Kurt sah zu Ruben, als der ihn am Arm berührte.
Bei dessen Worten lächelte er und schüttelte den Kopf.
"Das mach ich gern, wirklich. Ich bin furchtbar harmoniesüchtig und wenn ich sehe, dass jemand leidet, dann muss ich doch was machen. Und vor allem, wenn es ein Warbler ist. Da kannst du jeden fragen, ich kann nicht anders. Also haben wir beide was von. Und jetzt lass uns schon mal anfangen zu essen, solange das Essen noch warm ist."
Er schob Ruben zu einem Platz und drückte ihn auf den Stuhl hinunter, bevor er ihm eine ordentliche Portion auflud.
"Ich hoffe, du hast jetzt ein Bisschen Hunger bekommen. Oder wenigstens ordentlich Appetit."
Kurt setzte sich ihm gegenüber und tat sich selbst auf, bevor er Ruben noch mal anlächelte.
"Guten Appetit", wünschte er und begann, zu essen.

Rubens Augen weiteten sich etwas, als er sah, wie viel Kurt ihm da auf den Teller klatschte.
So einen großen Hunger hatte er aber wirklich nicht...
"Danke, dir auch", antwortete er und beobachtete, wie Kurt sofort zu futtern begann.
Ruben spießte ein paar Nudeln auf seine Gabel und schob sich den Bissen langsam in den Mund.
"Oh, das schmeckt ja super", stellte er etwas überrascht fest.
Dabei waren das doch nur ganz normale Nudeln, eigentlich nichts besonderes.
Man konnte über Kurt ja sagen was man wollte, aber Kochen konnte er.
Wobei, nein.
Man konnte über Kurt nicht sagen, was man wollte.
Dafür hatte er sich nun schon zu oft um ihn gekümmert, er würde nichts mehr auf ihn kommen lassen.
Nicht einmal von Sebastian, wenn der Mal wieder...
Ach, verdammt!
Ruben schaufelte sich eilig noch ein paar mehr Nudeln in den Mund, um die aufsteigende Traurigkeit damit gleich wieder hinunterzuschlucken und am Besten zu begraben.
Und trotzdem, der Berg den Kurt ihm da aufgehäuft hatte war einfach zu viel.
Nach einer Weile begann Ruben, dass Essen nur noch auf dem Teller herumzuschieben, um wenigstens den Eindruck zu erwecken, dass er essen würde.

Vielleicht war Essen doch nicht die beste aller Ideen.
Ruben war zwar beschäftigt, doch er hatte auch Zeit zum Grübeln.
Aber die hätte er sonst auch gehabt.
Kurt redete zwischendurch immer mal ein kleines Bisschen, überließ es Ruben aber, nur zuzuhören oder so zu tun.
Als sie fast fertig waren und Ruben sowieso nur noch schob, vibrierte Kurts Handy und er holte es heraus.
Blaines SMS klang alles andere als gut.
Ein Arzt?
Was zum Teufel war denn mit Sebastian?
Kurt hatte gedacht, er wäre einfach nur sehr niedergeschlagen.
Er warf Ruben einen kurzen Blick zu und steckte dann sein Handy schnell wieder weg.
"Blaine braucht noch ein Bisschen", erklärte er vage. "Dann unterhalten wir uns noch ein Bisschen. Immerhin haben wir eine Menge gemeinsam. Wir sind beide vor nicht allzu langer Zeit von einer staatlichen Highschool gekommen. Die meisten Jungs hier wissen überhaupt nicht, wie das so ist. Nick hat keinen blassen Schimmer von einer staatlichen Highschool, wusstest du das? Wenn du mal richtig Spaß haben willst, dann bind ihm das auf die Nase, da wird er immer ganz verlegen."
Kurt lächelte aufmunternd.
"Also, erzähl mal ein Bisschen was. Irgendwas. Zum Beispiel... hast du noch Kontakt zu deinen alten Freunden?"

