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(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

"Ich glaub die Cocktailbar hat mir besser gefallen", brüllte Wes in Davids Richtung als sie die Gerberei betreten hatten.
Ob der ihn über die dröhnend laute Elektromusik verstanden hatte war fraglich.
Staunend sah Wes sich um.
Dass sie sich in so einem Laden wiederfinden würden, hätte er wirklich nicht erwartet.
Bis jetzt war er, so weit er sich erinnern konnte, sowieso noch nie in so einem schrägen Schuppen gewesen.
Wie Sebastian erzählt hatte, hingen wirklich Haken von der Decke, die von vereinzelten Scheinwerfen mit dunkelblauem Licht angestrahlt wurde, was dem Ganzen eine etwas gespenstige Athmosphäre verlieh.
Dazu die Musik, und die Gestalten die hier herum liefen... das war so seltsam,dass es Wes bald ein bisschen unwirklich vorkam.
Vielleicht waren das allerdings auch nur die Cocktails von vorhin.
Abgefahren... Wes grinste.
Wie gut dass sie mitgefahren waren, sie hätten doch tatsächlich was verpasst.
"Kann man sich hier gefahrlos irgendwo hin setzen, oder fängt man sich da gleich eine Hepatitis ein?", erkundigte er sich lautstark bei der Detroiter Fraktion, die den Schuppen ja bereits zu kennen schien.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

David konnte nur mit größter Mühe das Entsetzen verbergen, das sich in ihm breit machte, als sie die Lokalität betraten.
Das war doch wohl ein schlechter Scherz.
Welcher Mensch, der wenigstens ein Bisschen gesunden Menschenverstand hatte, ging in solch einen Laden?
Wes hatte schon ganz Recht, hier musste man ja Angst haben, sich sonst etwas einzufangen, wenn man nur irgendwo etwas berührte.
"Das ist mir irgendwie nicht ganz geheuer", rief Miranda neben ihm und hakte sich bei ihm ein.
"Ich weiß nicht, ob ich dich beschützen kann", rief David zurück. "Ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Establishments."
"Ich halt mich einfach an dich. Du bist so ein Langweiler, mit dir kann mir nichts passieren."
David sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und sie grinste versöhnlich, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab.
"Ich will was trinken", rief sie ihm ins Ohr.
"Na dann los", meinte David und machte sich auf die Suche nach einer Bar.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Sebastians strenger Blick in der Limousine hatte es geschafft, Joshua die Laune wieder etwas zu verhageln, doch die Gerberei würde das schon wieder ausbügeln.
Mit Ruby an seiner Hand drängte sich der jüngere Smythe durch die Menge zu einer der Bars durch, um für sie etwas zu Trinken zu besorgen.
Sein Bruder und dessen Anhängsel konnte ihm jetzt einfach mal gestohlen bleiben.
Wenn die beiden unbedingt auf Kuschelkurs gehen wollten, konnten sie das irgendwo machen, wo Joshua sie nicht sehen musste.
"Dein Bruder ist echt cool", meinte Ruby. "Und sein Freund auch."
"Ja, supercool", murmelte Joshua. "Du stehst doch nur drauf, dass die schwul sind."
"Ja, und? Sind trotzdem cool. Die sind ja nicht tuntig oder so. Wieso, hast du ein Problem damit?"
"Quatsch. Soll mein Bruder doch vögeln, mit wem er will."
"Wusste gar nicht, dass Smythes auch zu Beziehungen imstande sind", grinste das Mädchen und nahm die Bierflasche von ihm entgegen.
Joshua seufzte resigniert.
Na bitte, jetzt fing Ruby auch schon an mit dieser Beziehungskiste.
Danke, Sebastian.
Ach, und danke, Ruben.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

