#16

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 31.10.2016 02:36
von Ruben Young • 508 Beiträge

Als ob Peggy auf ihr Stichwort gewartet hätte, kaum sie kurz nachdem Sebastian ihren Namen erwähnt hatte auf Ruben zu.
"Ausgeschlafen?", lächelte sie. Ihre Stimme kam ihm um einiges ruhiger vor als heute morgen - vielleicht, weil er nicht mehr so sehr neben sich stand, vielleicht auch, weil sie Sebastian nicht wecken wollte.
"Kann ich dir jetzt was Gutes tun? Du hast bestimmt Hunger."
"Und wie", gab Ruben zu. "Danke."
Das Frühstück war ein weiterer Pluspunkt für Mr Smythes Beruf. Nachdem er alles, was Peggy ihm kredenzt hatte, verputzt hatte, zog er sein Handy aus der Tasche.
Die unerwartete Freizeit würde er sich mit ein paar Spielen vertreiben.
Er nickte noch ein oder zwei Mal kurz ein, doch richtig schlafen konnte er nicht mehr. Vielleicht hätte er keine zweite Tasse Kaffee trinken sollen.
Er warf seinem Vorgesetzten einen Blick zu. Der schien das Problem gerade nicht zu haben.
Wenn er schlief sah er nicht mehr so streng aus, wie er es sonst tat.
Daran dass er verdammt gut aussah hatte sich allerdings nichts geändert. Ruben nutzte die Gelegenheit den jungen Mann gründlich zu mustern, immerhin konnte er gerade nicht dabei erwischt werden.
Sebastian Smythe war nicht nur reich und erfolgreich, er war auch noch heiß. Die Welt war ungerecht.
Je näher sie ihrem Ziel kamen desto schwerer fiel es Ruben still in seinem Sitz zu bleiben, weswegen er heilfroh war, als Sebastian sich zu regen begann.

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#17

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 31.10.2016 02:51
von Sebastian Smythe • 466 Beiträge

Sebastian fühlte sich immer noch nicht ganz frisch, als sie schließlich am Flughafen von Yokohama landeten. Er machte sich in der kleinen Nasszelle im Jet noch einmal frisch und kontrollierte sein Aussehen. Nachdem er noch einmal sein Lächeln überprüft hatte, war er soweit, dass sie sich auf den Weg machen konnten.
"Bis Sonntag", verabschiedete Peggy ihn lächelnd und Sebastian nickte ihr zu.
"Verdreh den Japanern nicht zu sehr den Kopf", scherzte Sebastian, während er mit seiner Aktentasche hinaus auf die schmale Außentreppe ging.
Es war ziemlich heiß und schwül, und unten auf dem Asphalt stand schon der schwarze Mercedes bereit, vor dem ein Japaner wartete. Das musste Mr. Miyukis Assistent sein.
"Herzlich Willkommen in Japan", begrüßte er die beiden Amerikaner mit einer bemessenen Verbeugung und einem freundlichen Lächeln. "Mr. Miyuki wartet im Gasthaus auf Sie. Es gibt eine Begrüßungsfeier für Sie."
"Eine Feier?", fragte Sebastian wenig begeistert. "Meine Planung sieht vor, dass wir direkt in sein Büro feiern und uns um die anstehende Arbeit kümmern. Ich werde heute Abend auf einer Gala erwartet."
"Mr. Miyuki erwartet Sie bereits", lächelte der Assistent unbeirrt. "Er freut sich darauf, Sie als Gäste zu begrüßen."
Sebastian wechselte einen wenig begeisterten Blick mit Ruben und nickte dann resigniert.
"Nun gut", sagte er. "Immerhin sind wir Gäste. Das ist Mr. Young, mein Assistent. Sie besprechen bitte alles terminliche mit ihm."
"Guten Tag", verneigte sich der Japaner auch vor Ruben.