Alles in Ruben brannte darauf zu wissen, was in der SMS stand.
Wieso Blaine länger brauchte.
Aber das ging ihn nichts an, und es sollte ihn auch nicht interessieren.
So, sein Kopf wusste das schonmal, alles andere würde noch folgen.
"Werd ich mal machen, ich hab Nick glaube ich noch nie verlegen gesehen", nickte Ruben und lachte leise. "Sebastian hat mich ernsthaft mal gefragt, ob ich morgens immer durch einen Metalldetektor musste... woher der sein Wissen bezogen hat ist mir immer noch schleierhaft."
Er schüttelte den Kopf und lächelte Kurt an.
Dass sie mehr Gemeinsamkeiten hatten, als dass sie beide Mitglieder bei den Warblern waren und ihre Freude - 'Exfreund' - nach Möglichkeit davon abhielten zu lange alleine zu sein - 'außer jetzt gerade' -war ihm bisher gar nicht so aufgefallen, aber es war etwas Wahres dran.
"Seit ich hier bin eigentlich kaum noch", gab er zu. "Dabei komm ich hier aus Westerville, eigentlich wäre das ein leichtes gewesen den Kontakt aufrecht zu erhalten. Aber ich hab die Schule hier als Neuanfang gesehen, weißt du? Ich besuch ab und zu meine Familie, aber das kann ich auch an meinen beiden Händen abzählen, wie oft ich sie seitdem ich hier bin gesehen hab."
Er kapitulierte endgültig und schob seinen Teller von sich.
Wenn Kurt ansatzweise darauf hineingefallen wäre, dass er immer noch essen würde, hätte er sich gar keine Mühe gegeben ein neues Thema anzuschneiden, also musste er nicht mehr so tun als ob.
"Wie ist das bei dir?", fragte er. "Vermisst du deine Leute? Du wohnst doch eigentlich eine Ecke weiter weg, oder? Lima, so wie Quinn, richtig?"

Kurt nickte.
"Quinn und ich waren zusammen in dem Schulchor in Lima. Bei mir war es... ziemlich kompliziert. Auf der einen Seite hatte ich es nicht besonders leicht so im Schulalltag, weil... naja, kannst du dir ja denken."
Wenn sich das jemand denken konnte, dann wohl Ruben.
Schließlich wusste er, wie normale Jugendliche sein konnten, um sich an der Highschool zu profilieren.
Auch wenn es Ruben mit Sicherheit nicht so getroffen hatte, der sah viel zu gut und viel zu normal aus, als dass man bei ihm darauf kommen könnte, dass er schwul war.
"Allerdings hab ich unseren Showchor geliebt. Der war bei uns ganz anders als hier. Ein Haufen schräger Vögel, Außenseiter, Sonderlinge - so wie ich - aber auch Footballer und Cheerleader. Natürlich waren wir alle Loser an der Schule, aber ich glaube, mir hat das am wenigsten ausgemacht. Kannte es ja gar nicht anders. Und Quinn war ein Cheerleader zum Beispiel. Und mein Stiefbruder Quarterback, und trotzdem waren wir richtig gute Freunde. Sind es immer noch. Das war irgendwie... ziemlich faszinierend, weißt du? Ich bin ja eigentlich eher ein Fan von Mode und Design, aber die Musik hab ich durch diesen Chor erst richtig schätzen gelernt, vor allem die Wirkung von Musik."

"Das hört sich aber wirklich komplett anders an", stimmte Ruben zu.
"Du vermisst es auch ein bisschen, oder? Es klingt zumindest so."
Nachdenklich sah er auf die Tischplatte vor sich.
Auch wenn er sich wirklich vorstellen konnte, dass Kurt es nicht einfach gehabt hatte, wäre er der Letzte der ihn irgendwie verurteilen würde wenn sich ein Teil von ihm zurück sehnte.
Diesen Teil hatte er ja auch in sich, es war der, der ihn immer wieder zu seiner Familie zurück zog, obwohl er nie genau wusste, ob er es schaffen würde die Stimmung ruhig zu halten.
"Ich hatte an meiner Highschool keinen Chor, alles was ich mit Musik zu tun hatte waren gelegentliche Singstarabende bei irgendwem im Keller", erzählte er schnell weiter.
"Von daher kann ich das nicht so vergleichen. Aber... mir gefällt es eigentlich, dass hier alles so geregelt ist, auch wenn ich mir das erst überhaupt nicht vorstellen konnte. Bei mir war... alles etwas chaotischer, weißt du?"
Er warf Kurt einen kurzen Blick zu und lächelte schief.
"Irgendwie tut es gut hier zu wissen, auf was man sich verlassen kann. Mir hat... auch wenn ich mich immer darüber aufgeregt habe, zum Teil hat mir sogar Sebastians Ordnungsfanatik gefallen, auch wenn die wirklich übertrieben war. Sollte ihm das allerdings jemals zu Ohren kommen, werde ich abstreiten das jemals gesagt zu haben."
Er schaffte es sogar bei diesen Worten zu Grinsen und nicht traurig zu werden, wofür er direkt ein bisschen stolz war.
"Was ich hier vermisse ist, dass alles so auf gleich gemacht ist mit diesen Schuluniformen und so. Da war ich nie der Typ für und werde es auch nie wirklich sein. Man gewöhnt sich daran, aber... irgendwie ist das ein bisschen langweilig. Alle wirken so gleich und farblos... bis man sie dann irgendwann kennen lernt, natürlich."

