doch schon ran!"
Den nächsten Schluck dosierte er besser, während seine Hand wie von selbst auf Nicks Oberschenkel wanderte.
"Wenn jetzt einer rein kommt", kicherte er. "Dann wird der einen Schock für's Leben kriegen."
Wobei, wer jetzt rein kam, würde nur drei nackte schwule Kerle sehen, die Cola tranken und etwas verschwitzt waren.
Da konnte sich jeder denken, was er wollte.
Wäre jemand vor fünf Minuten rein gekommen, das wär was ganz anderes.
Jeff lachte in sich hinein und trank noch einen Schluck.
Der Alkohol wirkte schon, wahrscheinlich, weil die Schlucke vor lauter Durst doch größer waren als geplant, und es war ja auch nicht sein erstes Glas.
Nick musste noch viel angeschickerter sein, der hatte ja gerade zusammen gerechnet locker 150 Milliliter Whiskey geext.
Jeff streichelte seinem Freund über den Oberschenkel und linste auf die Schritte der beiden Jungs hinunter, ob sich da schon was tat.
Noch nicht, aber das dürfte nicht lange dauern.
Und ein Bisschen Kraft sammeln musste er auch noch, bevor es weiter gehen konnte.
Aber sie waren jung, und Nicks und sein Rekord lag weit jenseits von zwei Mal am Tag.
Rubens und Sebastians mit Sicherheit auch, Ruben musste noch eine Menge Liebe übrig haben, die er heute Abend noch los werden wollte.
Denn keiner von ihnen machte sich etwas vor.
Das hier war eine Ausnahme, das würde vermutlich nicht nochmal passieren.

Durch Jeffs Reaktion vorgewarnt, probierte Ruben seine Mischung etwas vorsichtiger.
Oh ja, der Schwarzhaarige hatte es wirklich gut mit ihnen gemeint. Kein Wunder, dass er früher nach Abenden die er mit dem Gespann verbracht hatte, immer mehr als nur leicht angeheitert gewesen war.
"Wenn jetzt einer reinkommt?", fragte er verdutzt nach. "Hat denn keiner abgeschlossen?"
Wo er so drüber nachdachte, hatte das vermutlich wirklich niemand getan. Er selbst hatte ja keinen Grund dafür geahnt, und wenn Nick oder Jeff sich am Schloss zu schaffen gemacht hätten, wäre er wohl ziemlich verwundert gewesen.
Ruben kicherte leise in sich hinein, als er sich vorstellte, wie jemand hineingeplatzt wäre. War eigentlich gar nicht so abwegig, immerhin war Wochenende und Nick hatte immer noch eine Menge Freunde und Bekannte hier, die ihm bestimmt auch mal Hallo sagen wollten.
Wäre es passiert, wäre das bestimmt nicht so amüsant gewesen, aber in seinem Kopf war es gerade irre witzig.
Er lehnte sich gegen Nick und nippte wieder an seinem Glas - naja, nippen war relativ, es war schon wieder halb leer.
Vielleicht sollten sie vor der nächsten Runde doch lieber abschließen, überlegte er und spielte kurz mit dem Gedanken aufzustehen, doch seine Faulheit siegte.
Scheiß auf die Anderen, dieser Abend gehörte ihnen.

"Ups, vergessen", stellte Nick fest und trank einen großen Schluck.
Die beiden waren im Senior Year und wussten nicht einmal einen anständigen Drink zu würdigen? Das College würde ihr Untergang sein.
"Vielleicht sollte ich das mal eben nachholen", überlegte er und stand auf. "Nicht, dass es mich sonderlich stören würde, aber weißt du was Sebastian mir angedroht hat, wenn sich Gerüchte an der Schule verbreiten würden? Wenn wir direkt erwischt werden würden wäre das mein Untergang."
Erst als er bereits an der Tür war, merkte er, dass er sich da etwas verplappert hatte. Von Sebastians Beteiligung an diesem Plan wusste Ruben schließlich noch nichts - andererseits sollte das nicht weiter schlimm sein. Wenn überhaupt müsste es den Jüngeren beruhigen, dass sein Freund mehr oder weniger Bescheid wusste. Von einem Dreier war bei ihrem Deal schließlich nicht die Rede gewesen, früher oder später hätte sich das schlechte Gewissen bestimmt gemeldet.
Er entschied sich, seinen Schnitzer erstmal unter den Tisch fallen zu lassen und krabbelte wieder aufs Bett.
"So, damit wären wir in Sicherheit", grinste er und legte den Kopf schräg. "Und was mache ich nun mit euch, ihr zwei Hübschen?"

