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"Nein, lass uns lieber zusammen gucken", meinte Kurt und lächelte etwas wehleidig, während er überschaute, was von dem großen Buffet noch übrig war. "Wenn du mir die Wahrheit sagst, krieg ich Angst und wenn du mich anlügst, krieg ich einen Schrecken."
Er wartete, bis die ziemlich schnelle weil teure Kaffeemaschine fertig war, und holte unterdessen vier Kaffeetassen aus der Hänge.
"Bitteschön", sagte er dann und reichte Blaine seinen Kaffee. "Schwarz, ohne Zucker. Du bist sowieso süß genug."
Er gab seinem Freund einen kleinen Kuss und lehnte sich dann mit seinem gesüßten, weißen Kaffe neben Blaine an die Arbeitsplatte.
Seine Schulter lehnte er gegen Blaines und überschlug schon im Kopf, wie lange die Aufräumarbeiten ungefähr dauern würden, wenn man die Aufbauzeit für Quinn und Jeffs und Nicks Kater mit einberechnete.
Selbst eine gescheiterte Party ließ sich immer noch weiter planen.
"Okay, komm", sagte er dann, als er ein paar gemütliche Schlucke flüssigen Wachmacher intus hatte. "Bringen wir es hinter uns. Ich geh mal voran, damit du mich auffangen kannst, wenn ich rückwärts umfalle."
Ängstlich legte er seine Hand auf den Türknauf und schob langsam die Tür auf.
---> Wohnzimmer//

"Oh, das klingt ganz nach uns", meinte Jeff und verzog etwas das Gesicht. "Naja, aber es klingt immerhin, als hätten wir viel Spaß gehabt, wie immer."
Warum Nick dabei jetzt so betreten aus der Wäsche guckte, konnte der Blonde sich nicht erklären.
Es sei denn... oh Gott, was, wenn er was ausgeplappert hatte?
Nicht, dass er Nick im Suff seine Gefühle gestanden hatte oder so.
Dann wäre es kein Wunder, dass Nick jetzt so komisch drauf war.
Einfach ignorieren, war seine erste Panikreaktion.
Und heile Welt vorspielen.
"Ja, Kaffee ist eine ausgezeichnete Idee", sagte er schnell und schnappte sich Nicks Arm, um ihn mit die Treppe hinunter und in die Küche zu ziehen.
Kurt und Blaine waren wohl schon im Wohnzimmer, aber der Kaffee war fertig und sogar schon Tassen rausgestellt.
Wenn man sich auf etwas verlassen konnte, dann dass Kurt sich rundum um einen kümmerte.
"Uh, das mag ich grad gar nicht sehen", sagte Jeff und verzog angewidert das Gesicht, als er das Buffet sah, das ausschaute wie von einem Heuschreckenschwarm überfallen. "Willst du Zucker? Du willst Zucker, ich kenn dich doch. Und Milch. Und noch eine Ladung Zucker."
Grinsend bereitete Jeff das Gebräu für seinen besten Freund zu und überreichte es ihm.

"Du kennst mich eben am Besten", lächelte Nick als er an seinem Kaffee nippte, der fast schon klebrig süß und damit ganz nach seinem Geschmack war.
Über den Rand der Tasse hinweg sah er Jeff abschätzend an.
Ein bisschen unruhig wirkte er auch, aber das konnte auch einfach daran liegen, dass er bestimmt nicht begeistert davon war, sich an nichts erinnern zu können.
Wer war das schon?
Manchmal war es vielleicht besser, aber die schlimmen Sachen kamen trotzdem immer raus.
Außer diese hier.
Immerhin war es ja auch nie passiert, das hatten sie ja immer wieder betont.
Und... wie lange starrte er hier jetzt eigentlich schon vor sich hin?
Schnell ließ er seine Tasse sinken und grinste Jeff an.
"Das heißt, heute lassen wir den Tag eher ruhig angehen, richtig? Zumindest dann, wenn wir es zurück ins Internat geschafft haben. Du hast immerhin noch einmal Aussuchen was wir machen gut, gestern wurde da ja nichts draus."