Kurt hörte lächelnd zu.
Und schon waren sie wieder bei Sebastian.
Es war klar, dass Ruben der Ältere die ganze Zeit durch den Kopf schwirrte.
Auch wenn Kurt versucht hatte, das Thema abzulenken, das war wohl ein verlorener Kampf.
Aber solange Ruben nicht zu traurig war, war es okay.
"Ja, manchmal vermisse ich es. Ich telefoniere auch oft mit meiner besten Freundin von da. Und von meinem Bruder krieg ich natürlich auch eine Menge mit. Aber letztendlich bin ich froh, hier zu sein, vor allem wegen Blaine natürlich."
Kurt lachte.
"Ja, das mit den Uniformen hat mich am Anfang auch ziemlich fertig gemacht. Kannst du dir ja vorstellen. Aber letztendlich ist das vielleicht der Grund, warum das mit dem Mobbing hier nicht funktioniert. Da hab ich es lieber langweilig, als dass mich jemand wegen meines Outfits in die Mülltonne oder mir einen Slushie ins Gesicht wirft. Hey, vielleicht gehen wir einfach mal zusammen weg, irgendwann am Wochenende, und zwar in Alltagsklamotten und nicht in Uniform. Auch wenn Blaine dann wahrscheinlich die Krise bekommt, der würde am liebsten in der Uniform schlafen."
Da, bitte.
Kurt dachte ja selbst die ganze Zeit an sein Baby, kein Wunder, dass Ruben Sebastian nicht aus dem Kopf bekam.

Ruben sah erschrocken auf, als Kurt erzählte, dass er wirklich in Mülltonnen gestopft wurde und Slushies ins Gesicht bekommen hatte, als er an seiner staatlichen Highschool gewesen war.
Eins wusste er ziemlich genau, wäre ihm so etwas passiert, hätte er sich da nicht jeden Tag wieder hin begeben.
Wahrscheinlich wäre er ziemlich schnell zum Dauerschwänzer mutiert und letztendlich genauso geworden wie Ray... nur ohne die Dreadlocks, die sahen einfach zu dämlich aus, als dass er sich irgendeine Situation vorstellen konnte, in der er sich freiwillig so ein Insektenhotel auf dem Kopf züchten würde.
"Ja, das können wir wirklich mal machen", antwortete Ruben lächelnd.
Mit Kurt loszuziehen war bestimmt noch etwas ganz anderes als mit Sebastian, bei ihm konnte er sich definitv nicht vorstellen im Scandals oder einem vergleichbaren Laden zu landen.
"Nick und Jeff könnten wir ja auch mitnehmen, mit den beiden hatte ich auf der Party auch ziemlich viel Spaß", schlug er noch vorsichtig vor.
Dann hätte Kurt noch ein paar mehr Freunde dabei und müsste sich nicht verpflichtet fühlen Babysitter für einen angeknacksten Jugendlichen zu spielen.
Ruben stand von seinem Stuhl auf und öffnete den Kühlschrank, um eine Packung O-Saft herauszuholen.
"Willst du auch ein Glas?", fragte er, während er den Schrank öffnete.

"Gerne", sagte Kurt. "Ja, mit Nick und Jeff ist es immer lustig. Die sind zwar ziemlich fix betrunken, aber wenn man selbst was getrunken hat, dann ist es richtig witzig, zuzuhören, was sie so von sich geben."
Er nahm das Glas entgegen und trank einen Schluck, während er überlegte, worüber man noch reden konnte.
In so einer Situation war es doch etwas schwerer, ein anregendes Gespräch zu führen und gemeinsame Interessen zu finden, wenn zumindest bei einer Person die Gedanken die ganze Zeit um diesen einen Dritten kreisten.
Kurt erwischte sie dabei, dass sie nur stumm an ihren Gläsern nippten und dabei vor sich hin starrten.
Doch Kurt wollte irgendwie auch kein weiteres Thema einfallen.
"Naja, Blaine scheint ja noch auf sich warten zu lassen", meinte er schließlich. "Ich wasche schon mal die benutzten Sachen ab. Willst du trocknen?"