So schockiert wie die beiden Vorstandsmitglieder war er nicht, das konnte Ruben mit gutem Gewissen behaupten.
Die beiden trösteten sich aber schnell mit den Freundinnen von Ruby, wobei Wes, das alte Schlitzohr, gleich mit zwei von ihnen abzog.
Gut, eigentlich wollte er wohl nur mit Ayleen an die Theke, aber die vierte im Bunde, Karen oder Cora oder... Gott, er hatte gar keine Ahnung wie sie hieß, er könnte gerade nicht einmal Willhelmine ausschließen.
Ob er von alleine darauf gekommen wäre, in so einem Laden zu feiern bezweifelte Ruben doch stark, aber wo sie schonmal hier waren konnte er auch einfach Spaß haben.
Nur dass Joshua ihn nicht mochte, Sebastian und er kiebig waren und alle anderen sich aus dem Staub gemacht hatten.
Gut, das waren nicht die besten Vorraussetzungen, aber man musste eben mit dem arbeiten, was man hatte.
"Ich will auch was trinken, kommst du mit?", rief er Sebastian zu und machte sich auf die Socken, ohne so Recht darauf zu achten, ob sein Freund ihm überhaupt folgte.
Oder es zumindest so gut zu verstecken, dass Sebastian es nicht mitbekommen würde.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Vielleicht bildete Sebastian sich das ein, vielleicht war er aber auch einfach nichts mehr gewöhnt.
Jedenfalls hatte er den Eindruck, die Gerberei wäre seit seinem letzten Besuch noch etwas siffiger geworden.
Man konnte sich beim besten Willen nicht groß unterhalten geschweige denn besonders viel sehen, weil das wenige Licht, das es hier gab, mehr als kunstvolle Installation statt als Beleuchtung gedacht war.
Wahrscheinlich hatte sich ein Team aus hochbezahlten Event-Managern, Designern und Inneneinrichtern richtig was gedacht bei diesem Schuppen, denn trotz seines angeblich so schlechten Rufs war der Laden knackevoll und die Gesellschaft schien auch nicht nur aus Drogensüchtigen und abgefrackten Gestalten zu bestehen.
Als Wes mit den Mädels an die Bar stiefelte, sah Sebastian ihm mit hochgezogenen Augen hinterher.
Dass der eine Freundin hatte, schien ihn ja auch nicht zu stören.
Nicht, dass Sebastian ihm einen Vorwurf machen würde, ganz im Gegenteil.
Es war erfrischend, zu sehen, dass es außer ihm noch jemanden gab, der sich keine Ganzkörperklammer anlegen ließ, nur weil er in einer Beziehung war.
"Näh", machte Sebastian, als Ruby ihn fragte, ob er mit zur Bar kommen wollte, und gleich los ging, ohne überhaupt auf eine Entscheidung zu warten.
Wollte er jetzt provozieren, dass Sebastian anfing, ihm hinterher zu dackeln?
"Ich schau mich lieber erst mal hier um", rief er seinem Freund hinterher, auch wenn er nicht sicher wusste, ob der das bei dem Lärm verstanden hatte.
Es gab ja nicht nur die eine Bar in dem Riesenschuppen.
Und hier in der Gerberei musste sich Ruby auch keine Sorgen machen, dass er mit irgendeinem scharfen Typen tanzen und fummeln würde.
Okay, es gab viele dunkle Ecken... und schlechtes Licht.
Sebastian schüttelte den Kopf, überlegte er gerade wirklich, welche Chancen er hatte, fremd zu flirten?
So ein Blödsinn...