Jeff nippte an seinem Kaffee und sah zu Nick, der ihn zu beobachten schien.
Sah er so schlimm aus?
Gut, wie eine zarte Putte sah er bestimmt nicht aus, auch wenn Nick ihn gerne so betitelte, wenn er sich mit Pizza voll stopfte.
"Was ist?", fragte er, als Nicks Blick ihn wirklich nervös zu machen begann.
Doch da wandte Nick schon den Blick ab und begann, zu reden.
"Hm, da muss ich mir ja jetzt was richtig gutes ausdenken", sagte er munter lächelnd. "Nicht so was langweiliges wie Eis essen. Aber ein rosa Schirmchen besorg ich dir trotzdem mal, ich glaub, das sähe in deinen Haaren richtig hübsch aus."
Grinsend fuhr Jeff seinem besten Freund durch die dunklen, zerzausten Haare.
'Irgendwann rasier ich dir die im Schlaf ab', schoss es ihm durch den Kopf.
Der Satz kam ihm so bekannt vor, doch gesagt hatte er ihn zu Nick eigentlich noch nie, weil er ihn sich für die wirklichen Frisurunfälle seines Mitbewohners aufheben wollte.
"Ich würd so gern ins Freibad", überlegte er laut. "Wenn es nur nicht so heiß draußen wär, da holt man sich sofort einen Sonnenstich... was hältst du davon, wenn wir uns Regenmäntel und Gummistiefel anziehen und auf der Landstraße vor dem Dalton-Gelände ein Bisschen durch die Pfützen springen? Es hat die ganze Nacht geregnet und sogar die richtig tiefen Krater sollten voll gelaufen sein."
Jeffs Grinsen wurde noch etwas breiter.
So eine Aktion war jetzt genau das Richtige, um die etwas beklemmende Stimmung zwischen ihnen wieder aufzulockern.
Und wenn sie dann richtig nass und durchgefroren waren, würde sich Nick ausziehen, um duschen zu gehen...
Böse Gedanken! Böse, dumme, idiotische Gedanken!
Reiß dich zusammen, Jeff, du hast einen Plan!
"Und vorher basteln wir im Zimmer Papierschiffchen, mit denen wir die Sturmszene aus 300 nachstellen können, wo die ganzen persischen Schiffe zu Bruch gehen und die Spartaner jubeln! Was hältst du davon?"

Nicks Lächeln geriet ins Wanken, als Jeff ihm durch die Haare fuhr.
Zum Glück begann der Blonde sofort von seinen Plänen zu erzählen.
Mit wachsendem Vergnügen hörte Nick zu.
Oh, Jeff hatte so herrlich einen an der Klatsche.
Da konnte man doch gar nicht anders als ebenfalls gute Laune zu bekommen.
"Ich will bunte Papierschiffchen", förderte er. "In Grün. Oder Blau. Oder Lila. Oder... haben wir überhaupt buntes Papier? Wenn nicht müssen wir unterwegs was kaufen. Der Tag sieht doch eh schon so grau aus, da müssen wir Farbe in die Welt bringen."
Er trank seinen Kaffee ziemlich schnell aus, auch wenn der in seiner Kehle noch ziemlich brannte.
Irgendwie musste sein Gehirn doch wohl aufzuwecken sein.
"Und hinterher kuscheln wir uns in Schlabberklamotten und machen es uns gemütlich", vervollständigte er. "Wir... wir gehen einkaufen, auf dem Weg ins Internat. Irgendwas Süßes besorgen. Oder wir bestellen uns Pizza, oder... oh, sorry. Du willst wohl eher nicht über Essen nachdenken, oder?"
Betreten lächelte er und strich Jeff über die Wange.
"Aber du bekommst schon wieder etwas Farbe. Das ist doch gut. Vielleicht solltest du direkt zwei Kaffee trinken."

Jeff grinste begeistert, als Nick mit einstieg.
"Oh ja, bunte Schiffchen! Aber ein paar rosafarbene müssen dabei sein. Immerhin sind wir schwul, wir dürfen nicht zu maskulin rüber kommen, sonst lassen uns die Mädels gar nicht mehr in Ruhe."
Er trank seinen Kaffee, hielt aber inne, als Nick ihm über die Wange streichelte.
Irgendwie war Nick anders.
Ruhiger, unsicherer und... so viel sanfter, auch wenn Jeff nicht geglaubt hätte, dass das überhaupt noch ging.
Er lächelte so liebevoll, auch wenn es schien, als wolle er es verbergen.
"Ein Kaffee reicht", meinte Jeff, bevor er noch mehr erröten konnte.
Was sollte er auch anderes machen, wenn Nick ihn so sanft berührte?
"Und das mit dem Essen machen wir wirklich später, wenn wir die Schlabberklamotten anhaben."
Jeff würde sich am liebsten nicht nur in Schlabberklamotten kuscheln, sondern in Schlabberklamotten mit Nick kuscheln.
Oder auch ganz ohne Klamotten...
Um Gottes Wollen, was ging denn mit ihm ab?
Er hatte ja schon öfter versaute Gedanken mit Nick gehabt, aber normalerweise konnte er die ganz gut weg schieben, um sich nichts anmerken zu lassen.
Aber heute... vielleicht war wirklich was in der Nacht passiert.
Jeff trank nachdenklich seinen Kaffee, während er versuchte, zu rekapitulieren.
Sie hatten sich durch das Angebot getrunken und dann hatten sie nach Nicks Aussage eine Runde durchs Haus gedreht.
Stimmt, daran konnte sich Jeff beim näheren Nachdenken wirklich erinnern.
Sie waren ins Arbeitszimmer oben, wo er aufgewacht war.
Nick hatte eine Geschichte erzählt... Leo und Kyle, das war's!
Und Jeff hatte... unglaublich eng mit Nick gekuschelt.
Das warme, vertraute Gefühl kam Jeff wieder hoch und er errötete noch etwas mehr, während er leicht grinsen musste.
Und dann?
Dann hatte er...
Der Blonde hob seinen Kopf und starrte an die Tür, die ins Wohnzimmer führte.
Leicht öffnete er den Mund, dann schloss er die Augen und stellte die Tasse hinter sich, um mit seinen beiden Händen sein Gesicht zu bedecken.
"Sag mal, hab ich dich gestern geküsst?", nuschelte er.