Ruben - Kurt - Blaine

"Ja, mach ich", nickte Ruben und schnappte sich ein Handtuch.
Das war immer noch besser, als am Tisch zu sitzen und sich anzuschweigen.
Sie hatten gerade ungefähr die Hälfte geschafft, als die Tür sich öffnete und Blaine hineinkam.
"Ich kann dir einen holen, wenn du magst", bot er an.
Ganz blöd war er ja auch nicht, wahrscheinlich wollte Blaine erst kurz mit Kurt alleine reden.
Bei so einer fadenscheinigen Ausrede... immerhin stand hier eine Kaffeemaschine.
Und das war auch besser, denn er musste sich schon ziemlich auf die Zunge beißen, um nicht sofort nachzufragen, was er so lange bei Sebastian getrieben hatte.
"Zucker? Milch?"
Er nickte als Blaine seine Bestellung aufgegeben hatte, legte das Handtuch zur Seite und verließ die Küche, um den Kaffeeautomaten anzupeilen, wobei er sich möglichst viel Zeit ließ.

Ruben - Kurt - Blaine

"Hey", sagte Kurt lächelnd, als sein Freund endlich herein kam.
Gerade, als er fast verzweifelt wäre auf der Suche nach einem weiteren Gesprächsthema.
Fast hätte er eingeworfen, dass er das mit dem Kaffee schon machen würde, doch Blaines kurzer, eindringlicher Blick ließ ihn verstummen und Ruben das Feld räumen.
"Und?", fragte Kurt sofort, kaum war die Tür hinter dem Brünetten zugefallen. "Ich hab mich ganz schön erschrocken, als ich von dem Arzt gelesen habe. Ich meine, Ruben geht es auch dreckig, er ist ein paar Mal in Tränen ausgebrochen, aber... Sebastian scheint es ja noch um einiges schlechter zu gehen."

"Du machst dir kein Bild", sagte Blaine leise und legte seine Arme um Kurt, um sich kurz an ihn zu drücken, bevor er ihn wieder los ließ.
"Ich hab mich total erschrocken, als ich darein gekommen bin. Im Zimmer sieht es aus wie Kraut und Rüben, und du weißt ja wie ordentlich es eigentlich war. Und Sebastian war total betrunken, er war kaum ansprechbar. Und er hat ausgesehen wie ein Schlossgespenst."
Blaine rieb sich über das Gesicht und ließ sich auf einen Stuhl hinunter sinken.
Okay, der Kaffee war eigentlich nur eine Ausrede gewesen, aber er könnte ihn sicherlich trotzdem gut gebrauchen.
"Er sagte ich soll nichts herumerzählen, vor allem soll Ruben nichts erfahren. Aber er kam mir fast... richtig depressiv vor. Es stimmt wirklich, das war nicht mehr Sebastian. Ich habe ihn kaum dazu bekommen, überhaupt mit mir zu reden. Und dann meinte er nur, dass er Panik hätte sobald er alleine wäre, und dass Ruben ihn verlassen hätte, und..."
Er schüttelte hilflos den Kopf.
"Erst hab ich das Ruben ja zum Vorwurf gemacht, aber wenn ich ehrlich bin... das war gerade so anstrengend. Ich kanns zum Teil verstehen, wenn auch nicht komplett. Auf jeden Fall habe ich ihn überredet, dass ich Dr. Freeman anrufen konnte, jetzt hat er erstmal Tabletten bekommen. Wir müssen irgendwas machen, Kurt. Der Junge geht kaputt, wenn das so weitergeht."

Kurt hörte seinem Freund erschrocken zu und strich ihm dabei sachte über die Schulter.
"Oh mein Gott", sagte er leise. "Das... also, dass es so schlimm ist, hätte ich im Leben nicht gedacht. Sebastian und depressiv..."
Kurts schlechtes Gewissen wurde immer stärker.
Und er hatte gedacht, Sebastian würde nur eine Taktik verfolgen, um die Warbler wieder abhängig von ihm zu machen.
"Das darfst du Ruben nicht sagen, Blaine", sagte er ernst. "Wirklich nicht. Der denkt sowieso schon die ganze Zeit an nichts anderes als Sebastian. Wenn er hört, wie schlecht es immer noch ist, dass du sogar einen Arzt holen musstest... der dreht durch. Das weiß ich."
Kurt zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu seinem Freund.
"Hast du eine Idee, was wir machen können? Also... mir fällt ehrlich gesagt nichts ein. Meine Taktik ist, Leuten einen Tee zu machen oder etwas schönes zu kochen. Aber das würde Sebastian wohl gerade nicht das Geringste bringen. Apropos, soll ich dir ein paar Nudeln auf den Teller machen?"