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Sollten doch alle über den Laden hier meckern, so viel sie wollten.
Wes jedenfalls fühlte sich gerade ziemlich wohl hier.
Das musste zwar nicht unbedingt an der Location liegen, sondern vielleicht auch einfach nur an seiner netten Begleitung, aber man musste ja nicht zum Erbsenzähler werden.
Eigentlich wusste er auch gar nicht genau, ob er sich freuen sollte, dass Caroline sich an Ayleen und ihn rangehängt hatte.
Auf der einen Seite, natürlich. Immerhin lief er hier mit zwei hübschen Mädchen durch die Gegend, und genau das hielt ihn auch davon ab, mit einer von ihnen noch etwas Blödes anzufangen und dadurch Stress mit Danielle zu provozieren.
Auf der anderen Seite... naja, Caroline hielt ihn wirklich davon ab, sich an Ayleen ranzumachen.
Das konnte man positiv wie negativ sehen.
Wes lächelte und stieß mit beiden Mädchen an, bevor er sich einen großen Schluck Bier gönnte.
Hu, gegen die ganzen süßen Cocktails von vorhin schmeckte das aber verdammt bitter.
Als er Ruben an der Bar entdeckte, der völlig untypisch für ihn alleine unterwegs war, witterte er seine Chance Caro abzuwimmeln und den Warblerfrischling - das würde er wohl so lange sein, bis sie den nächsten Neuzugang zu verzeichnen hatten - als Babysitter abzustempeln.
Er versuchte ihn heranzuwinken, aber das schien Ruben nicht so richtig zu kapieren.
Der Jüngere winkte nur zurück und zog wieder seiner Wege.
"Dann lasst uns dochmal gucken, ob wir die anderen wieder finden", rief er den beiden Mädchen laut zu.
Irgendwie hatten sie sich sofort in alle Himmelsrichtungen zerstreut, aber zumindest sollten die Mädels doch einen integrierten Peilsender haben, mit dem sie ihre Freundinnen wiederfinden konnten, oder?

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

"Dein Kumpel, dieser Wes", sagte Miranda, nachdem sie einen kurzen Blick auf ihr Handy geworfen hatte.
"Hm?", machte David, der etwas lustlos an seiner Bierflasche nuckelte und sich währenddessen von dem Mädchen durch den Laden ziehen ließ.
Dafür, dass sie die Location so gruselig fand, schaute sie sich ganz schön neugierig um.
"Ist der single?"
"Wieso willst du das wissen?", fragte David verwundert.
"Nur so."
"Nein, er hat eine Freundin in Westerville."
"Oh. Schade."
"Wieso, stehst du auf ihn?"
"Natürlich nicht", lachte Miranda. "Ich bin nur Informant."
"Informant?", fragte David und sah sie verwirrt an. "Oh."
"Genau", grinste das Mädchen. "Sollen wir dir auch was suchen?"
"Was suchen?"
"Meine Güte, bist du ein Papagei? Was ist mit dem da?"
Sie zeigte auf einen Kerl, der an eine Wand gelehnt stand und sich anscheinend auch suchend umblickte.
"Mit... ich bin nicht schwul!"
"Bist du nicht?", fragte Miranda überrascht. "Und warum hast du Ruby dann so abblitzen lassen?"
"Der ist doch mit Sebastian zusammen."
"Hä?"
"Hä?"
"Ich meine meine Freundin Ruby. Rubina. Die fand dich echt süß, aber du hast dich gar nicht mehr für sie interessiert."
"Dann hätte sie vielleicht nicht nur an Joshua kleben sollen."
"Oh, buhu", machte Miranda und kicherte. "Ich glaube, du brauchst dringend mal Nachhilfe, was bei Mädels so ab~ oh, hi!"
Sie strahlte ihren beiden Freundinnen entgegen, die mit Wes im Schlepptau zu ihnen stießen.
Ayleen zog sie sofort beiseite und murmelte ihr etwas ins Ohr, woraufhin die ziemlich enttäuscht die Schultern sinken ließ.
"Kommst du mal kurz?", fragte David und schnappte sich Wes' Arm, um ihn etwas von den Mädchen weg zu ziehen. "Du hast aber nicht vor, hier irgendeine Dummheit anzufangen, oder?"
Forschend sah der Schwarze den Asiaten an.
"Dass Ayleen auf dich steht, ist nicht zu übersehen. Und als dein Bro sollte ich dir helfen, sie dir zu krallen. Aber willst du es dir echt mit Danielle versauen? Ihr seid immerhin schon fast ein Jahr zusammen."