"Okay... Wer nicht will, der hat", grinste Nick und nahm sich noch eine zweite Tasse, die er mit wenigen Handgriffen in eine ähnliche Zuckerbrühe verwandelte wie den Kaffee, den Jeff ihm gegeben hatte.
Er nahm gerade einen herzhaften Schluck, als Jeffs Frage an seine Ohren drang.
Postwendend verschluckte Nick sich an seinem Kaffee.
Scheiße, scheiße, scheiße!
Jeff wusste doch nichts mehr. Wieso fragte er denn jetzt?
Was sollte er jetzt machen?
Hustend und mit zitternden Händen stellte Nick die Tasse schnell zur Seite, bevor sie ihm entgleiten konnte. Kurt würde ihm den Hals umdrehen, wenn er noch mehr Chaos machte.
"W-Was?", konnte er gerade so herauskrächzen, bevor ihn ein weiterer Hustenanfall ereilte.
Wieso ging Jeff denn davon aus, dass er Nick geküsst hatte?
Es war andersherum gewesen.
Einen Moment lang war Nick versucht zu Lügen und einfach Nein zu sagen, aber das hätte ihm Jeff nach diesem Auftritt wohl auch nicht mehr geglaubt.
"Naja... vielleicht... eherichdich", nuschelte er leise und hoffte inständig, dass Jeff ihn nicht verstanden hatte.
"Ich muss... ähm... mal. Ich muss mal. Bis gleich."
Nick stürzte mit brennend rotem Gesicht an Jeff vorbei aus der Küche heraus.
Furchtbar.
Wie sollte er Jeff denn jetzt noch unter die Augen treten?
--> Badezimmer //

Langsam ließ Jeff seine Hände von seinem erhitzten Gesicht sinken und beobachtete, wie Nick aus dem Husten und Keuchen nicht mehr raus kam.
Was war denn jetzt los?
Jeff hatte sich darauf eingestellt, dass Nick belustigt grinsen und seine Frage bejahen würde, verbunden mit einem amüsierten Kommentar darüber, wie spitz der Blonde werden konnte, wenn er getrunken hatte.
Stattdessen lief Nick unter seiner Sturmfrisur krebsrot an und begann, zu stammeln.
Einen Moment später war er weg, nach eigener Auskunft auf Klo.
Jeff blieb verdattert in der Küche stehen und griff in Zeitlupe nach seinem Kaffee.
Er hatte sich nicht verhört.
In fast fünf Jahren Freundschaft mit Nick kannte er all seine Gesichtsausdrücke und Gesten.
Und das gerade war ein astreines peinlich berührtes Nick-Geständnis inklusive eiligem Rückzug.
Beim näheren Nachdenken breitete sich ein kleines Lächeln auf Jeffs Gesicht.
Nick hatte ihn geküsst?
Aber... laut Nicks Aussage war Jeff eindeutig betrunkener gewesen.
Und Nick hatte ihm auch erst auf Nachfrage gestanden, dass er es getan hatte.
Wenn es nur im Suff und vollkommen bedeutungslos gewesen wäre, hätte er es doch ganz locker flockig erzählt und sie hätten wieder Witze über ihre Bromance gemacht.
"Oh, hi Quinn", sagte er munter, als die Gastgeberin herein kam. "Kaffee ist noch brühwarm. Ich hoffe, es ist okay, dass Nick und ich im Arbeitszimmer geschlafen haben. Ich war... ehrlich gesagt zu voll, um mich noch irgendwie zu bewegen."
Am liebsten wäre er Nick gleich hinterher, aber wenn der jetzt wirklich auf dem Klo saß, da wollte er nicht stören.