"Das wär super", nickte Blaine.
Nachdenklich starrte er vor sich hin.
"Das Problem ist einfach, dass die beiden einander brauchen, aber momentan einfach nicht miteinander klar kommen. Ich weiß gar nicht wie oft es hieß Ruby hier, Ruby da... okay, wahrscheinlich nur 2, 3 Mal, aber gemessen daran wie wenig er gesagt hat, ist die Quote trotzdem hoch. Doch selbst wenn wir es schaffen würden sie zu verkuppeln - wobei Sebastian gerade echt andere Sorgen hat - würde das glaube ich keinem von ihnen gut tun. Meinst du... sollen wir Nick und Jeff einweihen?"
Er sah fragend zu Kurt auf. "Kreativ sind die beiden ja, da kann man nichts sagen."
Dankbar nahm er den Teller von Kurt entgegen.
"Weißt du... so wenig dir das auch gefallen wird, ich würde ihm am Liebsten helfen, seinen Posten wieder zu bekommen. Er hat jetzt gerade alles verloren, erst seine Ämter, dann auch noch Ruben... und er meinte er wäre allen egal, weil niemand auch nur einmal nach ihm gesehen hat, weder wir noch jemand aus dem Footballteam. Ich fühl mich gerade ziemlich mies."

Kurt-Blaine-Ruben

"Ja, das Gegenstück hatte ich hier", meinte Kurt, während er noch einen Teller mit Nudeln und Sauce füllte. "Alles, was ich gesagt habe, wurde auf Sebastian bezogen. Auch wenn Ruben versucht hat, sich irgendwie abzulenken... er wollte da einfach nur weg. Aber gleichzeitig hat er an niemand anderen denken können. Wenn die beiden allerdings wieder zusammen kommen, dann wird Ruben am Ende wohl auch noch depressiv. Er ist ja jetzt schon ziemlich wackelig."
Kurt stellte Blaine den Teller vor die Nase und strich ihm währenddessen über den Nacken, dann setzte er sich neben ihn und stützte nachdenklich das Kinn in die Handfläche.
"Eigentlich... naja, Jeff so was zu sagen, ich weiß nicht. Zum einen wird es ihn ziemlich schockieren, du kennst ihn ja. Am Ende muss Nick ihn noch trösten, weil er sich die Sache zu sehr durchdenkt und Schuldgefühle bekommt, weil er nicht nach Sebastian gesehen hat. Bei Nick ist es was anderes, der könnte wirklich von Nutzen sein. Ich würd sagen, wir weihen sie schon ein, aber... naja, auf unterschiedlich konkrete Art und Weise. Wenn wir Jeff nur sagen, dass wir Sebastian seine Posten wieder verschaffen wollen, ist er mit Sicherheit sofort dabei. Du hast ja gehört, was er vorhin gesagt hat. Und was das mit den Posten angeht..."
Kurt seufzte und rieb sich die Stirn.
"Naja, ich... ich verstehe ja, was ihr an Sebastian als Kapitän findet. Mein Favorit ist er nicht, was nicht nur an meiner persönlichen Abneigung liegt, sondern... naja, an diesem Leistungsprinzip, aber das Problem hatte ich ja auch schon vor Sebastian mit den Warblern. Aber ich richte mich nach der allgemeinen Meinung, vor allem kann ich mich ja sowieso schlecht quer stellen, wenn ihr ihn alle unbedingt wieder haben wollt. Und Sebastian braucht offenbar, dass er merkt, dass seine Leute ihn nicht vergessen haben."
Kurt streckte eine Hand aus und strich Blaine über die Wange.
"Das konnte wirklich keiner ahnen, Baby. Dass Sebastian so abstürzt, das... ist ja auch gar nicht seine Art. Wichtig ist, dass wir jetzt was machen. Und du hast jetzt was gemacht. Du hast Dr Free~ freundlich gucken", flüsterte er eilig, als die Tür aufging, und drehte sich lächelnd herum.