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

"Was ist denn los mit dir?", fragte Ruby und strich Joshua über die Brust. "Du bist so grumpy."
"Bin ich nicht", brummte Joshua, der seine Arme um die schlanke Taille des Mädchens geschlungen hatte.
"Und wie du das bist", meinte Ruby und küsste ihn. "Ich dachte, du würdest dich freuen, dass dein Bruder da ist."
"Ja, das hatte ich auch. Aber sein kleines Anhängsel nervt mich."
"Wieso? Der ist doch ganz lässig."
"Hmpf", machte Joshua nur und beobachtete, wie sein Bruder an ihm vorbei schlenderte, ohne ihn zu bemerken.
"Du stehst doch nicht etwa auf deinen Bruder", lachte Ruby.
"Natürlich nicht! Gott, ich bin doch nicht schwul!"
"Na und?"
"Weißt du, ihr Mädels denkt immer, in jedem Jungen steckt ein kleiner Homo, den er krampfhaft zu verstecken versucht. Aber tatsächlich gibt es auch Kerle, die wirklich zu hundert Prozent nur auf Mädels stehen."
"Und du bist so ein Kerl", meinte Ruby und legte lächelnd den Kopf schief.
"Ja, ich bin so einer. Ich krieg nicht mal ne nervöse Latte, wenn ich nach dem Sport mit den anderen Jungs dusche. Ich weiß, das enttäuscht dich jetzt endlos~"
"Iwo, ich freu mich. Schön zu wissen, dass es noch echte Kerle gibt."
"Und willst du mit dem echten Kerl vielleicht ne Runde tanzen?", fragte Joshua und zog die dunkle Schönheit auf die Tanzfläche.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

An sich hätte er sich nicht wundern dürfen, dass Sebastian ihm nicht folgte.
Er kannte seinen Freund ja an sich mittlerweile lange genug um zu wissen, dass der Sturkopf aus jeder kleinen Meinungsverschiedenheit als Sieger hervorgehen musste.
Trotzdem war es ein bisschen blöd, jetzt lief er ganz alleine durch den finsteren Schuppen.
Ruben nahm von einem Mädchen sein Bier entgegen, deren Oberteil so knapp war, dass man Angst bekam sie würde herauswachsen noch bevor der Morgen anbrach.
Das garantierte ihr wohl ein großzügiges Trinkgeld... tja, wie schade dass er schwul war.
Ein paar Meter weiter entdeckte er Wes, der ihm direkt zuwinkte, dabei hatten sie sich vor grob geschätzt fünf Minuten doch noch gesehen.
Dass er ihn jetzt schon schmerzhaft vermisste konnte also nicht sein... Na, vielleicht wollte er auch nur noch einmal vorführen, was er für ein toller Hecht war mit seinen zwei Schicksen.
Ruben winkte zurück und drehte wieder ab, ohne so recht zu wissen wohin er sollte.
Wie auch, schließlich war er zum ersten Mal hier.
Er könnte Sebastian suchen gehen.
Er könnte es allerdings auch sein lassen, wenn er es sich recht überlegte.
Dann würde er eben erstmal auf Entdeckungsreise gehen, das würde ihn wohl eine Weile beschäftigen.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Ein großer Nachteil daran, dass man immer mit Argusaugen auf seinen Drink achtete war, dass man sonst nicht viel zu sehen bekam.
Also vertrieb sich Sebastian die Zeit damit, seinen Drink auch so schnell wie möglich leer zu kriegen.
Man bekam aber auch viel mehr Durst, wenn man das Trinken auch die ganze Zeit vor Augen hatte.
Das war dann aber auch alles, was diese Party zur Party machte.
Ansonsten langweilte sich Sebastian eigentlich, und das nervte ihn.
Er war Sebastian Smythe!
Er war ein Partymensch, wenn er wollte!
Was Ruby schon für eine Memme aus ihm gemacht hatte, war echt nicht feierlich.
Und noch dazu war er bi, also konnte er sich den Abend mit jedem aus diesem Club vertreiben.
Gut, nicht mit jedem, immerhin war er unterm Strich einer der jüngsten hier im Club.
Aber ein paar Mädels sollten doch wohl klar zu machen sein.
Also leerte Sebastian sein Bier und ging dann auf ein Mädchen zu, das sich gerade etwas verloren umgesehen hatte.
Es dauerte auch nicht lange und sie hatte einen Wodka-Cola in der einen und Sebastians Hand in der anderen Hand und ließ sich auf die Tanzfläche ziehen.
Sebastian erfuhr, dass sie Mona hieß, oder Maura oder Laura, das war schwer zu hören gewesen.
Aber zum Zeitvertreib reichte es.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Wes verschränkte unwillig die Arme vor der Brust, als David ihn zurechtstutzte.
Klar hatte er Recht, keine Frage.
Aber musste er ihn jetzt gerade an das erinnern, was er so gerne weiter ignorieren würde?
"Wieso interessierst du dich denn auf einmal für Danielle?", fragte er skeptisch. "Ich dachte die wär nur ein Mädel, dass mir an den Hacken klebt, mich ständig anruft und immer beleidigt ist."
Hatte David nicht vorhin etwas in der Art gesagt?
Vielleicht nicht genau so, aber es hatte doch definitiv in diese Richtung gezielt.
Und unwahr war die Aussage doch nicht gewesen, man musste sich doch nur das Theater ansehen, dass er mitmachen musste, nur weil er jetzt über das Wochenende weg gefahren war.
Bedauernd sah er zu Ayleen hinüber.
Das Mädchen war wirklich süß, und ziemlich hübsch war sie auch.
Und er würde sie nach diesem Wochenende nie wieder sehen.
Danielle musste nichts erfahren...
Aber wollte er wirklich so werden?
Wes schwankte etwas.
"Jetzt find ichs hier auch scheiße", murrte er und sah sich um.
Was sollte er hier mit einem Haufen Mädchen, wenn er nichts davon hatte?
Und was konnte man hier anstellen, wenn man eben nichts mit jemandem anfangen durfte?
Trinken. Sonst gab es wohl nicht zu viele Möglichkeiten.
"Komm, wir holen uns noch was stärkeres", schlug er vor und stellte sein halbvolles Bier auf einem Tisch ab. "Ich muss einfach nur besoffen genug werden, dass ich nichts mehr anstellen kann, auch wenn ich gern würde."