Sie betrat die Küche und sah Jeff. “Hey Jeff.“ sagte sie, auch wenn sie dabei noch nicht so munter klang wie er. Als er meinte, dass noch Kaffee da war, schlürfte sie zur Kaffeemaschine und goss etwas Kaffee in eine Tasse, die sie unterwegs aus dem Regal genommen hatte.
“Ist schon ok… “ meinte sie. Solange sie die Möbel und die Bücher ganz gelassen hatten, war es ja eigentlich nicht schlimm. Und wenn er sich nicht bewegen konnte, konnte er auch nichts zerstören. Sie lehnte sich gegen die Wand und trank ihren Kaffee, während sie zu Jeff rüber sah, der so wirkte, als wusste er nicht so ganz was er jetzt machen sollte. “Alles ok bei dir?“ fragte sie und goss sich noch einmal Kaffee nach.


"Oh. Ja, alles okay", sagte Jeff lächelnd. "Nick und ich haben nur gerade... die Party rekonstruiert und da waren ein paar... leicht verstörende Details dabei festgestellt."
Verstörend war eigentlich das falsche Wort.
Verwirrend wohl eher, und... auf jeden Fall sehr interessant.
"Und? Wie war die Party?", fragte der Blonde interessiert. "Nick und ich hatten unser eigenes Saufprogramm. Ich hab leider nicht allzu viel mitbekommen, aber so, wie es hier aussieht, muss es ja ordentlich abgegangen sein, was?"
Grinsend nippte er an seinem Kaffee und sah die Hausherrin neugierig an.


Ihr fiel auf, dass sie die beiden den ganzen Abend kaum gesehen hatte. “Leicht verstörende Details?“ Sie wusste nicht, ob sie wissen wollte was er damit meinte.
Als er dann fragte, wie die Party war, wusste sie nicht, wie sie antworten sollte. Am liebsten hätte sie ausweichend darauf geantwortet, aber er würde es so oder so erfahren. “Wir haben ‘Ich hab noch nie‘ gespielt… und dabei sind auch… verstörende Details ans Licht gekommen.“ Sie nahm einen Schluck, während sie auf den Boden sah und an gestern Abend dachte. Sie sah auf und bemerkte Jeffs neugierigen Blick. “Es ist halt rausgekommen, dass Tyler was mit Sebastian hatte. Und dann ist Tyler auch noch auf ihn losgegangen…“ Sie schüttelte den Kopf, während sie versuchte, den Anblick von Tyler, der auf Sebastian einschlug, zu vergessen. Dann sah sie auf das ganze halb angefangene Essen. Sie sollte vielleicht etwas essen, auch wenn sie keinen Hunger hatte.


Jeff hörte mit wachsendem Erstaunen zu und starrte Quinn dabei an.
Dabei wurde er innerlich immer unruhiger und wippte leicht auf der Stelle, doch er musste wenigstens warten, bis es höflich war, Quinn alleine zu lassen.
"Wow, das ist... wirklich blöd. Deine schöne Party. Ich hoffe, das kommt wieder in Ordnung. Wenn du was brauchst... ja, frag einfach. Mir fällt grad ein..."
Jeff machte einen vorsichtigen Schritt rückwärts und deutete mit dem Daumen hinter sich auf die Tür.
"... ich muss mal... ja. Ich muss mal."
Danke, Nick, für diese Vorlage, die ließ sich gut zwei Mal verwenden.
Der blonde Warbler trat den Rückzug an und lächelte Quinn noch einmal freundlich an, dann drehte er sich um und eilte zum Badezimmer.
Schnell klopfte er an die Tür.
"Nick?", fragte er leise und mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht, während seine Fingerknöchel das Holz der Tür malträtierten. "Nicki, Nicki, Nicki! Ich muss dir was erzählen, zieh die Hose hoch! Lass mich rein!"
---> Badezimmer//


Sie bemerkte, wie Jeff immer unruhiger wurde. Aber wer wusste, wie viel Kaffee er bereits getrunken hatte. Und dafür, dass er sich am Abend davor ziemlich die Kante gegeben hatte, wirkte er ziemlich munter und gesund. Naja.. er war ja auch ein Junge und konnte Alkohol besser wegstecken als sie. Auch wenn es nicht nur am Alk lag, dass sie gerade so fertig war.
Sie hörte Jeffs nicht gerade sehr überzeugende Ausrede die Küche zu verlassen und sah ihm sprachlos hinterher. Irgendwie verstand sie ihn manchmal nicht so ganz.
Sie aß noch von jedem Teller etwas, was noch essbar aussah und ging dann ins Wohnzimmer zurück.
---> Wohnzimmer


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