(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Je länger und enger er mit Mona/Maura/Laura tanzte, umso sicherer war sich Sebastian, dass seine bisexuelle Ader eher der Vergangenheit angehörte.
So wirklich reizen wollte ihn der weibliche Körper nicht, die langen, geschminkten Wimpern und die in Locken gedrehten Haare fand er eher übertrieben als attraktiv, obwohl das Mädchen eindeutig wusste, wie sie sich zu stylen hatte.
Na, das dürfte Yoshi ja jetzt noch mehr gefallen, jetzt würde er mit ihm wohl gar nicht mehr Mädchen auschecken.
Damit hatte sich auch ihr letztes gemeinsames Interesse erledigt.
Beim Blick zu seinem Bruder, den er schon seit einer Weile immer wieder bei der Bar ausgemacht hatte, fiel ihm dessen ziemlich wackelige Körperhaltung auf, ebenso wie sein verschwommener Blick und wie er sich schon schwer auf dem Tresen abstützte.
Von der anderen Ruby war nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich hatte sie sich eine nüchterne Gesellschaft gesucht.
Sebastian löste sich von Mona/Maura/Laura und lächelte sie kurz an, dann ging er zu seinem Bruder.
"Na?", rief er ihm zu. "Ein Bisschen zu tief ins Glas geschaut?"
Joshua lallte irgendwas, das Sebastian wohl nicht mal verstanden hätte, wenn es akustisch bei ihm angekommen wäre.
"Ich würde sagen, wir machen uns nach Hause, was?"
Sebastian sah zu seinem Freund und ruderte mit seinem Arm, bis der ihn bemerkte, dann zeigte er auf seinen volltrunkenen Bruder und dann auf den Ausgang, bevor er sich Yoshis Arm um die Schultern legte.

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

Wes nippte an seinem Drink.
Der wievielte es war... er hatte keine Ahnung.
Er hatte viel getrunken, verdammt viel für seine Verhältnisse.
Er hatte in der letzten halben Stunde auch gar keine andere Wahl gehabt, das war nämlich der Zeitpunkt gewesen, an dem Ruby - die weibliche Version - bei ihnen aufgetaucht und ihre Freundinnen eingesammelt hatte.
Seitdem waren die Mädels nicht wieder aufgetaucht, und Wes hatte den leisen Verdacht, dass sie sich schon lange verzogen hatten.
Wenigstens verabschieden hätten sie sich können.
Immerhin hätte er am liebsten mit Ayleen herum gemacht, und wenn David ihn nicht abgehalten hätte...
Oh Gott, was hatte er da nur getan?
Er hätte fast seine Danielle betrogen... einfach so...
Er sollte ihr schreiben, damit sie wusste, dass er sie liebte.
Das war wichtig.
Wes zog sein Handy hervor und entdeckte, dass er schon eine Nachricht hatte.
Oh, sie vermisste ihn wohl auch.
Ach nee, war doch nur Ruben.
"Abfflug", rief er David zu. "Rubn sacht wir gehn jetz..."

(Wes-David-Joshua-Ruben-Sebastian)

So wirklich gelohnt haben wollte sich der Abend für David nicht.
Okay, er war ziemlich betrunken, aber mit Sicherheit nicht so betrunken wie Wes, der wohl frustriert und sauer war, dass David es ihm mit Ayleen versaut hatte.
Morgen würde er ihm dankbar sein.
"Oh, okay", meinte der Vorsitzende und leerte sein Bier, bevor er sich bei Wes einhakte, damit der in die richtige Richtung lief.
Sein bester Freund wirkte nämlich leicht orientierungslos.
Doch beim Anblick von Sebastians kleinem Bruder musste David gestehen, dass Wes im Vergleich zu dem fast noch als leicht angeheitert durchgehen würde.
"Steht die Limo vor der Tür oder müssen wir die rufen?", fragte er, während sie den Laden verließen.
Die Frage beantwortete sich ihm selbst, als er die schwarze Limousine an der Straßenecke stehen sah.
Sebastian hob seinen Arm und schon kam sie angerollt.
David bemerkte viele neugierige und auch verächtliche Blicke, als die Luxuskarosse direkt vor der Tür hielt.
Luxus war hier wohl eher verpönt.
Aber was soll's, sie waren höchstens morgen noch mal hier, wenn David großes Pech hatte, ansonsten würde der Laden ihn nie wieder sehen.

---> Limousine//