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#18

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 31.10.2016 03:28
von Ruben Young • 508 Beiträge

Ruben begrüßte den Assistenten, der sich als Shin Inoue vorstellte ebenfalls, dann setzte er sich in den Wagen.
Eine Feier, das war unerwartet. Kaum hatte er einen Fuß auf den fremden Kontinent gesetzt lief es schon nicht mehr so, wie er es geplant hatte - dabei hatte er den Großteil der vergangenen Tage damit verbracht, genau diese Reise zu planen.
Sie hatten allerdings keine andere Wahl als mitzumachen, wenn sie Mr Miyuki nicht vor den Kopf stoßen wollten - was sie wohl vermeiden sollten, wenn sie die Geschäftsbeziehung aufrecht erhalten wollten.
Eine Bemerkung dass Sebastian irgendetwas richtig gemacht haben musste, wenn Leute in fernen Ländern Partys für ihn schmissen lag dem Praktikanten auf der Zunge, doch er schluckte sie hinunter.
Im Flieger hätte er so etwas vielleicht sagen können, aber jetzt hatte die Arbeit begonnen, da war für so etwas wohl kein Platz. Er entschied sich die Fahrt lieber schweigend zu verbringen, bevor ihm doch noch etwas Blödes herausrutschen konnte.
Als sie vor dem Gasthaus anhielten erwartete sie ein Mann, der gerade so die 30 überschritten hatte, auch wenn man das bei Asiaten schlecht einschätzen konnte.
"Tatsuya Miyuki", stellte er sich Sebastian vor und verneigte sich. "Schön Sie persönlich kennenzulernen, Mr Smythe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Ich hoffe Sie hatten eine angenehme Reise?"
Er wartete bis Inoue die Tür geöffnet hatte und deutete einladend hinein. "Wenn Sie mir ins Haus folgen würden?"

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#19

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 31.10.2016 05:10
von Sebastian Smythe • 466 Beiträge

Als Sebastian Mr. Miyuki endlich gegenüber stand, hatte er sich schon mit einer der japanischen Gepflogenheiten angefreundet, nämlich der, sich nicht die Hand zu geben, sondern sich nur zu verneigen. Leider legte ihm dieser fremde Mann schon einen Moment später freundschaftlich eine Hand auf die Schulter, um ihn ins Gasthaus hinein zu schieben. Drinnen war es laut, um die zehn Männer, die meisten in Miyukis Alter oder etwas älter. Sie schienen schon ganz gut dabei zu sein, sie tranken Bier und Tee und lachten laut miteinander.
Miyuki stellte Sebastian auf japanisch vor, woraufhin sich Sebastian noch einmal verneigte, dann bekam er den Platz neben Miyuki zugewiesen und Ruben den daneben. Miyuki stellte ihm jeden einzelnen der Männer vor und Sebastian merkte sich keinen Namen. Aber dafür hatte er einen Asistenten, oder? Ruben würde sich das schon irgendwie merken, der Junge hatte ein ziemlich ausgezeichnetes Gedächtnis.
"Wie lange arbeiten Sie schon für Mr. Smythe?", fragte Shin und beugte sich lächelnd näher zu Ruben heran, damit er ihn verstehen konnte. "Ich stelle es mir aufregend vor, in Amerika zu arbeiten, mit den westlichen Models. Wir sind eher traditionell."
"Was möchten Sie trinken?", fragte Miyuki währenddessen Sebastian. "Es gibt amerikanisches Bier, oder auch Sake, wenn Sie möchten."
"Bei dem Wetter wäre mir ein Glas Mineralwasser ganz lieb."
"Aber du musst Sake!", rief einer der etwas älteren Männer in gebrochenem Englisch. "Beste Sake in Japan!"
Er war wohl schon etwas betrunken, seine Augen waren etwas gerötet und er grinste feuchtfröhlich.
"Nun, vielleicht einen Becher", gab sich Sebastian lächelnd geschlagen.
Immerhin war es hier ja schon recht später Abend, für Sebastians Gefühl allerdings erst früher Nachmittag.
Sofort wurde ihm Sake aufgetischt und auch Ruben etwas hingestellt. Mit dem schien sich niemand weiter zu befassen, abgesehen von Miyukis Assistenten, der sich angeregt mit ihm unterhielt.

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#20

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 31.10.2016 23:26
von Ruben Young • 508 Beiträge