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Ratlos und auch etwas verärgert schüttelte David den Kopf, als er seinen besten Freund wirklich überlegen sah.
Wozu war denn so eine Beziehung da, wenn sie den Asiaten bei jeder Gelegenheit nervte.
Er war genervt, weil Danielle zickte, wenn er kurzfristig mal das Wochenende weg fuhr, er war genervt, wenn sie auf einen bestimmten Film im Kino bestand, er war genervt, wenn David ihn erinnerte, dass es sie noch gab und dass er nicht einfach mit jedem hübschen Mädchen rum machen konnte.
Aus dem Grund war David auch Single.
Was brachte eine Beziehung, wenn sie einen nur behinderte?
Gut, wahrscheinlich spielte da auch noch Liebe eine große Rolle, aber so richtig verliebt war David auch noch nicht.
Zumindest war noch nicht die große Liebe dabei.
Und Danielle war wohl auch nicht Wes' große Liebe.
"Mach, was du willst", zuckte der Schwarze mit den Schultern und ging voraus zur Bar.
Immerhin hatte sich sein bester Freund wohl entschlossen, heute Abend keine Dummheit zu machen.
So kam er schon mal um einen Abend Geschrei, Diskussion und Liebesbeteuerungen am Telefon herum.
Denn irgendwann hätte Wes es ihr wohl eh gesagt, der wankte doch immer zwischen restlos verliebt, genervt, unentschlossen und absolut sicher, dass er sich von der Schreckschraube trennen wollte.
Irgendwann zauberte er noch einen Verlobungsring hervor, David sah es schon kommen.
David bestellte vier Kurze und verteilte sie an die Anwesenden, dann kippte er seinen und schüttelte sich.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