Nur langsam drang in Jeffs benebelten Kopf ein, dass sich Nick gerade verplappert hatte.
Er hatte es extra nicht gesagt, weil er nicht wusste, was Ruben davon hielt, dass sein Freund ihm das hier organisiert hatte.
Jeff wäre vielleicht sauer gewesen, wenn er in Rubens Situation wäre.
Dass er quasi kontrolliert wurde, ihm vorgesetzt wurde, mit wem er schlafen durfte.
Andererseits, es war ein Dreier.
Wer hatte schon etwas gegen einen Dreier?
Und Ruben hätte bestimmt nicht zwei Typen im Scandals aufgerissen, mit denen er das hätte anstellen können, was sie heute Abend anstellten.
"Tja, also wenn ich das richtig mitbekommen habe", stieg Jeff auf Nicks Ablenkungsmanöver ein. "War ich derjenige mit dem tollen Improvisationsprogramm. Ich bin also stark dafür, dass jetzt mal der Experte übernimmt."
Er grinste Nick erwartungsvoll an, nachdem er sein Glas mit zwei langen Schlucken geleert und sich anständig geschüttelt hatte.
"Leite an und wir folgen. Also, ich. Aber Ruben bestimmt auch."
Nick sollte doch wohl kreativ genug sein, um sich was nettes auszudenken.
Er war immerhin der Choreograph der Warbler gewesen.
Er kannte sich mit sexy Bewegungsabläufen aus.

Sebastian? Was hatte der denn nun damit zu tun?
Allerdings kannte Ruben seinen Freund gut genug, um selbst mit vernebelter Birne Zwei und Zwei zusammen zu zählen.
Wahrscheinlich sollte er sauer sein, stattdessen lächelte er in sich hinein.
Sebastian war von Anfang an dagegen gewesen, dass er sich einen x-beliebigen Fremden angelte - irgendwie war das die Art von seinem Freund, auf ihn aufzupassen.
Er würde das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, vielleicht hatte er ja mal die Möglichkeit diese Information als Trumpfkarte auszuspielen, aber er war gerade viel zu ganzkörperzufrieden, als dass ihm der Sinn nach Drama stehen würde.
Außerdem... die ganze Geschichte hatte ihm einen Dreier eingebracht.
War er wirklich in der Position, sich zu beklagen? Armer Ruby, der mit zwei heißen Typen herummachen musste... pfff...
"Ich bin dabei... ich folge", stimmte er eifrig zu und hob sein Glas, bevor er den Rest hinunterstürzte und es zur Seite stellte. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass er seine Hände bald wieder brauchen würde.

Der Experte sollte übernehmen?
Nick grinste stolz, als sein Ego derart gebauchpinselt wurde. Wer hörte so etwas nicht gerne?
Er rutschte etwas herum, sodass er sich den beiden gegenüber setzten konnte.
"Also, so kann ich aber noch nicht viel mit euch anstellen", stellte er mit einem vielsagenden Blick fest und streckte seine Hände aus. Jeffs Nudel in einer Hand und Rubens in der anderen begann er zu reiben, um die beiden startklar zu bekommen.
Andererseits hatten sie ja keine Eile. Je länger der Abend dauern würde desto besser, denn eins war klar:
Morgen würde das alles hier nur noch Vergangenheit sein.
Vielleicht war der Drink doch etwas zu stark gewesen, wer bitteschön wurde philosophisch wenn er zwei Schwänze in der Hand hatte?
"Ihr könnt ruhig ein bisschen knutschen", schlug er vor - das war zwar eine Wiederholung vom Geschehen vorhin, aber es war einfach verdammt scharf anzusehen. Und er wollte schließlich auch auf seine Kosten kommen und jede Sekunde genießen.

"Pff", prustete Jeff und schüttelte belustigt den Kopf. "Du bist so einfach gestrickt manchmal, Nick."
Dann drehte er seinen Kopf und fing Rubens Lippen mit seinen eigenen ein.
Das war er ja jetzt schon fast gewöhnt.
Wie schnell das gehen konnte, verrückt...
Nicks Hand an seinem Schwanz wirkte Wunder, vielleicht war es auch die sehr angenehme Mischung aus dieser und dem Whiskey.
Er legte eine Hand an Rubens Wange und strich sanft darüber, während er seine Lippen verschlang.
Es brauchte kaum eine Minute, da merkte er, dass er wieder ziemlich in Fahrt war.
Das ging heute so einfach, dass es ihn richtig verdutzte.
Seit Jahren war er nicht mehr so schnell wieder hart.
Seine Linke streckte sich wie von selbst nach Nick aus und bekam auch seinen Penis zu fassen.
Das war irgendwie Gewohnheit, wenn Nick ihm einen rubbelte, dann rubbelte er Nick einen.
Andererseits, sie waren ja nicht zu zweit.
Die Hand an Rubens Wange strich hinunter, bis sie Rubens Hand fand, dann zog er sie zu Nicks Schritt.
Klar hatte Nick eigentlich die Regie, aber er würde schon nicht böse werden.