Ruben hatte nie eine große Vorliebe für Wein gehabt. Er mochte den Geschmack nicht, irgendwie hatte er immer eine leichte Unternote von vergammelten Trauben. Und wenn er ihn mal trank, bereute er es jedes Mal. Entweder war das Zeug so trocken, dass es einen schon beim Trinken schüttelte, oder er war süß genug zum trinken, machte aber dafür am nächsten Tag einen fiesen Schädel.
Da er nicht unhöflich sein wollte nippte er allerdings am Sake, während er sich mit Shin unterhielt, und stellte überrascht fest, das das Zeug wirklich lecker war.
Das musste an der Abwesenheit der Gammeltrauben liegen.
Im Gegensatz zu ihm arbeitete der Japaner schon mehrere Jahre für seinen Chef, weshalb er auch mit mehr interessanten Geschichten aufwarten konnte.
Die Stimmung in dem Raum war ausgelassener als er erwartet hätte - er hatte sich japanische Geschäftsmänner als furchtbar streng und humorlos vorgestellt. Selbst Sebastian schien die Zeit zu genießen - oder er war verdammt gut darin sich nicht anmerken zu lassen, wenn es ihn nervte.
Nach einiger Zeit merkte er, dass seine Blase zu drücken begann. Er erkundigte sich bei Shin nach dem Weg zur nächsten Toilette und stand auf - huh! Seine Knie fühlten sich einen Moment lang unerwartet wabbelig an.
Dabei hatte er höchstens zwei oder drei Gläser von dem Reiswein getrunken - vielleicht war Sake einfach stärker. Naja, jetzt wusste er, wieso Japaner immer so tief saßen.
Als er die Toilette gefunden hatte verwarf er jeden Gedanken daran sich zu erleichtern wieder - so dringend musste er nicht, er würde wohl bis zum Hotel warten können. Dieses Klo hatte an die zwanzig Knöpfe, die auch alle bestimmt eine Funktion hatten... die er allerdings nie verstehen würde, denn sie waren mit Kanji Zeichen beschriftet.
Er drehte um, schlug den Weg zurück zur Feier ein und nahm wieder neben Sebastian Platz, der gerade ausnahmsweise einmal nicht von jemandem in ein Gespräch verwickelt war.
"Wir sollten uns bald loseisen, wenn der Terminplan nicht komplett durcheinander geraten soll", schlug er leise vor.
Außerdem - und vor allen Dingen - sollten sie sich loseisen, bevor Shin ihm noch einmal nachschenkte, sonst würde wohl nicht nur der Terminplan durcheinander sein.

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#21

RE: Apocalypse

in Laufende Plays 01.11.2016 02:25
von Sebastian Smythe • 466 Beiträge

Sebastian rieb sich mit zwei Fingern über die Stirn und schaute hinunter auf den Becher Sake. Er trank extra langsam, damit ihm nicht andauernd nachgeschenkt wurde. Da war er schlauer als sein Assistent, der ständig austrank und natürlich stets den nächsten Becher hingestellt bekam. Aber Ruben war bestimmt trinkfest. Hoffentlich war er das.
Besonders nüchtern sah es nicht aus, wie er sich aufrappelte und zu den WCs tapste.
"Wie lange ist er schon Ihr Assistent?", fragte Shin interessiert.
Sebastian musterte ihn mit leicht gerunzelter Stirn.
"Erst seit einigen Wochen. Wieso interessiert Sie das?"
"Es tut mir Leid", sagte der Japaner schnell und wechselte einen Blick mit seinem Boss, der ihn verärgert anstarrte. "Ich wollte nicht-"
"Inoue-san ist untröstlich, Sie bedrängt zu haben", sagte Miyuki streng. "Er weiß manchmal nicht, wo sein Platz ist."
Beschämt senkte Shin den Blick auf die Tischplatte, nachdem er sich noch einmal unterwürfig verneigt hatte. Sebastian schwieg und versuchte, nicht zu verstimmt zu erscheinen. Er war nicht von gestern, er wusste genau, wie er diesen Blick zu deuten hatte, den Shin Ruben die ganze Zeit zugeworfen hatte. Und es gefiel ihm nicht.
Als sich Ruben wieder neben ihn setzte, schwieg sich Shin weiter aus, wagte es nicht einmal mehr, Sebastian oder seinen Assistenten anzusehen. Sein Boss hatte ihn entschieden in seine Schranken gewiesen.
"Nun, leider ist Mr. Miyuki fester Bestandteil unseres Terminplans", erwiderte Sebastian leise. "Und hören Sie auf, zu trinken, wir sind hier nicht auf dem Spring Break."
Dann wandte er sich Mr Miyuki zu und lächelte ihn an.
"Mr. Miyuki-"
"Ich weiß, ich weiß, Sie haben ja Recht", rief der Mann und klopfte ihm auf den Rücken. "Die Arbeit ruft. Inoue-san, rufen Sie uns einen Wagen, der uns ins Büro bringt. Wir haben eine lange Nacht vor uns."

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