"Das reicht jetzt aber langsam mal, oder?", meinte Ruby, als Joshua seinen dritten Wodka Tonic kippte. "Warum gibst du dir die Kante?"
"Weil wir hier inner Gerberei sin. Hier geht man hin, wenn man zu hunnnert Prozent sicher gehn will, abzustürzen. Mach mit, wird dir gefalln."
"Wär nicht das erste Mal für mich, dass ich abstürze", konterte das Mädchen. "Sonst wär ich niemals mit dir im Bett gelandet."
"Ein Grund mehr, jetz zu trinken", grinste Joshua. "Komm schon, Ruby. Sei nich so verklemmt."
"Du bist irgendwann noch mal mein Verderben, Smythe", schüttelte Ruby mit dem Kopf und bestellte sich einen Gin.
Joshua grinste noch etwas breiter, was inzwischen wohl ziemlich dämlich aussah, so angezinkt, wie er schon war.
An sich war der Abend ja nach Plan gelaufen, Sebastian und sein Lover gingen sich aus dem Weg und zickten sich an.
Trotzdem kam der jüngere Smythe irgendwie nicht drüber weg, dass dieser kleine Ruben nach so kurzer Zeit schon einen so engen Draht zu seinem großen Bruder bekommen hatte.
Denn irgendwie verstanden sich die beiden.
Joshua war ja nicht dumm, er sah ja, wie sie miteinander umgingen, selbst jetzt, wo sie zickten.
Es war ein sich gegenseitig Necken und ein Bisschen provozieren, wahrscheinlich heizten sie sich damit nur gegenseitig auf, um nachher hungrig übereinander her zu fallen.
Es war ja nicht so, dass Joshua von seinem Bruder vernascht werden wollte, um Gottes Willen.
Aber er wollte Sebastian auch so verstehen und von ihm beachtet werden.
Sebastian war der einzige Mensch nach ihrem Vater, der für Josh ein Vorbild war.
Und dessen Anerkennung wollte er, was war daran so falsch?

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Als Ruben an der Tanzfläche vorbei ging, entdeckte er Sebastian, der gerade mit irgendeinem Mädchen tanzte.
Zu Rubys Gruppe gehörte sie nicht, die musste der Ältere sich gerade erst frisch aufgegabelt hatte.
Na, wenn er meinte.
Wenn Sebastian jetzt wirklich diese Tussi abschleppen würde, dann würde er morgen sobald er ausgenüchtert waren zurück nach Westerville fahren.
Dann könnten Sebastian und die Super-Spaß-Truppe sehen, wie sie wieder zurück kamen.
Konnten sich ja von der Limousine bringen lassen, oder von Greg.
Er lief an seinem Freund vorbei und bemühte sich, nicht weiter hinzusehen.
Es war ihm ganz egal... egal egal egal... nein, es nervte.
Jetzt gerade hatte er das Gefühl, er wäre wirklich nur hier weil Sebastian eine Ausrede brauchte, um seinen Bruder wieder zu sehen.
Wobei er mit dem nun auch überhaupt nichts unternahm.
Ruben steuerte die nächste Theke an, um sich mit einem neuen Getränk zu versorgen.
Da hätte er ja fast besser an der Dalton bleiben können.
Vielleicht hätte er sich an Kurt, Blaine, Nick und Jeff kletten können, mit denen hätte er gerade wahrscheinlich sogar mehr Spaß.
Solange er nicht aufhören würde zu schmollen, würde sich an der Sache mit dem keinen Spaß auch so schnell nichts ändern, das war Ruben klar, aber momentan fühlte er sich in der Rolle der beleidigten Leberwurst noch zu wohl.
Was war in Appletinis? Wodka? Dann könnte er am besten dabei bleiben, und Wodka Energy gab es doch überall. Vielleicht würde ihn das ein bisschen pushen, damit er auch Lust bekam die Tanzfläche zu erobern, und wenns halt alleine war.